Gottfried Heine

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Gottfried Heine

Birthdate:
Birthplace: Schmallenberg, Arnsberg, North Rhine-Westphalia, Germany
Death: September 01, 1917 (68)
Münster, Münster, North Rhine-Westphalia, Germany
Immediate Family:

Son of Johann Heine and Maria Franziska Heine
Husband of Maria Bernhardine Heine
Father of Ewald Paul Heine; Mathilde Helene Anthes and Otto Heine

Occupation: Lehrer, Musiker, Autor
Managed by: Wencke Heine
Last Updated:

About Gottfried Heine

GOTTFRIED HEINE (1849-1917) SCHMALLENBERG-BÖDEFELD, MÜNSTER Am 19. Januar 1849 wurde Gottfried Heine in „Mühlers Haus“ in Bödefeld geboren, wo er auch aufwuchs. In seiner Jugendzeit wirkte dort „der tüchtige Lehrer Josef Schmalohr, der mit seltenem Eifer und Geschick aus seiner Schule diejenigen aussuchte, welche ihm für den Lehrerberuf geeignet erschienen. Er gab ihnen eine gründliche Ausbildung, auch in Musik und Orgelspiel. Gottfried Heine wurde sein erfolgreichster Schüler.“ (Manuskript von Georg Gierse, Bödefeld 1994: Chr.Koch-Mundartarchiv) 4
Bödefeld um 1905 (Bilddatensatz: Wikimedia Commons) Über Heine liegt ein etwa 1960 gedruckter biographischer Beitrag vor, dessen Quelle [vermutlich ein Jahrbuch des Gymnasiums „Paulinum“ Münster] noch nicht ermittelt werden konnte. Er sei hier ausführlich wiedergegeben, da der Verfasser von zwei Mundartbüchern selbst in Standardwerken übergangen wird: „Er besuchte das Lehrerseminar in Büren und bestand das Examen 1870 mit >gut<. Seine Lehrertätigkeit begann er in Bochum, wo er zugleich Organist und Leiter des Kirchenchores wurde. Er betrieb viel Hausmusik in einer kleinen Gesellschaft >Musica sacra<. Am 25. November heiratete er eine Tochter des Lehrers Ignaz Gördes [aus Fredeburg], die ebenfalls musikalisch war und Klavier und Geige spielte. Über Konzerte, die Heine damals veranstaltete, brachten die Bochumer und Essener Zeitung gute Kritiken. Da Gottfried Heine ein Virtuose auf der Orgel war, wurde das Provinzialschulkollegium auf ihn aufmerksam und holte ihn zum 1. Oktober 1883 ans Paulinum in Münster, um den Gesang- und Musikunterricht zu geben und den Schülerchor neu zu gestalten. Heine, der anfangs auf der Hollenbeckerstraße dem Schlaunschen Hause gegenüber, später auf der Kanalstraße 13 wohnte, fand neben seiner beruflichen Aufgabe schnell ein reiches Feld der Betätigung. Er 5
rief an der Schule ein Quartett ins Leben, in dem die Professoren Dr. JOSEPH WORMSTALL und Dr. Hermann Püning spielten. Er wurde Dirigent eines Männer-gesangvereins und veranstaltete an den Sonntagnachmittagen Kon-zerte im Schloßgarten. Das Lehrerinnenseminar am Domplatz holte ihn. Er gab dort Gesang- und Musikunterricht und führte mit den Junglehrerinnen jährlich einige Werke im Gasthof Stienen auf. Da er befreundet war mit dem Musikdirektor Julius Otto Grimm, der den Musikverein 1860-1900 dirigierte, stellte er ihm seine Jungen für die >Cäcilienfeste< zur Verfügung. Bei der großen Prozession konnte er die Qualität seines Schülerchores zeigen. Bei den Aula-Aufführungen >Agamemnon<, >Eumeniden<,

Antigone< hatte er die musikalische Leitung. Vier Oratorien hat
Heine bis 1905 im Rathaussaal dargeboten. Auf Anregung des Schulkollegiums gab er in der Bispingschen Musikalienhandlung ein Gesangbuch mit Noten heraus, den >Lieder-kranz für die studierende Jugend …<. Die Sammlung enthielt 77 Vaterlands- , Volks- und Studentenlieder … [10 Auflagen in der Erstfassung, Übernahme in den Verlag Aschendorff, Neubearbeitung 1918]. Die beherrschte Leitung eines gemischten Chores mit Orgel- oder Orchesterbegleitung weckte in Heine die Fähigkeit zum Komponieren. Er schrieb zwei Messen für Schüler mit Orgelbegleitung, die zweite für Schüler mit Streich- und Blasmusik. Sie erklang 1895 an der Gymnasialkirche, der einzigen Kirche in Münster, in der das Generalvikariat Orchester- und Blasmusik gestattet hatte, weil die Petrikirche seit 1843 zugleich Garnisonskirche war. Die Schüler haben die Partituren geschrieben, die bei Bombenangriffen 1943 verloren gegangen sind. Da Heine auch Rechenunterricht zu erteilen hatte, bearbeitete er zusammen mit dem Mathematiker am Paulinum Aloys Westrick, dem Vater des Staatssekretärs Dr. Ludger Westrick (1913), das >Rechenbuch für höhere und mittlere Lehranstalten<, das 1890 im Aschendorffschen Verlage herauskam, 1909 in 14. und 15. Auflage (27.-30- Tausend) vorlag und an 91 Schulen gebraucht wurde, von Antwerpen bis Greifswald, von Hamburg bis Braunschweig und Attendorn. 1895 erschien ein Auflösungsheft zu den Aufgaben des Rechenbuches […] 1919 gaben die beiden Verfasser, Westrick und Heine, ein Rechenbuch für höhere Mädchenschulen heraus. Im Verein 6

mit dem Vorschullehrer A. Schallitz ließ Heine im selben Jahr noch eine Vorstufe zu dem Rechenbuch Westrick-Heine erscheinen. Ehrenpräsidenten-Urkunde des Vereins „De Suerländer“ Münster für Gottfried Heine. Unterzeichnet haben: August Dröge (Marsberg), Bernhard Stehling (Berlar), Julius Verse (Melbecke), Anton Dröge (Marsberg), H. Wessing (Medebach), Wilhelm König, Josef Leggemann, W. Bona, Heinrich Wiethoff (Finnentrop), Wilhelm Meschede (Halbeswig), C. Vollmer, A. Reintke, Dr. Josef Schulte (Eslohe), Robert Siepe (Fredeburg) – Repro nach: Jahrbuch HochSauerlandKreis 1987, S. 57. [Heine als sauerländischer Mundartdichter:] Heine war auch ein fruchtbarer Schriftsteller in der Sauerländer Mundart. Er leitete bis zu seinem Tode den Verein der Sauerländer in Münster. Viele ulkige Begebenheiten, Döhnekes, Schnurren und Späße hat er gesammelt und in zwei Bändchen in Druck gegeben. Sie kamen als >Krümeln un Kuasten< und >Blaumen und Disseln< 1905 und 1906 [gedruckte Jahreszahl: 1907] bei Ferdinand Schöningh in Paderborn heraus. Heine schrieb >Kurzgeschichten< für die im Sauerland gelesenen Zeitungen […] Seine >Krümeln und Kuasten. Nigge Vertellekes iutem Surlande< umfassen 130 Erzählungen. 7
Aber Heine schrieb nicht nur, er stand auch oft auf dem Rednerpult. So hat er im SAUER-LÄNDER GEBIRGSVEREIN [SGV], dem er selbstverständlich auch angehörte, verschiedene Vorträge gehalten. Über seinen Landsmann FRIEDRICH WILHELM GRIMME aus Assinghausen sprach er in der Literarischen Gesellschaft, die unter dem Vorsitz von Univ.-Professor Julius Schwering, dem Schwiegersohne GRIMMES, in der Aula des Städt. Realgymnasiums ihre Vortrags- und Rezitationsabende veranstaltete. Selbst nach Berlin hat man ihn gerufen, wo er am 20. April 1907 im Mozartsaal des Neuen Schauspielhauses am Nollendorfplatz seinen GRIMME-Vortrag mit plattdeutschen Rezitationseinlagen gehalten hat. Am Tage seiner Silberhochzeit, am 26. November 1899, erlebte die Kanalstraße, was wohl selten vorkommt, nicht weniger als vier Ständchen, vom Schülerchor, von den Junglehrerinnen, vom Männergesangverein und von der Musikkapelle der >Dreizehner<. Am 17. September 1909 erhielt Gottfried Heine den Königlichen Kronenorden IV. Klasse. Im Jahre 1907 warfen schwere Schicksalsschläge den schaffensfrohen Mann aus der Bahn. Am 14. August starb sein ältester Sohn Otto im Alter von nicht ganz 32 Jahren, der sich 1904 als Arzt in Dortmund niedergelassen und durch verschiedene medizinische Aufsätze einen Namen gemacht hatte. […] Dem Tode des Sohnes folgte vier Monate später, am 13. Dezember 1907, die Mutter nach. >Papa< Heine, wie die Schüler ihn nannten, hat sich, gramgebeugt, von diesen Schlägen nicht erholt. Er ließ sich lange Zeit beurlauben und hat dann seine Pension eingereicht. Er zog sich ganz zurück, auch von der Musik – erst später hat er die Orgelbühne in der Kreuzkirche wieder betreten. Er ist an der Grippe >als tiefreligiöser Mann< in den Armen seiner Tochter Mathilde am 1. September 1917 im Alter von 68 Jahren gestorben. Der Nachruf sagt u. a.: >Mit hervorragendem Erfolg verstand er in seinen Schülern Liebe zu Gesang und zur edlen Musik zu wecken und zu pflegen. Nicht nur als Musiklehrer, sondern auch als Rechenlehrer wirkte er vorbildlich. Den biederen, treuherzigen Westfalensinn verband er mit stets freundlichem und herzlichem Entgegenkommen. Er liebte den echten Humor, der in seiner Heimat im Schwange war.< 8
Heines zweiter Sohn Ewald [Jg. 1883; Fabrikant in Borghorst; Inhaber der Weberei Heine & Elperting] …, der den gesunden Humor seines Vaters erbte, hat sich um die Pflege des Heimatgedankens große Verdienste erworben.“ (gedruckter Aufsatz „Gottfried Heine, Musiklehrer am Paulinum“: Kopie im Chr. Koch-Mundartarchiv) Nach eigenen Angaben Heines heißt es in der Seelmann-Bibliographie: „Seine Mundart lehnt sich wesentlich an die von GRIMME an, dessen Geburtsort dem seinen benachbart ist. Das Material zu seinen Erzählungen ist zumeist in Münster im Verein der Sauerländer, dessen Mitbegründer er ist, zusammengetragen.“ (Niederdeutsches Jahrbuch XLI) Zahlreiche Mundartschwänke in den beiden Bändchen von G. Heine geben Zeugnis von einer negativen Einstellung zur jüdischen Minderheit oder von einer offenen Feindseligkeit gegenüber Juden (vgl. Esloher Museumsnachrichten 1993, S. 21-26). In einer eigenständigen Studie unseres Christine-Koch-Mundartarchivs zum Antisemitismus in der regionalen plattdeutschen Literatur des Sauerlandes sollen die entsprechenden Textzeugnisse vollständig zugänglich gemacht und analysiert werden. Eine Würdigung des plattdeutschen Werkes von G. Heine erfolgt darüberhinaus im ausstehenden Band „Eger de Sunne te Berre gäiht“ unserer Reihe zur Mundartliteraturgeschichte. Die in dieser Ausgabe der „daunlots“ enthaltene Werkauswahl ist nicht repräsentativ. Es wurden vorallem solche Mundartschwänke ausgewählt, die den „Sauerlandkult“ im Münsterischen Stammtischkreis (Heines Vereinsgründung) illustrieren oder die vom Bearbeiter dieses „daunlots“-Heftes subjektiv als besonders lesenwert eingeschätzt werden. [peter bürger] Selbständige niederdeutsche Veröffentlichungen von G. Heine: (1905): Krümeln un Kuasten. Nigge Vertellekes iutem Surlande. Paderborn: Schöningh o.J. [141S; enthält neben Schwankprosa auch vereinzelte Gedichte u. den Bühnentext „De Pruzeß, oder Stoffel contra Biäz un Deyne“]. – (1907): Blaumen un Disseln. Nigge Vertellekes iutem Surlande. Paderborn: Schöningh 1907. [94S.; im Anhang Besprechungen der „Krümel un Kuasten“] 9
Unselbständige niederdeutsche Veröffentlichungen von G. Heine: „Kurzgeschichten“ in: Paderborner Zeitung, Mescheder Zeitung, Sauerländer Tageblatt. Unterhaltungsbeilage, Sauerländischer Gebirgsbote, Westfälisches Volksblatt [Quelle: „Gottfried Heine, Musiklehrer am Paulinum“ = um 1960 gedruckter Beitrag: Chr.Koch- Mundartarchiv]. Über Gottfried Heine: Totengedenkzettel 1917 [Kopie: Chr.Koch-Mundartarchiv] – Werbeblatt des Verlags Schöningh mit Rezensionszitaten zu „Krümeln un Kuasten“ [Zeitschrift „Niedersachsen“, 1.4.1906; Tremonia 1906. Nr. 24; Westfälisches Volksblatt 1906. Nr. 41; Mescheder Zeitung 1906. Nr. 12; Unterhaltungsbeilage z. Münsterischen Ztg. 1906. Nr. 43; Westfälischer Telegraph 1906. Nr. 7; Central-Volksblatt 1906. Nr. 36; Westfälischer Merkur. 1906 Nr. 66]. – Schauerte, Heinrich: Die westfälische plattdeutsche Dichtung. In: Trutznachtigall Nr. 6/1926, S. 162-167. [Erw%C3%A4hnung] – Kemper, J.: Gelehrte und Schriftsteller aus dem Gebiete des früheren Herzogtums Westfalen. 2. Teil. Lebende Schriftsteller. In: Trutznachtigall Nr. 5/1927, S. 143-146. [Erw%C3%A4hnung] – Gottfried Heine, Musiklehrer am Paulinum. = um 1960 gedruckter Beitrag [aus: Archiv Georg Gierse, Bödefeld; Kopie: Chr.Koch-Mundartarchiv – ohne Quellen- und Verfasserangabe; Anfrage beim Gymnasium Paulinum Münster bislang unbeantwortet]. – Wiethoff, Dieter: Der Stammtisch „de Suerländer“ in Münster. In: Jahrbuch HochSauerlandKreis 1987, S. 56-58. [Erw%C3%A4hnung als Präsident] – Bürger, P.: „Heimatbewegtes“? Antisemitische Spuren aus dem Archiv. In: Esloher Museumsnachrichten 1993, S. 21-26. [Erw%C3%A4hnung] Dieser Beitrag ist weitgehend dem folgenden Lexikon aus unserem Archiv entnommen: Peter Bürger: Im reypen Koren. Ein Nachschlagewerk zu Mundartautoren, Sprachzeugnissen und plattdeutschen Unternehmungen im Sauerland und in angrenzenden Gebieten. Eslohe: Maschinen- und Heimatmuseum 2010. (768 Seiten – fester farbiger Einband 30,00 Euro) Vgl. zu diesem Werk „daunlots nr. 6“ auf www.sauerlandmundart.de

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Gottfried Heine's Timeline

1849
January 19, 1849
Schmallenberg, Arnsberg, North Rhine-Westphalia, Germany
1883
September 14, 1883
1891
January 10, 1891
Münster, Münster, North Rhine-Westphalia, Germany
1917
September 1, 1917
Age 68
Münster, Münster, North Rhine-Westphalia, Germany
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