Josias Georg Wilhelm Adolf Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont

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Prinz Josias Georg Wilhelm Adolf zu Waldeck und Pyrmont, Fürst

Birthdate:
Birthplace: Arolsen, Hessen, Deutschland (Germany)
Death: November 30, 1967 (71)
Schloß Schaumburg, Limburg an der Lahn, Rheinland-Pfalz, Deutschland (Germany)
Place of Burial: Diez, RP, Germany
Immediate Family:

Son of Friedrich, Prince of Waldeck and Pyrmont and Bathildis of Schaumburg-Lippe, Princess of Waldeck and Pyrmont
Husband of Altburg Prinzessin zu Waldeck und Pyrmont
Father of Margarethe Sophie Charlotte zu Waldeck-Pyrmont, Gräfin zu Erbach-Erbach; Alexandra Prinzessin von Bentheim und Steinfurt; Private; Private and Private
Brother of Max Prinz zu Waldeck und Pyrmont; Helene Erbherzogin von Oldenburg and Georg Wilhelm Prinz zu Waldeck und Pyrmont

Occupation: Jurist, SS-Obergruppenführer, Advocaat
Managed by: Private User
Last Updated:

About Josias Georg Wilhelm Adolf Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont

Josias Georg Wilhelm Adolf Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont (* 13. Mai 1896 in Arolsen; † 30. November 1967 auf Schloss Schaumburg bei Diez an der Lahn) war ein deutscher Adliger, Politiker der NSDAP, Mitglied des Reichstags, SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei. Von 1946 bis zu seinem Tod 1967 war er Chef des Hauses Waldeck-Pyrmont und nannte sich als solcher Josias Fürst zu Waldeck und Pyrmont.

Während der Zeit des Nationalsozialismus war er Höherer SS- und Polizeiführer im Rang eines SS-Obergruppenführers. Ab 1941 war er zudem General der Polizei und ab Juli 1944 General der Waffen-SS. Im Jahr 1947 wurde er von einem US-amerikanischen Militärgericht im Buchenwald-Hauptprozess für Verbrechen im Zusammenhang mit dem Konzentrationslager Buchenwald als Kriegsverbrecher zunächst zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, die später reduziert wurde.

Josias zu Waldeck und Pyrmont war unter anderem der Vetter der niederländischen Königin Wilhelmina, und Neffe der Regentin Emma zu Waldeck und Pyrmont, der zweiten Ehefrau des niederländischen Königs Wilhelm III. und älteren Schwester des Fürsten Friedrich zu Waldeck-Pyrmont.

Erbprinz Josias, der älteste Sohn von Friedrich, dem letzten regierenden Fürsten des Fürstentums Waldeck-Pyrmont und der Prinzessin Bathildis zu Schaumburg-Lippe. Nachdem er ab 1902 Privatunterricht erhalten hatte, wechselte er 1912 auf das Wilhelmsgymnasium Kassel und legte dort 1914 das Notabitur ab. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig als Soldat und nahm mit dem Infanterie-Regiment „von Wittich“ (3. Kurhessisches) Nr. 83 durchgehend am Krieg teil. Er wurde mehrfach verwundet; neben anderen Verwundungen erlitt er einen Kopfstreifschuss.

Nach Ende des Krieges war er Freikorpsoffizier in Oberschlesien und wurde im Mai 1919 aus der Armee entlassen. Nachdem er unter anderem Praxis in der Landwirtschaft erworben hatte, studierte er ohne Abschluss von 1921 bis 1923 Agrarwissenschaft, Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft in München. Im Herbst 1923 meldete er sich für zwei Monate zur Reichswehr zur Niederschlagung von Aufständen in Thüringen und Sachsen.

Von 1923 und 1927 war er Mitglied im Jungdeutschen Orden, bei dem er unter anderem das Revisionsamt leitete und später außenpolitischer Leiter wurde. Nach seinem Austritt aus dieser Organisation gehörte er bis 1929 dem Stahlhelm an. Danach wurde er am 1. November 1929 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnr. 160.025) und im März 1930 der SS (SS-Nr. 2.139). Zu Waldeck wurde Adjutant von Sepp Dietrich und Heinrich Himmler, die ihm einen raschen Aufstieg in der SS-Hierarchie ermöglichten. Bereits 1932 war zu Waldeck SS-Gruppenführer. Seit der 8. Wahlperiode 1933 war er für die NSDAP Mitglied des Reichstages, zunächst auf Reichswahlvorschlag und dann ab November 1933 für den Wahlkreis 23 (Düsseldorf-West). Nach einer kurzen Tätigkeit im Auswärtigen Amt kehrte Josias zu Waldeck 1934 wieder zur SS zurück. In seiner Eigenschaft als Assistent von Himmler beteiligte er sich an der von Hitler befohlenen Gefangennahme und Ermordung der SA-Führung einschließlich ihres Stabschefs Ernst Röhm und anderer Konkurrenten um die Macht (siehe „Röhm-Putsch“) (30. Juni bis zum 2. Juli 1934), indem er die Exekutionen im Münchener Gefängnis Stadelheim organisierte. Im Dezember 1934 ernannte ihn Hitler zum sogenannten „Volksrichter“ am 2. Senat des Volksgerichtshofs. Von 1936 bis Anfang 1939 war er Richter am Obersten Ehren- und Disziplinarhof der DAF.

Ende Januar 1936 zum SS-Obergruppenführer befördert, übernahm er im selben Jahr die Führung des SS-Oberabschnitts „Rhein“ und ein Jahr später dieselbe Funktion im SS-Oberabschnitt „Fulda-Werra“, den er bis Kriegsende innehatte.

Im Oktober 1938 wurde zu Waldeck zum Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) für den Wehrkreis IX ernannt, in dem auch das KZ Buchenwald lag. Ab Oktober 1939 war er zudem Oberster Gerichtsherr des SS- und Polizeigerichts XXII in Kassel. Ab Februar 1944 führte er den Titel Höherer SS- und Polizeiführer Fulda-Werra und wurde im Oktober 1944 in Personalunion noch Höherer Kommandeur der Kriegsgefangenen. In HSSPF-Funktion war er auch für die Errichtung eines KZ-Außenlagers des KZ-Buchenwald im Kasseler Druseltal zuständig, in dem vom 5. Juli 1943 bis zum Einmarsch der Amerikaner am 4. April 1945 150 KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten mussten. Das Kasseler KZ-Außenlager war das frühere Gasthaus Zur alten Drusel, ein Fachwerkbau mit Anbau. Zwei der vier Baracken stehen noch heute, zwischen Panoramaweg und Wiegandtsstraße oben auf einem Hang. Aufgrund seiner Funktion als Höherer SS- und Polizeiführer für den Wehrkreis IX war zu Waldeck für die Evakuierung des KZ Buchenwald und die daraus resultierenden Todesfälle hauptverantwortlich.

Unter seiner Jurisdiktion wurde der ehemalige Kommandant des Konzentrationslagers Buchenwald, SS-Standartenführer Karl Otto Koch, wegen fortgesetzter Unterschlagungen sowie wegen Mordes an drei Häftlingen zwecks Vertuschung seiner Straftaten zum Tode verurteilt und am 5. April 1945 hingerichtet.

Am 13. April 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft. 1946 erfuhr Josias zu Waldeck von dem Tode seines Vaters Oberhaupt des fürstlichen Hauses Waldeck und Pyrmont. Am 14. August 1947 wurde er vom US-amerikanischen Militärgerichtshof im Buchenwald-Hauptprozess im Internierungslager Dachau wegen Verbrechen im Zusammenhang mit dem Konzentrationslager Buchenwald zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, die jedoch am 8. Juni 1948 auf 20 Jahre Haft verkürzt wurde. Am 29. November 1950 wurde Waldeck aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg entlassen. Während der Haft war er durch die Spruchkammer Fritzlar-Homberg 1949 entnazifiziert worden.

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er zurückgezogen, unter anderem auf Schloss Schaumburg (Rhein-Lahn-Kreis). In den Jahren 1959 bis 1961 wurden mehrere Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet, unter anderem wegen des Verdachts des Mordes, des Totschlags und der Beihilfe zum Mord. Die meisten Ermittlungsverfahren wurden wegen Eintritts der Verjährung oder „nicht nachweisbarer Schuld“ eingestellt.

Familie Josias Prinz zu Waldeck und Pyrmont war seit 1922 mit Altburg Marie Mathilde Herzogin von Oldenburg (1903–2001), der jüngsten Tochter des Großherzogs Friedrich August von Oldenburg, verheiratet. Ihre Kinder sind:

Margarethe Sophie Charlotte (1923–2003), von 1952 bis 1979 verheiratet mit Franz II. Graf zu Erbach-Erbach und von Warthenberg-Roth (1925–2015) Alexandra Bathildis Elisabeth Luise Helene Emma (1924–2009), seit 1949 verheiratet mit Botho Prinz von Bentheim und Steinfurt (1924–2001) Ingrid (* 1931) Wittekind Adolf Heinrich Georg-Wilhelm (* 9. März 1936 in Arolsen), seit 1967 Chef des Hauses Waldeck und Pyrmont Guda (* 1939), von 1958 bis 1962 verheiratet mit Friedrich Wilhelm Heinrich Konstantin 7. Fürst zu Wied (1931–2009)

cf.: https://de.wikipedia.org/wiki/Josias_zu_Waldeck_und_Pyrmont

Predecessor: Friedrich Adolf Successor: Wittekind

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Josias Georg Wilhelm Adolf Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont's Timeline

1896
May 13, 1896
Arolsen, Hessen, Deutschland (Germany)
1923
May 22, 1923
München, Bayern, Deutschland(DWR)
1924
September 25, 1924
Rastede, Oldenburg, Deutschland(DWR)
1967
November 30, 1967
Age 71
Schloß Schaumburg, Limburg an der Lahn, Rheinland-Pfalz, Deutschland (Germany)
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Diez, RP, Germany