Dr. Dr. h.c. Fritz Michel

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Dr. Dr. h.c. Friedrich Wilhelm Ferdinand Michel

Birthdate:
Birthplace: Niederlahnstein, Lahnstein, Rheinland-Pfalz, Germany
Death: October 30, 1966 (89)
Koblenz, Rhineland-Palatinate, Germany
Place of Burial: Koblenz, Rhineland-Palatinate, Germany
Immediate Family:

Son of Dr. med. Theodor Michel and Luise Michel
Husband of Luise Michel
Brother of Maria Louise von Bauer; Juliana Wilhelmine Elisabetha Michel; Theodor Albert Maria Michel; Emma Auguste Michel and Anna Wilhelmine Kretschmann
Half brother of Anonym Michel and Philippine Theodore Hedwig Fischer

Occupation: Chirurg, Gynekologe, Kunsthistoriker und Geschichtsforscher
Managed by: Tobias Rachor (C)
Last Updated:

About Dr. Dr. h.c. Fritz Michel

Hinweis:

im Jahr 2020 wurden ihm die Ehrenbürgerschaften von Koblenz und Lahnstein aberkannt. Ihm wird vorgeworfen, im Dritten Reich Zwangssterilisationen durchgeführt und damit massiv gegen die Menschenwürde verstoßen zu haben.

Quelle: "Lahnstein hat Geschichte vom 02.09.2022"

"Vor 50 Jahren starb der Arzt und Wissenschaftler Dr. Dr. h.c. Fritz Michel

Lahnstein. Fritz Michel wurde als ältester Sohn des Landarztes Dr. Theodor Michel und seiner Frau Louise, geb. Schild, am 17. September 1877 in der Wohnung in der Niederlahnsteiner Bahnhofstraße geboren und erhielt die Taufnamen „Friedrich Wilhelm Ferdinand“.

Er besuchte die Volksschule Niederlahnstein und anschließend das Realprogymnasium in Oberlahnstein. Der Rektor des Gymnasiums Dr. Simon Widmann weckte bereits früh das historische Interesse in ihm. Widmann veranlasste auch, dass Fritz Michel in den Sommerferien auf dem Speicher des Rathauses Niederlahnstein die dort vorhandenen Urkunden, Schöffen- und Ratsprotokolle ordnete. In den Herbstferien wirkte er bei den Ausgrabungen des Limes im Westerwald mit. Nach seinem Studium in Tübingen, Kiel und Marburg ließ er sich 1905 – frisch verheiratet mit einer Arzttochter aus Bad Ems - als Frauenarzt in Koblenz nieder. 42 Jahre wirkte er als Chirurg und Gynäkologe am Evangelischen Stift St. Martin in Koblenz, seit 1927 als Chefarzt. Dr. Michel verhalf vielen Menschen auf die Welt, unter anderem dem späteren französischen Staatspräsidenten Giscard dEstaing. Als er 1947 mit 70 Jahren aus dem Krankenhausdienst ausschied, führte er noch einige Jahre seine Praxis im Koblenzer Markenbildchenweg fort.

Neben seinem Beruf erwarb er sich als Kulturhistoriker und Geschichtsforscher große Verdienste. Er engagierte sich im Lahnsteiner Altertumsverein, hielt Vorträge und leitete Führungen. 1895 erschien seine erste Schrift über den Allerheiligenberg, drei Jahre später über die Märkerschaft Niederlahnstein. Sein wissenschaftliches Wirken umfasste die gesamte Region. So war er über Jahrzehnte Vorsitzender des Koblenzer Museumsvereins bzw. des Vereins für Geschichte und Kunst des Mittelrheins. 1941 wurde er von der Bonner Universität mit der Ehrendoktorwürde gewürdigt.

Seine größten Verdienste für Lahnstein sind die Herausgaben der Stadtgeschichten von Oberlahnstein 1925 (2. Aufl. 1960) und Niederlahnstein 1954, die noch heute von der Wissenschaft hoch anerkannt sind. Als „sichtbaren Ausdruck tiefempfundener Dankbarkeit und Anerkennung“ verliehen ihm 1954 die Stadt Niederlahnstein und 1961 die Stadt Oberlahnstein das Ehrenbürgerrecht. Er ist damit der einzige Ehrenbürger von beiden Städten, die 1969 zur Stadt Lahnstein zusammengeschlossen wurden, wenn man das Dritte Reich außer Acht lässt.

Auch seinem Vater, dem geheimen Sanitätsrat Dr. Theodor Michel, wurde bereits 1927 diese Ehre zuteil. Dr. Theodor Michel wirkte 50 Jahre als Arzt in Niederlahnstein und war über 30 Jahre in den städtischen Körperschaften der Stadt Niederlahnstein tätig, ein Ehrenamt, das Fritz Michel zwischen 1919 und 1929 als Stadtverordneter in Koblenz ausübte.

Fritz Michel verstarb am 30.10.1966 in seiner Wahlheimatstadt Koblenz, die ihn 1952 ebenfalls zum Ehrenbürger ernannt hatte. Sein Grab befindet sich auf dem Koblenzer Hauptfriedhof."

Quelle: Presssemitteilung der Stadt Lahnstein vom 26. Oktober 2016

"Fritz Michel (* 17. September 1877 in Niederlahnstein; † 30. Oktober 1966 in Koblenz) war ein deutscher Arzt, Politiker, Historiker und Kunsthistoriker.

Fritz Michel wurde am 17. September 1877 als ältester Sohn eines Landarztes in Niederlahnstein geboren. Seine Eltern waren Theodor Michel und Luise Schild. Er studierte Medizin an den Universitäten Tübingen, Kiel und Marburg und wurde in Tübingen Mitglied des Corps Suevia. Nach Beendigung seiner Studien trat er 1905 eine Stelle als Frauenarzt am Evangelischen Stift St. Martin an. Im gleichen Jahr heiratete er Luise von Ibell.

Im Ersten Weltkrieg diente er von 1914 bis Juli 1918 als Chirurg und Stabsarzt an West- und Ostfront sowie in Italien. Das Kriegsende erlebte er als militärischer Chefarzt eines Reservelazaretts im Stift. Seine Erlebnisse hatte Michel in einem Kriegstagebuch niedergelegt, welches er durch mehr als 500 eigene Zeichnungen und Aquarelle ergänzte. Von 1919 bis 1929 gehörte er als Stadtverordneter dem Koblenzer Stadtrat an. Ab 1927 war er bis zu seiner Pensionierung 1947 als Chefarzt am Evangelischen Stift tätig.

1941 erhielt er nach Vorschlag seines Freundes Paul Clemen, damals dort Direktor des Kunsthistorischen Institutes und zudem erster Provinzialkonservator der preußischen Rheinprovinz, die Ehrendoktorwürde der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. An seinem 75. Geburtstag am 17. September 1952 verlieh ihm Oberbürgermeister Josef Schnorbach für seine Verdienste um die Kunst- und Heimatgeschichte die Ehrenbürgerwürde der Stadt Koblenz.

Fritz Michel starb am 30. Oktober 1966. Er wurde auf dem Hauptfriedhof Koblenz begraben.

Fritz Michel war hauptsächlich in der Regional- und Heimatgeschichte tätig und hier vor allem im Mittelrheingebiet. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Städte Lahnstein und Koblenz. Vielfach hat Michel Grundlagenforschung betrieben.

Bereits als Schüler kam er über den Rektor seines Gymnasiums Simon Widmann mit der Heimatkunde in Berührung. Dieser brachte ihm nicht nur das Lesen von Handschriften des Mittelalters bei, sondern besorgte ihm auch einen Ferienjob beim Archiv der Stadt Niederlahnstein, wo er Akten ordnete und erste Vorarbeiten für seine spätere Geschichte von Niederlahnstein fertigte.

Kampmann zufolge dienten Historie und Kunsthistorie Michel als Gegengewicht zu seiner Tätigkeit im Krankenhaus. So entstanden über die Jahre mehr als einhundert Veröffentlichungen. Die Skala seiner Interessengebiete reichte vom Allerheiligenberg bei Lahnstein bis zur Kulturgeschichte des St. Castorstiftes zu Koblenz, von der Verwaltung der Stadt während der Franzosenzeit bis zur Ehrenburger Fehde und von der Burg Eltz bis zur umfänglichen Sammlung der Kunstdenkmäler der Stadt Koblenz auf 584 Seiten. Insbesondere die beiden Bände über die Kunstdenkmäler der Stadt Koblenz sind heute dadurch wertvoll, dass sie den Zustand vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg (und beim anschließenden Wiederaufbau, dem viele beschädigte, aber eigentlich wiederaufbaufähige Gebäude endgültig zum Opfer fielen) dokumentieren. Sein gesamter Nachlass im Landeshauptarchiv Koblenz umfasst ca. zehn Regalmeter mit 298 Akten und einigen hundert Fotos.

Ehrungen:

  • 1941: Ehrendoktor der philosophischen Fakultät der Universität Bonn.
  • 1952: Verdienstkreuz (Steckkreuz) der Bundesrepublik Deutschland.
  • 1952: Ehrenbürgerschaft der Stadt Koblenz.
  • 1954: Ehrenbürgerschaft von Niederlahnstein.
  • 1961: Ehrenbürgerschaft von Oberlahnstein.
  • ca. 1970/71: Benennung einer Straße in Neuendorf in „Fritz-Michel-Straße“.
  • 1989: Aufstellung eines Denkmals nahe dem Haupteingang des Krankenhauses Evangelisches Stift St. Martin.

Werke (Auswahl:

  • Zur Geschichte der Sporkenburg, 1900.
  • Die Herren von Helfenstein, 1906.
  • Das ehemalige Jesuitenkolleg zu Coblenz und seine Bauten, 1919.
  • Geschichte von Oberlahnstein, 1925.
  • Der Ehrenbreitstein, 1933.
  • Die kirchlichen Denkmäler der Stadt Koblenz, 1937 (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 20,1).
  • Die Florinskirche in Koblenz, 1939.
  • St. Kastor Koblenz, 1939.
  • Zur Geschichte der geistlichen Gerichtsbarkeit und Verwaltung der Trierer Erzbischöfe im Mittelalter, 1953.
  • Die Kunstdenkmäler der Stadt Koblenz, 1954 (Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz).
  • Geschichte der Stadt Niederlahnstein, 1954.
  • Übersicht über die Geschichte von St. Goar und Burg Rheinfels, 1956.
  • Forst und Jagd im alten Erzstift Trier, 1958.
  • Der Verkehr auf dem Rhein im Mittelalter, 1960.
  • Geschichte der Stadt Koblenz im Mittelalter, 1963.
  • Mitarbeit: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Koblenz, 1944 (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 16.3).

Literatur:

  • Michel, Fritz in Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft - Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Zweiter Band, S. 1250, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931
  • Helmut Kampmann: Wenn Steine reden. Gedenktafeln und Erinnerungsplatten in Koblenz. Fuck-Verlag, Koblenz 1992, S. 57ff. ISBN 3-9803142-0-0
  • Ekkehard P. Langner: Dr. med. Dr. phil. h. c. Fritz Michel, 17.9.1877-30.10.1966. Auswahlbibliographie und Bestandsverzeichnis, Stadtbibliothek Koblenz, Koblenz 1987.
  • Udo Liessem: Fritz Michel als Kunsthistoriker, in: Koblenzer Beiträge zur Geschichte und Kultur. Neue Folge 13, herausgegeben vom Görres Verlag, Koblenz 2005, S. 129–135.
  • Eva-Christine Raschke: Dr. Dr. h.c. Fritz Michel (1877-1966) zum 125. Geburtstag, in: Koblenzer Beiträge zur Geschichte und Kultur. Neue Folge 13, herausgegeben vom Görres Verlag, Koblenz 2005, S. 115–127.
  • Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2., vollst. überarb. und erw. Aufl., Wiesbaden, 1992. ISBN 3-922244-90-4

Quelle: Wikipedia

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Dr. Dr. h.c. Fritz Michel's Timeline

1877
September 17, 1877
Niederlahnstein, Lahnstein, Rheinland-Pfalz, Germany
1966
October 30, 1966
Age 89
Koblenz, Rhineland-Palatinate, Germany
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Hauptfriedhof, Koblenz, Rhineland-Palatinate, Germany