Eyla (Adelheid) Ziegler

Eyla (Adelheid), die Tochter Otto Zieglers, mit Hans Harras verlobt, hatte im Jahre 1482, als ihr Vater schon gestorben war, wohl aber ihre Mutter Könne (Kunigunde) noch lebte, im Weissfrauenkloster solenne Profession getlian. Harras beschuldigte nun die Mutter und den Bruder Thilo Ziegler, dass sie die Braut ihm zur'Schmach ins Kloster gebracht hätten. In Befürchtung des- sen war sie vor ihrer Einkleidung in der Probstei in Gegenwart der Mutter und des Bruders und der Kloster -Provisoren Simon Tenstedt und Rudolph Ziegler nochmals ermahnt worden, ihr Ge- müth und Meinung zu erklären, utrum vi ant metu coacta in- gressa fuerit, und richtete man hierüber ein Instrument auf. Die Sache kam zum offenen Streite. Harras, ein reissiger Mann, schickte dem Rath zu Erfurt im Jahre 1485 einen Fehdebrief. Merten von der Marten, der Ziegler'schcn Familie nahe verwandt, wurde von Harras gefangen genommen und nur unter Verbtirgung des Hans von Lichtenberg und Herfurth von Witzleben nach abgelegtem Eid für die Wiedergestellung oder für 600 baare Gulden freigelassen. Diese Fehde ist erst im Jahre 1494 aufgehoben worden.

In hiesiger Stadt sind einige Grundstücke, als der Ziegler- schen Familie gehörig gewesen, allgemein bekannt. Von dem Haus r zum Rebenstock" in der Futtergasse handelte ich schon oben. Otto Zieglcr hatte es 1559 zum Stammhaus der Familie gemacht und in dem Thilo Ziegler'schen Testament ist ein Senio- rat damit begründet. Ebenso hatte schon Thilo Ziegler, Canoni- Ofus B. M. V. a. 1453 ein Seniorat mit dem sogenannten Ziegler- schen Teich im Dreienbrunnen gestiftet. Dieser Teich ist das Grundstück unter dem Steiger, in dessen Mitte ein steinernes Haus . mit doppeltem Ziegeldache zu sehen ist Beide Grundstücke sind in fremde Hände gekommen.