Berthold Baruch

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Berthold Baruch

Birthdate:
Birthplace: Bad Wildungen, Hesse, Germany
Death: 1943 (65-66)
Kaiserwald Concentration Camp, Riga, Latvia
Immediate Family:

Son of Joseph Baruch and Jenny Baruch
Husband of Paula Baruch
Father of Erich Joseph Baruch and Werner Baruch
Brother of Ferdinand Baruch; Frieda Levy; Clara Levy; Mathilde Rosenberg and Rosalie Bachmann

Occupation: Berthold and Paula Baruch were the owner of the „Palasthotel“ in Bad Wildungen, Brunnenallee 23
Managed by: Danny Weiss
Last Updated:

About Berthold Baruch

Berthold Baruch geb. 25. 12. 1877 in Bad Wildungen gest. 1942 als Märtyrer im KZ Riga (Inschrift auf dem Grabstein Erich Baruchs auf dem Bad Wildunger Friedhof) oder April 1943 im KZ Kaiserwald bei Riga1 Eltern: Joseph Baruch (1837-1905) und Mathilde Ehefrau: Paula, geb. Rothschild (1881-1942/43) Kinder: Erich (1907-22) Werner (1911-1996) Beruf: Hotelbesitzer Adresse: Heute: Brunnenallee 29 (Verwaltung der Wicker-Kliniken) Anzeige im "Wegweiser für den Kurgast", 1926 Er übernahm zusammen mit Paula Baruch das Palasthotel von Joseph Baruch.2

Es handelte sich um ein im Winter leerstehendes Haus, das im Sommer jüdische Kurgäste aus aller Welt beherbergte, z.B. aus Holland, den USA, Österreich, Ungarn, Polen und Russland.3 In einem antisemitischen Flugblatt im Jahr 1934 unter der Überschrift „Deutsche, kauft bei Deutschen!“ wird im „Verzeichnis der jüdischen Geschäfte in Bad Wildungen“ auch das Hotel Baruch in der Brunnenallee genannt. 4

Ob Berthold Baruch erst durch die von dem Bad Wildunger Bürgermeister initiierte Aktion des Jahres 1939, Bad Wildungen „judenfrei“ zu machen, nach Kassel zog, oder schon vorher den Wohnsitz gewechselt hatte, ist unbekannt. 1

Yad Vashem: The Central Database of Shoah Victim’s Names; dort zitiert nach Angaben des Sohnes Werner; nach Angaben von Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, 2., wesentlich erweiterte Auflage; bearbeitet und herausgegeben vom Bundesarchiv Koblenz 2006, starb er Januar/Februar 1942 in Riga 2
Johannes Grötecke: Spurensuche. Ein Rundgang über den jüdischen Friedhof in Bad Wildungen, Bad Wildungen 2003, S. 15 3
Johannes Grötecke: Bad Wildungen Juden und ihre Schicksale 1933-1945, in: Geschichtsblätter für Waldeck Nr. 77, (1989), S. 246 4
Grötecke: Friedhof , S. 9 Bad Wildungen Am 9. Dez. 1941 wurde er von Kassel über Chemnitz nach Riga deportiert. Günther Strauß, damals 12jähriger Altenlotheimer Jude, berichtete über diese Deportation5 :

In Nov. 41 bekamen wir Bescheid, uns vorzubereiten zu einer Übersiedlung nach Osten. Es gab Vorschriften, was und wie viel wir mitnehmen durften. Das genaue Datum zur Abfahrt bekamen wir ca 1 Woche vor der Abfahrt. … In Kassel wurden alle in einer Turnhalle gesammelt, und da fing schon Brutalität und Grausamkeit an. Ein Teil der Sachen, die wir mitgenommen hatten, wurde uns abgenommen: alles Geld, Schmuck oder andere wertvolle Sachen wurden abgenommen, auch die Kennkarte wurde weggenommen und abgestempelt mit „Evakuiert nach Riga“. Und danach gab es eine grauenvolle körperliche Untersuchung nach eventuellen versteckten Sachen. Nach 1-2 Tagen wurden wir unter schwerer Bewachung zum Bahnhof abgeführt und in einen Zug eingepfercht. Es war ein Personenzug; da hatten wir noch etwas Glück, denn es gab auch Transporte mit Güterzügen. Nach 3-4 Tagen kamen wir in Riga an, und da fing die richtige unvorstellbare Grausamkeit und Mörderei an. Es ist mir fast unmöglich, diese Einzelheiten, die wir durchmachten, zu beschreiben. Raus aus dem Zug und antreten zu 4 in der Reihe. Dann kamen 2 SS-Offiziere, sie musterten alle Reihen und nahmen junge Männer raus und stellten sie abgesondert von uns auf. Wer nicht gehen wollte oder wen die Familie festzuhalten versuchte, bekam mit dem Gummiknüppel Schläge auf den Kopf. … Als die Sortierung fertig war, sagten die SS-Leute: „Die hier werden euer Lager im Kaiserwald aufbauen, und dann kommt ihr nach dort. Wir kamen in Riga am Bahnhof mit ungefähr 1800 Menschen an, ca 100 kamen nach Kaiserwald, und ins Ghetto kamen ca 1400. Die Menschen erstarrten vor Kälte beim Rausgehen aus dem Zug, in dem es sehr heiß gewesen war. Draußen war es über 30 Grad minus. Wer hinfiel, blieb liegen; keiner konnte und durfte helfen. Der Weg bis zum Ghetto dauerte ungefähr eine halbe Stunde. Im Ghetto bekam der Gruppenführer (den hatte noch die Evakuierungsbehörde in Kassel bestimmt, ebenso wie den aus 2-3 Männern bestehende Ordnungsdienst, zu dem auch mein Vater sel. gehörte) einige Häuser zugeteilt, worin alle Leute der Gruppe untergebracht werden mussten; auch hier waren wir wie Sardinen zusammen gepfercht. Die Wohnungen, die wir sahen, waren offensichtlich ganz plötzlich verlassen worden. Wir wussten am Anfang nicht, wer dort gewohnt hatte und wohin die Menschen gekommen waren. Wir fanden in den Wohnungen etwas Essen. Am Abend war Ausgangsverbot, und SS patrouillierte zwischen den Häusern. Am nächsten Morgen hörten wir, dass die Leute in den ersten Häusern, an welchen wir vorbei gingen, von Köln kamen und einen Tag vor uns angekommen waren. Als das Essen, das wir fanden, zur Neige ging, waren wir gezwungen, in den Häusern Essen zu suchen, in denen noch niemand war. Ich weiß nicht, wann und was uns zugeteilt wurde in der ersten Zeit. Wer beim Essensuchen in den noch leeren Häusern erwischt wurde, wurde als Plünderer erschossen. Die Lage war so schwer, dass wir meinten, es sei besser, bei der Lebensmittelsuche erschossen zu werden als zu verhungern. Es kamen auch noch Gruppen aus anderen Städten ins Ghetto, so dass wir auch in diese Häuser gehen konnten. Am Tag konnte man von einer Gruppe zur anderen gehen, und da kamen wir auch nach einiger Zeit an einen Stacheldrahtzaun, auf dessen anderer Seite nur Männer waren. Wir erfuhren, dass in diesen leeren Häusern lettische Juden gelebt hatten, die zum Teil ermordet worden waren, während der andere Teil am Leben gelassen und zur Zwangsarbeit geschickt wurde. Etwas später entdeckten wir auch ein Frauen-Ghetto; diese Frauen waren von hier dorthin gebracht worden. In Arbeits- und Konzentrationslagern waren Frauen und Männer getrennt; in einigen Arbeitslagern konnten sich Männer und Frauen sehen; im KZ war dies nur unter schwerer Strafandrohung möglich. 5

vgl. den Bericht von Israel Strauß auf dieser Homepage. Die Zahl der Transportteilnehmer schätzte er größer ein als sie tatsächlich war. Auch die Angaben zur Temperatur sind wohl etwas übertrieben. Anfang Dezember 1941 herrschten in Riga nachts zwar Minusgrade, aber wohl im einstelligen Bereich.arc-Turm).  


Berthold and Paula Baruch lost their hotel at the end of 1938 and were forced to leave Bad Wildungen in November 1939 and moved to Kassel. They lived in Weissenburgstrasse 6 and from 15.10.1941 in Schillerstrasse 7. On 09.12.1941 they were deported from Kassel to Riga. (Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933-1945. a.a.O., p. 179/180) Their son Werner Baruch wrote in a testimony that they were murdered in the concentration camp Kaiserwald near Riga in April 1943.

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Berthold Baruch's Timeline

1877
December 27, 1877
Bad Wildungen, Hesse, Germany
1907
December 24, 1907
Bad Wildungen, Kassel, Hesse, Germany
1911
January 17, 1911
Bad Wildungen, Kassel, Hesse, Germany
1942
1942
Age 64
1943
1943
Age 65
Kaiserwald Concentration Camp, Riga, Latvia