Ruth Fuchs, Dichterin, bildende Künstlerin

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Ruth Fuchs (Schaumann), Dichterin, bildende Künstlerin

Birthdate:
Birthplace: Hamburg, HH, Germany
Death: March 13, 1975 (75)
Munich, Upper Bavaria, BY, Germany
Immediate Family:

Daughter of Curt Schaumann and Elisabeth Schaumann
Wife of Dr. phil Friedrich Fuchs
Mother of Private; Private; Private; Private and Private
Sister of Private; Private and Private

Occupation: Dichterin, bildende Künstlerin
Managed by: Private User
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Immediate Family

Über Ruth Fuchs, Dichterin, bildende Künstlerin (Deutsch)

Ruth Schaumann (* 24. August 1899 in Hamburg; † 13. März 1975 in München) war eine deutsche Lyrikerin, Schriftstellerin, Bildhauerin und Zeichnerin.

Leben

Ruth Schaumann war die Tochter des preußischen Offiziers Curt Schaumann und dessen Ehefrau Elisabeth, geborene Becker. Sie wuchs mit zwei Schwestern und dem früh verstorbenen Bruder Felix in der Garnisonstadt Hagenau/Elsass auf. Im Alter von sechs Jahren verlor Ruth Schaumann infolge einer schweren Scharlacherkrankung das Gehör. Mit ihrer Kinderfrau Ida Goretzki wurde sie nach Hamburg geschickt, wo sie mit zwei gehörlosen Kindern eines Großkaufmannes in dessen Haus privaten Unterricht erhielt. Während dieser Zeit erlernte sie das Lippenlesen.

1917 zog Ruth Schaumann nach München, um den Beruf einer Modezeichnerin zu erlernen. In dieser Zeit entstanden erste Gedichte, die sie später in ihrem Erstlingswerk Die Kathedrale veröffentlichte. Auf Anregung des katholischen Priesters Alois Wurm bewarb sich Ruth Schaumann im Januar 1918 an der Münchner Kunstgewerbeschule und wurde in die Bildhauerklasse von Joseph Wackerle aufgenommen. Auf Grund ihrer Plastik Verkündigung wurde sie bereits im Januar 1921 zur Meisterschülerin ernannt. Im November 1923 erschien in der literarischen Monatsschrift Hochland der Aufsatz Ruth Schaumann: Plastik und Dichtung, durch den die junge Künstlerin größere Bekanntheit erlangte. Dieser Artikel war das Ergebnis eines langen Interviews, das der Schriftleiter des Hochland, Friedrich Fuchs (1890–1948), mit Ruth Schaumann geführt hatte. Ein Jahr später heirateten Friedrich Fuchs und Ruth Schaumann in München, nachdem die Künstlerin aus eigenem Antrieb zur Katholischen Kirche konvertiert war. Der Ehe entstammen fünf Kinder. Im Februar 1935 verlor ihr Ehemann wegen Meinungsverschiedenheiten mit Karl Muth, dem Herausgeber des Hochland, seinen Schriftleiterposten.[1][2] Ab 1935 galt Ruth Schaumanns künstlerisches Schaffen als „entartet“. Als Schriftstellerin konnte sie dagegen weiter publizieren. 1937 erschien ihre Novelle Der Petersiliengarten, 1941 der Roman Die Silberdistel.

Nach dem Ende des Krieges fertigte Ruth Schaumann vorwiegend sakrale Kunst: Altarbilder, Skulpturen, Kreuzwege, Kirchenfenster. Außerdem veröffentlichte sie zahlreiche Romane und Erzählungen, teilweise mit eigenen Illustrationen. Höhepunkt ihres späten literarischen Schaffens ist ihr 1968 bei F. H. Kerle in Heidelberg erschienener autobiografischer Roman Das Arsenal. Neben ihrem umfangreichen literarischen und bildnerischen Schaffen trat sie auch als Scherenschnitt-Künstlerin hervor.

Ruth Schaumann starb am 13. März 1975 in München und wurde neben ihrem Mann auf dem Winthirfriedhof im Stadtteil Neuhausen bestattet. Zum 100. Geburtstag von Ruth Schumann erschien 1999 im Hamburger Signum-Verlag postum ihr unvollendetes Manuskript Der Kugelsack, das als Fortsetzung ihres autobiographischen Romans Das Arsenal angelegt ist.

Ehrungen

  • 1932: Dichterpreis der Stadt München
  • 1959: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
  • 1960: Kogge-Ehrenring der Stadt Minden
  • 1964: Bayerischer Verdienstorden
  • 1974: päpstliche Auszeichnung Pro Ecclesia et Pontifice für ihre Verdienste um die Christliche Kunst

https://www.deutsche-biographie.de/pnd118754173.html

Genealogie

V →Curt (1872–1917 ⚔ Verdun), Kav.offz. aus Braunschweig, S d. →Friedrich (1830–87), Adjutant d. Kg. v. Hannover, u. d. Louise Hollandt;

M Elisabeth (1875–1954), T d. Theodor Becker, Wassermühlenbes. in Uelzen, u. d. Anna Flügge aus Lüchow;

Urur-Gvm →Johann Karl Christoph Hollandt-Letz (1765–1846), braunschweig. Rat, Kunstsammler (u. a. Cranach); – ⚭ München 1924 Friedrich (1890–1948), Dr. phil., Redakteur d. kath. Kulturzs. „Hochland“ (s. Kürschner, Lit.-Kal., Nekr. 1936|1970; L), S d. →Friedrich Fuchs (1859–95), Kaufm. in Aschaffenburg. u. d. Eugenie Seyler (1862–1951), aus Deidesheim; 2 S →Peter Fuchs (* 1925), Dr. phil., Studiendir., Hist. in M., →Andreas Fuchs (* 1940), RA, Publizist (beide s. L), 3 T →Esther Fuchs (1927–95), Fotografin, →Judith Fuchs (* 1931, ⚭ →Jörg Harborth, 1944–2000, Bildhauer, Schüler v. Heinrich Kirchner), Buchhändlerin, →Ursula Fuchs (* 1934), Graphikerin; Paten-S →Carl Amery (* 1922), Schriftst. (s. Kosch, Lit.-Lex.; Munzinger); Schwägerin →Erna Morena (eigtl. Ernestine Maria Fuchs) (1885–1962, ⚭ 1915-21 →Wilhelm Herzog, 1884–1960, Schriftst., s. NDB VIII), Schausp. (s. NDB 18).

Leben S. verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Hagenau (Elsaß), bei den Großeltern in Uelzen und – getrennt von der Familie – in Hamburg und Lahr. 1905 verlor sie infolge einer Scharlacherkrankung das Gehör. 1917 zog sie, begleitet von ihrer Erzieherin, nach München, wo sie 1918 an der Staatl. Kunstgewerbeschule studierte und Meisterschülerin von →Josef Wackerle (1880–1959) wurde. Zu ihren Münchner Förderern zählten die Priester und Schriftsteller →Alois Wurm (1874–1968) und →Peter Dörfler (1878–1955) sowie der Germanist →Fritz Strich (1882–1963). S., die schon als Kind zu dichten begonnen hatte, veröffentlichte 1920 den religiös-leidenschaftlichen Gedichtband „Die Kathedrale“ in der expressionistischen Reihe „Der jüngste Tag“ (Nachdr. in: O. Schürer, Versöhnung, 1981). Ein Aufsatz von Friedrich Fuchs in „Hochland“ machte sie 1923 bekannt. Neben weiteren Gedichtbänden publizierte S. szenische Spiele (seit 1924), Erzählungen (seit 1929), Romane (seit 1933) sowie Märchen, Legenden und Jugendbücher. 1931 wurde sie als erste Frau mit dem Dichterpreis der Stadt München ausgezeichnet. Nach Entlassung (1935) und Tod (1948) ihres Mannes ernährte sie mit ihrer Dichtung und Kunst die Familie.

Mit ihrem plastischen und graphischen Werk galt S. als Erneuerin christlicher Kunst. Neben Figuren (Verkündigung, 1921, City Art Mus., St. Louis, USA; Pietà, 1929, Krypta d. Frauenfriedenskirche, Frankfurt/M.), Reliefs aus Bronze und Holz sowie Entwürfen für die Berliner Porzellanmanufaktur schuf sie Zeichnungen, Holzschnitte, Scherenschnitte, Gemälde, Mosaike und Glasfenster (Heiliggeistkirche, Landstuhl, Pfalz, 1955), illustrierte eigene und fremde Werke. Die Fülle ihrer – dem Zeitgeschmack der 1950er und 1960er Jahre nicht mehr entsprechenden – Graphik und Poesie verstellte den Blick auf die kreative Energie und Sensibilität ihres bildnerischen Œuvres.

Die seit Ende der 20er Jahre über eine christliche Lesergemeinde hinaus prominente, populäre und äußerst produktive Dichterin verdient als Repräsentantin literarischer Kontinuität über 1933 und 1945 hinweg Beachtung. Stofflich greift die christlich-religiös fundierte Produktion auch ins Historische, Exotische, Idyllische und Schicksalhafte. Die Einfachheit und Innigkeit ihrer Sprache konzentriert sich in der Musikalität der Lyrik; in der Prosa finden sich sowohl vereinfachende Stilisiertheit als auch poetisch eigensinnige Wörtlichkeit und variierende Beziehungsspiele. Die zentralen thematischen Konstanten ihres Werks, Kindlichkeit und Mütterlichkeit, prägen auch ihr erfolgreichstes Buch, den autobiographischen Roman „Amei, Eine Kindheit“ (1932, Neudr. 91958). – BVK I. Kl. (1959); Kogge-Ring d. Stadt Minden (1960); Bayer. Verdienstorden (1964); Ruth-Schaumann-Schule f. Gehörlose u. Schwerhörige in Lebach (Saarland) (seit 2004).

Werke

  • Weitere W Schrr.: Der Knospengrund, 1924, Neudr. 1929;
  • Werkbll., 1924 (Einf. v. P. Dörfler);
  • Der Rebenhag, 1927, Neudr. 1931;
  • Der blühende Stab, 1929, Neudr. 1949;
  • Die Tenne, 1931;
  • Ave v. Rebenhagen, 1933, Neudr. 1943;
  • Siebenfrauen, 1933;
  • Yves, 1933;
  • Der singende Fisch, 1934;
  • Der Major, 1935;
  • Der mächtige Herr, Holzschnitte zum Heliand, 1938;
  • Der schwarze Valtin u. die weiße Osanna, 1938, Neudr. 1949;
  • Die Übermacht, 1940, 81958;
  • Die Silberdistel, 1941, Neudrr. 1950, 1957, 1958;
  • Die Zwiebel, 1943, Neudrr. 1952, 1965;
  • Elise, 1946, Neudr. u. d. T. „Die Geächtete“, 1956;
  • Myrtil u. Merula, 1946;
  • Kl. Schwarzkunst, Scherenschnitte u. Verse, 1946;
  • Die Vorhölle, Gedichte, 1947;
  • Klage u. Trost, 1947;
  • Seltsame Geschichten, 1947;
  • Ländl. Gastgeschenk, 1948;
  • Die Taube, 1955;
  • Die Frau d. guten Schächers, 1956, Das Arsenal, 1968 (Autobiogr.);
  • Mensch unter Menschen, Ein R.-S.-Buch, zus.gest. v. E. Antkowiak, 21976;
  • Der Kugelsack, hg. v. T. Vollhaber, 1999 (Autobiogr.;
  • darin: Vorwort v. J. Gülden u. T. Vollhaber, R. S.s unendl. Schreiben, S. 247-74);
  • – Bibliogr.:
  • H. Hoffmann, Bibliogr. R. S., 1999. |
  • Nachlaß
  • Nachlaß: Lit.archiv Monacensia, München.
  • Literatur
  • Friedrich Fuchs, R. S., Plastik u. Dichtung, in: Hochland 21, Nov. 1923, S. 192-205;
  • R. S.-Buch, hg. v. R. Hetsch, 1933 (P);
  • Rudolf Nikolaus Maier, R. S., Wesen u. Wandlung d. lyr. Form, Diss. Frankfurt/M. 1935;
  • M.-L. Herzog, Das Frauenproblem in d. Romanen R. S.s, Diss. Innsbruck 1960;
  • L. Tanzer, Die Lyrik R. S.s, Diss. Innsbruck 1972;
  • L. Bossle u. J. Pottier (Hg.), Dt. christl. Dichterinnen d. 20. Jh., FS Friedrich Kienecker. 1990;
  • [T. Vollhaber), Interview mit Peter u. Andreas Fuchs, Zum 100. Geb.tag v. R. S., in: Das Zeichen, Zs. f. Sprache u. Kultur Gehörloser 48, 1999, S. 206-23 (W, L, P);
  • F. Ertl, in: Münchner Kirchenztg. v. 22.8.1999 (P);
  • Th. Betz, Die Untergeherinnen, in: SZ v. 24.8.1999 (P);
  • A. Weber, ebd. v. 18.5.2001 (P);
  • Kürschner, Lit.-Kal., Nekr. 1971-1998, 1999;
  • Kosch, Lit.-Lex.3 (W, L);
  • Killy;
  • Lex. d. Frau (P);
  • ThB;
  • Vollmer;
  • LThK3;
  • BBKL (W);
  • Munzinger;
  • – Ausst.:
  • R. S.-Ausst., Lit.archiv Monacensia, München, 2001.
  • Portraits
  • Gem. v. J. M. Beckert u. Fotos, Abb. in: Das Zeichen 48, 1999 (s. L);
  • Gem. v. H. Kunz, Abb. in: R. S.-Buch (s. L);
  • Totenmaske im DLA Marbach/Neckar.
  • Autor/in
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Ruth Fuchs, Dichterin, bildende Künstlerin's Timeline

1899
August 24, 1899
Hamburg, HH, Germany
1975
March 13, 1975
Age 75
Munich, Upper Bavaria, BY, Germany
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