Marianne von Willemer

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Marianne von Willemer (Pirngruber)

Also Known As: "Maria Anna Katharina Theresia Jung"
Birthdate:
Birthplace: Linz, Linz, Oberösterreich, Austria
Death: December 06, 1860 (76)
Frankfurt am Main, Darmstadt, HE, Germany
Place of Burial: Frankfurt am Main, Darmstadt, HE, Germany
Immediate Family:

Daughter of N.N. and Elisabeth Jung
Wife of Johann Jacob von Willemer

Occupation: Schauspielerin, Sängerin (Sopran) und Tänzerin
Managed by: Tobias Rachor (C)
Last Updated:
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Immediate Family

About Marianne von Willemer

Marianne von Willemer (* 20. November 1784 in Linz (?); † 6. Dezember 1860 in Frankfurt am Main; gebürtig wahrscheinlich als Marianne Pirngruber; auch: Maria Anna Katharina Theresia Jung) war eine aus Österreich stammende Schauspielerin, Sängerin (Sopran) und Tänzerin. Im Alter von 14 Jahren siedelte sie nach Frankfurt am Main über, wo sie die dritte Frau des Frankfurter Bankiers Johann Jakob von Willemer wurde. Diesem freundschaftlich verbunden, begegnete Johann Wolfgang von Goethe auch Marianne in den Jahren 1814 und 1815 und verewigte sie im Buch Suleika seines Spätwerks West-östlicher Divan. Unter den zahlreichen Musen Goethes war Marianne die einzige Mitautorin eines seiner Werke, denn der „Divan“ enthält auch – wie erst postum bekannt wurde – einige Gedichte aus ihrer Feder.

Marianne war die Tochter der Schauspielerin Elisabeth Pirngruber. Diese war eines von zwölf Kindern des Gutsverwalters Johann Michael Pirngruber und wuchs in Oberösterreich auf. Mit 23 Jahren gebar sie ein uneheliches Kind. Über den leiblichen Vater sowie den Geburtsort Mariannes gibt es unterschiedliche Annahmen, die bis heute nicht belegt werden konnten. Nach eigenen Angaben war sie am 20. November 1784 in Linz zur Welt gekommen und wurde auf die Namen Maria Anna Katharina Theresia getauft; ein entsprechender Eintrag in Linzer Taufregistern ist aber bis heute nicht aufzufinden.

Hingegen fand man das Heiratsdokument ihrer Mutter in der Trauungsmatrik der Domkirche von St. Pölten. Nicht ein Instrumentenbauer namens Matthias Jung, den Marianne selbst als Vater angab, sondern der Theaterleiter Joseph M. Georg Jung und Elisabeth Pirngruber waren am 31. März 1788 kirchlich getraut worden. Von diesem Zeitpunkt an erhielt die damals Vierjährige den Namen Marianne Jung, wohl um die uneheliche Geburt zu kaschieren.

Um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, zog die Mutter Elisabeth Pirngruber nach Wien, wo sie auf Vorstadtbühnen auftrat. Vier ihrer in Wien lebenden Geschwister kümmerten sich um die kleine Marianne. Sie entwickelte sich zu einem lebhaften und lernfähigen Kind und erhielt privaten Unterricht durch einen Pfarrer. Marianne erhielt auch früh Schauspiel- und Ballettunterricht und stand bereits als Achtjährige auf der Bühne, ein Jahr später stand sie auf einem Programmzettel eines Pressburger Theaters.

Als die Mutter, deren Gatte 1796 in Pressburg gestorben war, in Wien keine Engagements mehr erhielt, folgte sie 1798 gemeinsam mit ihrer Tochter einem befreundeten Tänzerehepaar namens Traub nach Frankfurt am Main. Das Einkommen der mittlerweile 38-jährigen und ihrer Tochter muss gering gewesen sein, so dass Elisabeth Jung nebenbei Handarbeiten ausführte, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Aussicht auf ein Engagement im fernen Frankfurt sah sie als Chance, ihrer Notlage ein Ende zu bereiten.

Doch die Mutter erhielt nur eine Stelle als Theaterdienerin. Marianne selbst dagegen stand am 26. Dezember 1798 erstmals auf dem Frankfurter Theaterzettel. Die Vierzehnjährige übernahm Rollen in Opern (Der Spiegelritter), Singspielen (Der kleine Matrose) und Ballettaufführungen (Die geraubte Braut). Ihre frühen Auftritte sorgten für Aufsehen, und sie wurde schon bald in Theaterkritiken erwähnt. So schrieb die Schauspielkunde im Mai 1799:

   „Demoiselle Jung muß eine gute Lehrmeisterin gehabt haben und macht ihrer Lehrmeisterin auch keine Schande.“

Als sie im Frühjahr des Jahres 1800 im Ballett „Harlekin aus dem Ei“ einen großen Erfolg feierte, saß unter den Zuschauern neben Catharina Elisabeth Goethe, der Mutter des Dichters, Clemens Brentano, der sich nach eigenen Angaben spontan in die junge Darstellerin verliebte. Er schrieb ihr dreißig Jahre später:

   „Der Harlekin im Ei, / Den einstens ich gekannt, / Bis er mir ging entzwei, / Der ist gar nicht verwandt / Mit diesem Demoisellchen … / Nein, was ich Hand in Hand / Mit dir, Lieb Herz, empfand, / Versteht sich nicht am Rand!“

Willemer fühlte sich zum Schriftsteller berufen und schrieb neben pädagogisch-moralischen Schriften unter anderem fünf Dramen, war allerdings mit seinem eigenen Werk stets unzufrieden. Der Theaterliebhaber Willemer hatte Marianne Jung schon längere Zeit beobachtet. Er überredete Mariannes Mutter, ihm die Tochter gegen eine Summe von 2.000 Gulden sowie eine Rente als Ziehtochter zu überlassen. Dafür gab er das Versprechen, für Mariannes Erziehung und eine musische Ausbildung zu sorgen. Elisabeth Jung nahm dieses Angebot an und reiste zurück nach Linz. Es erscheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, dass eine Mutter ihre 16-jährige Tochter bei Fremden zurücklässt; verständlich wird dieser Schritt, wenn man sich die Situation von Theaterschauspielerinnen in dieser Zeit vor Augen hält; Elisabeth Jung kannte sie aus eigener Erfahrung: Sie waren den Wünschen der Theaterbesitzer ausgeliefert und erhielten nur bis zu einem bestimmten Alter Rollen, ihre soziale und gesellschaftliche Stellung war gering. Der mittellosen Elisabeth Jung erschien das Angebot Willemers wohl als Chance, dass damit wenigstens für die Zukunft ihrer Tochter gesorgt war.

Am 25. April 1800 stand Marianne zum letzten Mal auf der Bühne. Sie wurde im Willemerschen Haus in Frankfurt als Pflegetochter aufgenommen und neben seinem Sohn Brami und seinen Töchtern erzogen. Brami entwickelte über die Jahre eine tiefe Herzensbindung zu Marianne.

Ihr Naturell tat ihm und der ganzen Familie gut. Zu sehr war das Haus durch den Tod der Ehefrauen und einiger Kinder in den letzten Jahren belastet. Über die Beziehung in den ersten Jahren zum alten Willemer wurde viel spekuliert. Es wurde sogar angenommen, dass bereits zwei Jahre nach Aufnahme im Haus die 18-Jährige und der 42-Jährige ein Paar wurden. Der oben bereits genannte Brief an Goethe vom 11. Dezember 1808 zeigt aber ein anderes Bild der Beziehung. Er schrieb:
   „Zukunft ist an eine törichte Hoffnung verspielt – von der eine 8jährige Erfahrung mich belehrt hat, daß sie nie in Erfüllung gehen wird. So ziehe ich mich jeden Tag mehr in mich selbst zurück, werde ernster und stiller.“

Marianne liebte ihn nicht. Obwohl er sich offensichtlich mehr Zuneigung versprochen hatte, ließ er sich nicht davon abbringen, Marianne weiter zu fördern. Marianne erhielt Gitarrenunterricht von Clemens Brentano und dem Gitarristen Christian Gottlieb Scheidler, eine Ausbildung in Klavier und Gesang sowie Zeichenstunden. Daneben erlernte sie Latein, Italienisch und Französisch. Für eine weitere schauspielerische Karriere unternahm Willemer hingegen nichts, in diesen Beruf sollte Marianne nie mehr zurückkehren. Marianne sah ihre Mutter mindestens drei Mal wieder: In den Jahren 1803 und 1812 reiste sie in ihre Heimatstadt, und 1824 besuchte Elisabeth Jung sie in Frankfurt.

Ihr Mann erlitt 1836 – mit 77 Jahren – einen Schlaganfall. Marianne pflegte ihn in seinen letzten beiden Lebensjahren bis zu seinem Tod 1838. Am 22. Oktober 1838 wurde Johann Jakob Willemer neben seiner ersten Frau an der Kirche in Frankfurt-Oberrad beigesetzt. Marianne von Willemer überlebte ihren Mann um 22 Jahre.

Nachdem sie 38 Jahre an Willemers Seite verbracht hatte, fühlte sich Marianne nach seinem Tod einsam. Die Ehe war kinderlos geblieben, und ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes schrieb sie:

   „Ich bin kein selbständiges Wesen, mein armer innig geliebter und heiß beweinter Kranker war aber doch meine einzige Stütze, alles in meinem Leben war auf ihn berechnet; das war mit einem Mal vorbei“.

Sie bezog eine Wohnung in der Alten Mainzer Gasse 42 und erteilte Unterricht in Klavier und Gesang. Schweigsam geworden, pflegte sie dennoch den Kontakt mit Künstlern und unterstützte sie; so sorgte sie beispielsweise dafür, dass die Kunstsammlung der Brüder Melchior und Sulpiz Boisserée für 240.000 Gulden an den bayerischen König verkauft wurde. Diese bildet den Grundstock der Alten Pinakothek in München.

Marianne von Willemer erlag 76-jährig am 6. Dezember 1860 einem Herzschlag und wurde im Grab der Familie Andreae auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt

Marianne von Willemer war unter den zahlreichen Musen Goethes die einzige, die man als Mitautorin eines seiner Werke bezeichnen kann. Sie hat nie unter eigenem Namen veröffentlicht, ihre Gedichte jedoch, die in den West-östlichen Divan einflossen, fanden schon zu ihren Lebzeiten, als ihre Autorenschaft noch unbekannt war, Beachtung. Franz Schubert, der zahlreiche Gedichte Goethes vertonte, komponierte im März 1821 Was bedeutet die Bewegung (Suleika I, D.720, Opus 14) und 1828 Ach, um deine feuchten Schwingen (Suleika II, D.717, Opus 31).

Zur Erinnerung an Marianne von Willemer initiierte das Frauenbüro der Stadt Linz den Marianne-von-Willemer-Preis.

Im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen wurde eine Grundschule nach ihr benannt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Marianne_von_Willemer&ol...

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Marianne von Willemer's Timeline

1784
November 20, 1784
Linz, Linz, Oberösterreich, Austria
1860
December 6, 1860
Age 76
Frankfurt am Main, Darmstadt, HE, Germany
????
Hauptfriedhof, Frankfurt am Main, Darmstadt, HE, Germany