Helene Lena Schneider

Is your surname Schneider?

Research the Schneider family

Share your family tree and photos with the people you know and love

  • Build your family tree online
  • Share photos and videos
  • Smart Matching™ technology
  • Free!

Helene Lena Schneider (Meyerstein)

Also Known As: "Lena Stein-Schneider"
Birthdate:
Birthplace: Leipzig, Leipzig, SN, Germany
Death: June 17, 1958 (84)
Munich, Upper Bavaria, BY, Germany
Immediate Family:

Daughter of Moritz Meyerstein and Pauline Meyerstein
Wife of Alfred Schneider
Mother of Alice Caroline David; Fritz Schneider; Lucie Margarethe Schaefer and Gisela Ruth Schneider
Sister of Menny Meyerstein; Theodor Isidor Meyerstein; Patty Patti Meyerstein; Siegfried Meyerstein; Private and 3 others

Managed by: Daniela Epstein
Last Updated:

About Helene Lena Schneider

Lena Stein-Schneider kam als Helene Meyerstein am 5. Jan. 1874 in Leipzig zur Welt. Sie war das siebte von acht Kindern des Wollhändlers Moritz Meyerstein und seiner Frau Pauline. Helene Meyerstein besuchte die höhere Töchterschule in Leipzig und studierte am Leipziger Konservatorium Klavier und Gesang. Mit dem Berliner Kaufmann Alfred Schneider, den sie 1892 heiratete, bekam sie vier Kinder. In Berlin nahm sie weiteren Unterricht: Gesang bei Lola Beeth und Georg Vogel, Kontrapunkt und Komposition bei Professor Hermann. Wann aus Helene Schneider die Komponistin Lena Stein-Schneider wurde, ist nicht mehr festzustellen. Das älteste nachweisbare Werk trägt die Opuszahl 20 und erschien 1906.

Lena Stein-Schneider gründete bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrer Wohnung in der Lietzenburger Straße einen Salon, der bald Treffpunkt eines großen, musikinteressierten Kreises wurde, in dem das Berliner Großbürgertum und Teile des Adels verkehrten. Sie reüssierte 1909 als Operettenkomponistin mit „Der Luftikus“. Das Stück wurde zwar als wenig originell eingestuft, aber dennoch wie viele ihrer weiteren Werke in diversen Städten aufgeführt. Nach dem Ersten Weltkrieg präsentierte sich die Operettenkomponistin in weiteren für Frauen ungewöhnlichen Métiers: Sie schrieb eigene Texte und dirigierte ihre Werke bei den Uraufführungen selbst. Zunehmend wichtiger wurden ihre Konzertreisen. In den 1920er Jahren reiste sie durch die USA und konnte sogar einen außergewöhnlichen Erfolg verbuchen: Ihr Singspiel „Composer’s Dream“ wurde am Keith Theatre in New York uraufgeführt. Es folgten selbstverfasste Sketche für Kabaretts und, durch die Konzerttätigkeit in den USA beeinflusst, amerikanische Unterhaltungs- und Tanzmusik, die auch finanziellen Erfolg brachte. Sie schrieb Musik für den Film „Wenn Männer hassen“, Verlage wie Ricordi, Junne, Ullstein, Drei Masken, Pabst und Fischer verlegten ihre Werke, die Firmen Odeon, Lindström und Deutsche Grammophon ließen Plattenaufnahmen folgen. Da Lena Stein-Schneider mit Beginn ihrer Karriere immer auf die Wahrung ihrer Rechte geachtet hatte, war sie früh Mitglied der GEMA bzw. deren Vorgängerorganisationen und der AMMRE geworden und konnte ihre Tantiemen für weitere Aktivitäten nutzen.

1930 betrat sie erneut unbekanntes Terrain. Während der USA-Tourneen war sie in Kontakt zum New Yorker Rubinstein-Frauenchor gekommen und ließ sich nun nicht lange bitten, ein Pendant in Berlin zu gründen. So wurde sie dessen Präsidentin und dirigierte bei Aufführungen des Chors auch eigene Werke. Einerseits finanzierte sie dem Chor zwar die Partituren und Chorstimmen, andererseits konnte sie ihren Lebensunterhalt aus den erfolgreichen Chorkonzerten bestreiten. Mit der Gründung des Chores war die Gründung des Rubinstein-Clubs verbunden, der sich ebenfalls einen Namen machte und unter ihrer Mitwirkung zu einer festen Institution zur Förderung von Nachwuchstalenten wurde.

1933 wurde der Club verboten, 1935 folgte für Lena Stein-Schneider mit der Verweigerung der Aufnahme in die Reichsmusikkammer das endgültige Berufsverbot. Schnell verarmte sie und war auf die Unterstützung durch ihre Kinder angewiesen. Wie über ihr Leben in den Nachkriegsjahren, ist über die Jahre bis zu ihrer Deportation ist nichts bekannt. Am 6. Aug. 1942 wurde sie zur Großen Hamburger Straße transportiert und am 14. Aug. 1942, achtundsechzigjährig, nach Theresienstadt deportiert.

Dreißig Monate war sie im Ghetto Theresienstadt. Sie überlebte und wurde noch vor der Befreiung am 5. Febr. 1945 mit einem einmaligen Spezialtransport in die Schweiz gebracht, wo sie sich zunächst niederließ. Sie publizierte dort einige kleine Stücke und ein Hörspiel. Ihr hartnäckiger Versuch, Wiedergutmachung zu erhalten, führte Anfang der 1950er Jahre zum Umzug nach Berlin. Die nur unvollständig erhaltenen Akten im Wiedergutmachungsamt Berlin werfen allerdings ein grelles Licht auf die Schwierigkeiten und Widrigkeiten, denen sie mehrere Jahre ausgesetzt war. Kern der Auseinandersetzung war die „Beweisbarkeit“ ihrer Verluste. Im Alter von 83 Jahren erhielt Lena Stein-Schneider schließlich eine „Wiedergutmachung“ von 3.500 DM. Zehn Monate später, am 17. Juni 1958, starb sie. Stationen: 1933 Verbot des Rubinstein-Clubs, Auftrittsverbot, Auflösung des Rubinstein-Chores 22. Aug. 1935 Ablehnung der Aufnahme in die „Reichsmusikkammer“ und umfassendes Berufsverbot 6. Aug. 1942 Einweisung in das Sammellager Große Hamburger Straße 14. Aug. 1942 Deportation mit dem 44. Alterstransport I/45 von Berlin nach Theresienstadt 5. Febr. 1945 Vor der Befreiung des Ghettos Theresienstadt wurde Lena Stein-Schneider mit einem einmaligen Sondertransport der Schweizer Delegation am 5. Febr. 1945 befreit und kam zwei Tage später in der Schweiz an, wo sie sich niederließ.

view all

Helene Lena Schneider's Timeline

1874
January 5, 1874
Leipzig, Leipzig, SN, Germany
1893
August 9, 1893
Berlin, Berlin, Germany
1894
8, 1894
Berlin, Berlin, Germany
1895
November 19, 1895
Berlin, Berlin, Germany
1904
January 17, 1904
Berlin, Berlin, Germany
1958
June 17, 1958
Age 84
Munich, Upper Bavaria, BY, Germany