Anna Gelf

2. Einkindschaften - Seligenstadt am Main - Band 1 (Eink.), Blatt 17 f., 08 Nov 1545, Stadtarchiv Seligenstadt am Main.

"Zu wissen sey allermenigklich, da zu lob und ehr dem allmechtigen gott, auch zur erhaltung friedt und einigkeith zu Vatter, Mutter unnd ire kindern, eyn heyrath oder eeberedung und einkindschafft furgenommen, bewilligt unnd uffgericht worden, doch mit dem furbehallt, das ein ehrbar gericht alhie zu Seligennstadt solchs mit rechtlichem spruch becrestige, nemlichen zwuschen Ewalt Gelpffen fünff Kundern der ersten ehean einem unnd dan seinner itzigen hausfrawen Anna, Johannis Burckardts dochter, und derselbigenn kinder, so got der almechtig inen miteinander gebenn wirth, andertheills durch die achtpar unnd vorsichtigenn Peter Huchern, Faut zu Sellgenstadt, Philips Rupichenn Rathsfreundt vonn Ewallt Gelpff darzu erfordert und gepetten unnd mit innen Hans Gelpff, gemelts Ewalt Gelpffenn erster sonn, dergleichen Hans Keibing als verordnete formunder der obgedachten Ewallt Gelpff kinder unnd auch Adam Burckhardt, Petter Burckhardt, Cuntz Huth, Petter Geyßler, Hans Ruckerr unnd Mulln Hanns von Johann Burckharten als seine brudere unnd gute freunde darzu beruffen, unnd haben die obenangezeigte beide parteihen zum fordersten zuwissendenn begert, in was vermogenns beide parteihen an liegenden guetern und farender habe seien, unnd was Johann Burckhardt seiner dochter zur morgen gabe oder heyradt gutt gebenn wollt. Demnach hath Ewallt Gelpff seine gueter geacht uff sechshundert gulden werth ahngepferde. Dergleichen hat Johannes Burckhardt seine gueter auch uff sechshundert gulden werth geschatzt unnd angezeigt, dieweill ehr zwei kinder habe, wollt ehr Ewallt Gelpffen zu seiner dochter gebenn viertzig gulden an barem gelt unnd ein halben morgen weingarthen zwuschen Niclas Rucker unnd Melchior Luther dochter unnd ein morgen wiessen gelegen bey der landtgewehr und dem furgebruch und auch ein beth, eine kue unnd ein zillich junges schwein........"

Mit dem richterlichen Spruch, der diese Eheberedung "becrechtigen" sollt gab es jedoch Schwierigkeiten.

3. Stadt Seligenstadt, Stadtrechnungen - Seligenstadt am Main, StR, Blatt 14 Vorderseite, 1547, Staatsarchiv Darmstadt.

Von 1498 an im Stadtarchiv Seligenstadt, vorher im Staatsarchiv Darmstadt.

Von den zur Eheberedung genannten Ratsherren waren so viele mit Ewald Gelf verwandt oder verschwägert, dass schließlich nur drei übrig blieben, die als unbefangen gelten konnten.

Es blieb also nach langem Zögern nichts anderes übrig, als dass der alte ehemalige Vitztum Christoffel Fack und der neue Vitztum zu Aschaffenburg, Johenn Oiger Brendell, nach Seligenstadt kamen, um die Einkindschaft zu bestätigen.

Beide kamen und lagen im "Wolf" zur Herberge.