Barbara Nikisch

public profile

Is your surname Воронцова-Дашкова?

Research the Воронцова-Дашкова family

Share your family tree and photos with the people you know and love

  • Build your family tree online
  • Share photos and videos
  • Smart Matching™ technology
  • Free!

Александра Дмитриевна Воронцова-Дашкова (Миронова)

Russian: Графиня Александра Дмитриевна Воронцова-Дашкова (Миронова)
Also Known As: "Barbara Nikisch"
Birthdate:
Birthplace: москва, город Москва, Россия (Russian Federation)
Death: March 09, 1991 (79)
Paris, Paris, Île-de-France, France
Immediate Family:

Daughter of Дмитрий Миронов
Wife of Александр Илларионович граф Воронцов-Дашков
Ex-wife of Ernesto Fiori, de
Fiancée of Demetrius Mitja Nikisch

Occupation: певица
Managed by: Mikhail Somov
Last Updated:

Über Barbara Nikisch (Deutsch)

1960 empfing Adolf Jannasch ein Restitutionsgesuch zu Ernesto de Fioris Eichenholzskulptur der „Stehenden“, die er fünf Jahre zuvor für die Galerie des 20. Jahrhunderts in der Berliner Propyläen Kunsthandlung erworben hatte. Die Antragstellerin, Gräfin Woronzoff-Daschkoff aus Paris, hatte die Skulptur bei ihrem Museumsbesuch in der Jebensstraße entdeckt und als ihr Eigentum erkannt, welches sie durch Fotografien der Figur in ihrer Wohnung und glaubhafte Zeugenaussagen belegen konnte.Q9 Wegen vermeintlich zu schlechter Nachweislage wurde 1964 eine Restitution zunächst abgelehnt, doch bot ihr der Senat eine Abfindung in Höhe des Preises von 725 DM an, den Jannasch 1955 für die Skulptur aufgebracht hatte, falls es einen gerichtlichen Beschluss zugunsten der Gräfin geben sollte.Q7 Q9 Ihr Berliner Rechtsanwalt bestand jedoch im Auftrag seiner Mandantin auf Herausgabe der Skulptur. Anfang 1965 wurde die „Stehende“ aus dem behördlichen Entscheid über die Entschädigung für Vermögenswerte als Sonderfall ausgenommen, „so daß ihr Antrag beim Senator für Wissenschaft und Kunst unabhängig von dem bei uns [Entsch%C3%A4digungsamt] gestellten Antrag bleibt“.Q9 Aufgrund dieser Sonderregelung zogen sich die Verhandlungen, obwohl die Deutsche Botschaft Paris wegen des schlechten Gesundheitszustands und der finanziellen Not der Gräfin vordringliche Bearbeitung der Angelegenheit forderte, noch viele Jahre hin. Erst mit Urteil vom 20. Juni 1978 wurde ihr schließlich für die „Stehende“ eine Entschädigung von 66.000 DM zugesprochen.Q9

1962 wurde die Gräfin offiziell als Verfolgte des NS-Regimes anerkannt und für ihren „Schaden an Freiheit“ mit einer monatlichen Rente von 601 DM bedacht.Q9 Ihre Biografie, die das Entschädigungsamt zu dieser Einstufung veranlasste, ist höchst bemerkenswert: Gräfin Woronzoff-Daschkoff, geboren am 26. Oktober 1911 in Moskau als Tochter eines Textilfabrikanten, erhielt den Namen Alexandra Mirowna/Mironoff und wanderte 1920 mit ihrer Familie illegal über Warschau und Paris nach Deutschland ein. In Berlin heiratete sie 1927 den Bildhauer Ernesto de Fiori, von dem sie als seine dritte und letzte Ehefrau 1932 wieder geschieden wurde. Während ihrer Ehe mit dem Künstler trug sie den Namen Barbara de Fiori, war jedoch als Schauspielerin und Operettensängerin eher unter ihrem Künstlernamen Barbara Diu bekannt. Nach der Scheidung nahm sie den Nachnamen ihres neuen Verlobten Mitja Nikisch an. Der Pianist verstarb kurz vor der geplanten Hochzeit am 4. August 1936 in Venedig. Den Namen Barbara Nikisch jedoch behielt sie einstweilen bei. Ab 1938/39 war sie mit dem jüdischen Sänger Kostja Konstantinow alias Konstantin Schreiber liiert, den sie aufgrund der „Arier“-Gesetzgebung nicht heiraten durfte. Auch nach Kriegsende kam es nicht mehr zur Vermählung, da Konstantinow 1947 bei einem Flugzeugabsturz in den USA ums Leben kam. Ihre zweite Ehe ging sie schließlich 1955 mit dem Grafen Woronzoff-Daschkoff in Paris ein; sie verstarb dort am 9. März 1991.

Schon vor ihrer Beziehung mit Konstantinow war sie auf Anordnung des Propagandaministeriums boykottiert und diffamiert worden. „In der Folgezeit lehnte ich alle Aufforderungen ab, in die Reichskulturkammer einzutreten“, erklärte sie dem Entschädigungsamt. „Ich erkannte sehr bald, dass wegen meiner politischen und künstlerischen Einstellung ein weiteres Verbleiben in Deutschland, sowie eine weitere Ausübung meiner beruflichen Tätigkeit dort unmöglich geworden war.“Q9 Als sich die Lage auch wegen ihrer Beziehung mit einem Juden zuspitzte, emigrierte sie 1939, von Freunden gewarnt, gemeinsam mit Konstantinow nach Paris, wo sie sich vorübergehend mit kleinen Engagements als Sängerin über Wasser halten konnte. Als Reichsdeutsche wurde sie jedoch im April 1940 verhaftet und im Lager Camp de Gurs interniert. Als die deutschen Truppen in Frankreich einzogen, wurde sie aus dem Lager befreit und krank nach Paris zurückgebracht. Aus gesundheitlichen Gründen konnte sie keine weiteren Engagements mehr annehmen, schrieb jedoch noch zwei Theaterstücke, die 1941 und 1942 in Paris uraufgeführt wurden.

Da sie in jenen Jahren Konstantinow in ihrer Pariser Wohnung versteckte, geriet sie erneut ins Kreuzfeuer. Der Lebensgefährte erhielt jedoch 1942 von einem befreundeten Bezirksbürgermeister falsche Papiere, um aus Paris aufs Land fliehen zu können. Barbara Nikisch folgte ihm nach einem Verhör im Hauptquartier der Pariser Gestapo Anfang April 1943 nach Sully-sur-Loire. Dort lebte das Paar bis zur Befreiung Ende August 1944 unter ärmlichsten Bedingungen auf einem Bauernhof.Q9

Als die Gräfin 1939 Berlin fluchtartig verlassen hatte, musste sie ihr gesamtes Hab und Gut in der Wohnung Landgrafenstraße 17 zurücklassen. Kurz darauf wurde die Wohnung von Unbekannten geplündert. Eine Zeugin erinnerte sich später: „Ich wollte meine Buecher, die ich seinerzeit der Frau de Fiori geliehen hatte, abholen. Wir hatten keine Schluessel zu ihrer Wohnung und fanden niemanden, der uns in die Wohnung hineinlassen konnte. Es war aber eine Parterrewohnung mit einem kleinen Vorgarten. So konnten wir von aussen durch die Fenster in die Wohnung hineinsehen und dabei stellten wir fest, dass die Wohnung der Frau de Fiori ausgeräumt war.“Q9 Zu den Verlusten zählten historische Möbel, wertvoller Schmuck, Silber, Porzellan, historische Musikinstrumente und Werke der bildenden Kunst, die die Gräfin 1954 wie folgt benannte: „[Im Speisezimmer] befanden sich […] auch Gravüren und Zeichnungen von französischen Malern, z. B. ein Degas, 1 Ingres, alles andere waren hauptsächlich Fiori, Hofer und andere deutsche Maler. Ich hatte auch einige Kolbe und mehrere Fiori-Skulpturen, wie z. B. die Engländerin, sein Selbstbildniss, e.t.c.“.Q9 Auch die „Stehende“ wurde im Rahmen dieser Wohnungsplünderung geraubt und verschwand bis zur Erwerbung durch Jannasch 1955 von der Bildfläche.

Im Zuge der Nachforschungen zum Entschädigungsverfahren teilte die Propyläen Kunsthandlung mit, „dass ein als Zeuge benannter Herr Olaf Lemke, wohnhaft gewesen im Frühjahr 1961 in Berlin-Charlottenburg […], diese Plastik von der Witwe des Eigentümers Professor Strassmann unmittelbar nach oder vor Ende des zweiten Weltkrieges erworben habe.“Q9

Olaf Lemke (geb. 1897) war ebenfalls Bildhauer und schuf – als seine bekanntesten Arbeiten – während der NS-Zeit je eine Büste von Otto Lilienthal und Adolf Hitler. Weitere Auftragswerke fertigte er im Auftrag des Preußischen Ministerpräsidenten, der Reichskanzlei sowie der Reichsfilmkammer.Q10 Q11 Seit 1936, nachdem ihm sein Berliner Atelier wegen Verkaufs des Grundstücks an das Reichskriegsministerium gekündigt worden war, arbeitete er in Buckow in der Märkischen Schweiz, wohnte jedoch von 1941 bis zu einem Totalbombenschaden 1944 in Berlin-Charlottenburg.Q11 Q12 Q13 Lemke kannte de Fiori persönlich, da die beiden Künstler zeitweilig am Lützowufer nahe dem Grandhotel Esplanade Ateliernachbarn gewesen waren. Lemke, der sich in der Nachkriegszeit nur noch als Kunsthändler betätigte, erkannte die „Stehende“, als er sie um 1949 erwarb, sofort als Werk seines Bildhauerkollegen. In der Erinnerung seines Sohnes allerdings erhielt er die Figur – abweichend von der Auskunft der Propyläen Kunsthandlung – von einem „Herrn Stang“ aus der Nachbarschaft (freundliche Mitteilung von Olaf Lemke jun., Antike Rahmen & Antiquitäten Berlin, 2.5.2012).

Auf welche Weise „Herr Stang“ und der von der Kunsthandlung als Vorbesitzer benannte „Professor Strassmann“ nach 1939 in die Verbleibgeschichte der Skulptur involviert waren, ist nicht rekonstruierbar. Die Identität des „Herrn Stang“ entzog sich aufgrund des Mangels an weiteren Forschungsansätzen gänzlich der Recherche; bei „Professor Strassmann“ kommen verschiedene Professoren dieses Nachnamens infrage, doch sind nur im Falle eines Kandidaten Informationen zu einer Kunstsammlung überliefert: Richter Ernst Karl Otto Strassmann (1897–1958) war als Kind von einer jüdischen Familie adoptiert worden, doch konnte er diesen familiären Hintergrund während des NS-Regimes verschleiern. In den 1930er-Jahren trug er eine ansehnliche Kunstsammlung deutsch-französischen Zuschnitts zusammen, in der sich unter anderem Werke von Arthur Degner, Max Kaus, Ernst Ludwig Kirchner, Max Liebermann, Édouard Manet, Adolph Menzel, Emil Nolde, Max Pechstein, Auguste Renoir und Lesser Ury befanden. Unter desgleichen ungeklärten Umständen wie im Falle der „Stehenden“ gelangte ein Gemälde von Lucien Adrion aus dem Eigentum des Ismael Littmann in die Kollektion des Juristen und aktiven Widerstandskämpfers, das 2006 von der Ernst-Strassmann-Stiftung an die Erben nach Littmann restituiert wurde.L8 L9 Eine Ungereimtheit allerdings bleibt bei dieser spekulativen Zuordnung der „Stehenden“ zur Sammlung Ernst Strassmann die Tatsache, dass die Propyläen Kunsthandlung die Verkäuferin an Lemke als „Witwe des Eigentümers Professor Strassmann“ benannte, der aber selbst zum Zeitpunkt von Jannaschs Kauf noch am Leben war.

Recherche: HS | Text: HS Definitionen zu Forschungsbestand und Systematik

http://www.galerie20.smb.museum/werke/963944.html

О Барбаре Никиш (русский)

ВОРОНЦОВА-ДАШКОВА (урожд. Миронова, в первом замужестве де Фиори, во втором – Никиш) Александра Дмитриевна, графиня (11 ноября 1911 – 9 марта 1991, Париж, пох. на клад. Сент-Женевьев-де-Буа). Оперная певица, общественный деятель. Сценический псевдоним Варвара Никиш. В эмиграции с 1920. Училась в Германии музыке и пению, продолжила учебу в Италии у Луиса Гравера. Переехала в Париж. Обучалась сценическому искусству у Александра Бенуа. Пела в Русской опере А.А. Церетели. Исполняла арии на русском, немецком и итальянском языках. Гастролировала по Франции с К. Константиновым. Председатель Общества (кружка) друзей Кавказа (1929). Сотрудничала в Национальной организации русских разведчиков (НОРР). В 1937–1938 была в числе организаторов и распорядителей балов, организуемых НОРР. Написала либретто на музыку К. Константинова к опере «Дон Филипп», исполнила в 1940 в театре Pigalle ведущую партию в этой опере. Пела в театре Marigny. В 1941 выступила в концерте русского хорового пения в Париже. Во время Второй мировой войны участвовала во французском Сопротивлении. Выступала в Париже и на Лазурном берегу с сольными концертами (1950–1975). Пела на испанском радио. В 1990 посетила Россию, передала в дар Петергофу около ста костюмов, выполненных для нее Александром Бенуа.

Взято здесь http://fenixclub.com/index.php?showtopic=164346

view all

Barbara Nikisch's Timeline

1911
November 11, 1911
москва, город Москва, Россия (Russian Federation)
1991
March 9, 1991
Age 79
Paris, Paris, Île-de-France, France