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Marie Frischauf (Pappenheim)

Birthdate:
Birthplace: Bratislava, Bratislava, Bratislava Region, Slovakia
Death: July 24, 1966 (82)
Vienna, Austria
Place of Burial: Vienna, Wien, Austria
Immediate Family:

Daughter of Max Miksa Pappenheim and Regina Pappenheim
Wife of Hermann Frischauf
Mother of Johannes Frischauf
Sister of Dr. Martin Pappenheim and Gisela Sternfeld

Managed by: Randy Schoenberg
Last Updated:

About Marie Frischauf

http://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Pappenheim

Marie Pappenheim (* 4. November 1882 in Pressburg; † 24. Juli 1966 in Wien) war Sozialistin, Schriftstellerin, Librettistin, Ärztin. Sie schrieb das Libretto für die Erwartung von Arnold Schönberg. Später veröffentlichte sie auch unter ihrem Ehenamen Marie Frischauf.

Marie Pappenheim stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Intellektuellen-Familie. Eine Verwandte war möglicherweise Bertha Pappenheim, die Patientin Anna O., über die Josef Breuer zusammen mit Sigmund Freud im Jahr 1895 eine Studie über die Hysterie veröffentlicht hatte.

Sie studierte von 1903 bis 1909 Medizin an der Universität Wien und war dort eine der ersten Doktorantinnen. Ab 1918 arbeitete sie als Fachärztin für Dermatologie und übte diese Tätigkeit auch in der Emigration und nach ihrer Rückkehr bis 1952 auch wieder in Wien aus.

1918 heiratete sie den Jugendpsychiater Hermann von Frischauf, mit dem sie eine Praxis eröffnete. Von nun an veröffentlichte sie unter beiden Namen. 1919 trat sie der KPÖ bei, ihre politische Tätigkeit brachte sie 1927 kurzzeitig in Haft. Marie Frischauf war nach den Februarkämpfen 1934 inhaftiert und ging danach nach Paris, während Hermann Frischauf nach der Scheidung in Österreich blieb. Nach dem Anschluss war er zwischen 1938 und 1940 in Buchenwald inhaftiert und verstarb 1942 an den Folgen der Lagerhaft.

In Paris arbeitete sie weiter als Ärztin und war im Cercle Culturel Austrichien und unter den Exilianten politisch aktiv. Nach der deutschen Besetzung 1940 floh sie nach Südfrankreich und wurde im Lager Gurs interniert. Im selben Jahr konnte sie nach Mexiko[1] fliehen. Nach dreizehn Jahren Exil war sie 1947 wieder in Österreich und dort auch wieder für die KPÖ politisch aktiv.

Sexualpädagogische Tätigkeit [Bearbeiten]

1928 gründete sie mit Wilhelm Reich die „Sozialistische Gesellschaft für Sexualberatung und Sexualforschung“ und sechs kostenlose Sexualberatungsstellen für Arbeiter[2]. Aus den dort gewonnenen Erfahrungen entstand gemeinsam mit Annie Reich die Schrift Ist Abtreibung schädlich?, was im bigotten Bürgertum Empörung auslöste und polizeiliche Durchsuchungen bei den Autorinnen nach sich zog.

Literarische Tätigkeit [Bearbeiten]

1906 veröffentlichte Karl Kraus vier Gedichte von ihr in der Fackel. Der Komponist Arnold Schönberg wurde auf ihre Texte aufmerksam und bat sie um ein Opernlibretto. 1909 schrieb sie das Monodram Erwartung für ihn, das aber erst am 6. Juni 1924 uraufgeführt wurde. Schönberg malte ein Portrait von ihr. Aus dem Ende der Zwanziger Jahre gibt es zwei Übersetzungen von Librettotexten von ihr. Die Oper Der arme Matrose von Darius Milhaud nach einem Libretto von Jean Cocteau wurde 1929 in der Kroll-Oper aufgeführt. Für Jacques Ibert übertrug sie die Oper Angelika ins Deutsche.

1949 veröffentlichte sie den Roman Der graue Mann als ihre Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit.

Verbindung zu Anna O [Bearbeiten]

Im Zusammenhang mit dem expressionistischen Werk Erwartung wird über eine geistige und eine familiäre Verbindung zu Bertha Pappenheim gemutmaßt. Das führt soweit, dass die beiden Frauen trotz des Altersunterschieds als Schwestern bezeichnet werden. Es gibt zwar eine Reihe von Anknüpfungspunkten: die Herkunft beider Familien Pappenheim aus Pressburg, Maries Medizinstudium an der Wiener Universität mit der fachärztlichen Spezialisierung in Dermatologie, die spätere Zusammenarbeit mit Annie und Wilhelm Reich, der ein Freud-Schüler war. Das führt unter den Schönberg-Spezialisten zu einer Suche nach hysterischen Seelenkonstellationen im Libretto der Erwartung[3].

Literatur [Bearbeiten]

Beste aller Frauen, Ausstellung im Jüdischen Museum Wien, 16. Mai - 18. November 2007,[1], ISBN 978-3-901398-44-5

Artikel Marie Frischauf, in: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch, Bern/München 1968ff. DLL

Alexander Carpenter, Schoenberg's Erwartung and Freudian Case Histories: A Preliminary Investigation, in: Discourses in Music: Volume 3 Number 2 (Winter 2001-2002) [2]

Steinfellner, Marion, Fremderfahrung bei Schriftstellerinnen im mexikanischen Exil, in: Kaschl, Helga [Red.], Frauen im Exil - die weibliche Perspektive, Institut für Wissenschaft und Kunst <Wien>: Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst ; Jg. 60, Nr. 1/2, Wien 2005

Siglinde Bolbecher, Konstantin Kaiser, Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000, DNB

Werke [Bearbeiten]

Erwartung (Monodram), Libretto, Wien ; Leipzig : Universal-Edition , [um 1925] DNB

Der arme Matrose, Klagelied in 3 Akten / Text von Jean Cocteau. Musik von Darius Milhaud. Uebers. von Marie Pappenheim Paris : Heugel 1930 DNB

Angelika, Farce in 1 Akt. / von Nno. Musik von Jacques Ibert. Uebers. von Marie Pappenheim , Paris : Heugel 1930 DNB, (Angelique, 1927)

Ist Abtreibung schädlich?, Frischauf, Marie von, Münster-Verlag, Wien 1930 , Schriften der Sozialistischen Gesellschaft für Sexualberatung und Sexualforschung in Wien ; Nr. 2 DNB

Marie Frischauf, Der graue Mann, Wien : Globus-Verlag 1949 DNB

Marie Frischauf, Der graue Mann : Roman und Gedichte an Arnold Schönberg. Hrsg. und mit einem Vorw. und Nachw. von Marcus G. Patka, Wien : Theodor-Kramer-Ges. 2000 DNB

Frischauf, Marie von, Gedichte, Wien : Europäischer Verlag 1962 DNB

Vertonung ihrer Gedichte [Bearbeiten]

Karl Heinz Füssl, Landschaften, Fünf Variationen für Singstimme und vier Instrumente nach Texten von Marie Pappenheim, Date of Composition: 1957, mica

Annie Reich [Bearbeiten]

Annie Reich, Wenn dein Kind dich fragt ... : Gespräche, Beispiele u. Ratschläge zur Sexualerziehung,Leipzig ; Berlin ; Wien : Verlag für Sexualpolitik , 1932, dnb [3]. Die Schrift steht auf der Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums, Stand vom 31. Dezember 1938. Seite 115.

http://www.sbg.ac.at/exil/article_5613.html

Frischauf-Pappenheim , Marie

  • 1882-11-04 Pressburg (damals Ungarn)

† 1966-07-24 Wien (A)

(geb.: Maria Pappenheim; Pseudonym: Maria Heim)

1885 Übersiedlung von Preßburg nach Wien. Liberales Elternhaus. Ihr Bruder Martin, bis zu seiner Emigration nach Palästina 1932 Leiter der psychiatrischen und neurologischen Abteilung im Spital Lainz, veröffentlichte 1926 ein viel beachtetes Buch über seine Gespräche, die er als Gefängnispsychiater mit Gavrilo Princip, dem Attentäter des Thronfolgers Franz Ferdinand, führte. Nach der Matura, die sie am 1903 am Czernowitzer Mädchengymnasium ablegte, studierte Marie Frischauf-Pappenheim als eine der ersten Frauen - gegen den Willen der Familie - Medizin. Erst seit 1897 waren Frauen zum Medizinstudium zugelassen; Dr. med. 1909. Danach Facharzt-Ausbildung zur Dermatologin; Anstellung am Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Bereits während ihres Studiums begann sie zu schreiben; Karl Kraus wurde auf sie aufmerksam. Ab 1908 veröffentlichte sie Gedichte und Prosa in verschiedenen Zeitschriften, u. a. in der "Fackel". Für Arnold Schönberg verfasste sie das Libretto "Erwartung".

Im Ersten Weltkrieg in einem Militärspital tätig. Beeindruckt von der russischen Oktoberrevolution, setzte sie sich mit dem Marxismus auseinander. 1919 Beitritt zur neu gegründeten KPÖ; der marxistischen Gesellschaftskritik blieb sie ihr Leben lang treu. Freundschaft mit Wilhelm Reich und seinem Kreis. Im Rahmen der "Roten Hilfe" Einsatz für politische Häftlinge und Betreuung von Flüchtlingen. 1927 Vorsitzende der "Österreichischen Arbeiterhilfe". Sie setzte sich für die Legalisierung der Abtreibung und für sexuelle Aufklärungsarbeit bei Jugendlichen und in der Arbeiterschaft ein. 1926 gründete sie gemeinsam mit Wilhelm Reich die "Sozialistische Gesellschaft für Sexualberatung und Sexualforschung" mit sechs kostenlosen Beratungsstellen in Wien. Gründungsmitglied des "Bureaus zum Studium des Faschismus". 1930 übernahm Marie Frischauf-Pappenheim die Leitung des Verlages Weidmann & Co, eigentlich Verlag der "Kommunistischen Jugendinternationale" in Österreich. Nach den Februarkämpfen 1934 Konfiszierung der Verlagsbücher. Im gleichen Jahr Emigration nach Paris. Arbeit als kosmetische Ärztin. Bis 1937 in der Leitung der KPÖ in Frankreich, tätig in der Flüchtlingshilfe.

Frühjahr 1940 als "feindliche Ausländerin" in Gurs interniert; vermutlich bis März 1941. Im selben Jahr konnte sie nach Mexiko emigrieren. Sie arbeitete als Ärztin und war Mitarbeiterin der Zeitschriften "Austria Libre" (gegründet 1942) und des "Freien Deutschland" (gegründet Ende 1941). Aktivistin der KPÖ-Parteigruppe in Mexico City. Mitbegründerin des Exilverlages "El Libro Libre".

Im Mai 1947 kehrte sie nach Wien zurück. Bis 1955 leitet sie als Fachärztin für Dermatologie ein Ambulatorium der Wiener Gebietskrankenkasse. Daneben schrieb sie und war Mitarbeiterin von "Stimme der Frau", "Österreichische Zeitung", "Volksstimme" und "Wiener Tagebuch".

Angaben nach: Bolbecher, Siglinde/Kaiser, Konstantin: Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000, 226 ff./Bearbeitet von Armin Eidherr, Salzburg.



            
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Marie Frischauf's Timeline

1883
November 4, 1883
Bratislava, Bratislava, Bratislava Region, Slovakia
1919
1919
Vienna, Austria
1966
July 24, 1966
Age 82
Vienna, Austria
August 9, 1966
Age 82
Vienna, Wien, Austria