Historical records matching David Hieronymus Grindel
Immediate Family
-
son
-
father
-
mother
About David Hieronymus Grindel
https://dokumente.ios-regensburg.de/amburger/index.php?id=94318
https://de.wikipedia.org/wiki/David_Hieronymus_Grindel
Album rectorum Universitatis Tartuensis 1632–1997. Tartu 1997 Eesti elulood. Tallinn: Eesti entsüklopeediakirjastus 2000 (= Eesti Entsüklopeedia 14)
Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Grindel, David Hieronymus. In: BBLd – Baltisches Biographisches Lexikon digital. Göttingen 2012
iaptieka.lv/?lapa=alte&id=4
Die Kleine oder die Elephanten-Apotheke
D. H. Grindel gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 19. Jhs. Besonders wichtig ist die Tatsache, dass Grindel aus einer lettischen Familie stammt. Sein Großvater Mārtiņš Grundulis war aus einem Landgut weggelaufen, war nach Riga gekommen und zum Händlerhelfer geworden. Dieser Beruf war mit der Warenannahme verbunden und konnte in Riga den hiesigen Letten anvertraut werden. Der Vater von D. H. Grindel Miķelis schrieb seinen Namen schon nach der deutschen Mode „Michael Grindel“ und war ziemlich vermögend, denn er hatte einen von den am meisten gewinntragenden Berufen in Riga. Er sortierte Mastbäume.
David Hieronymus Grindel wurde auf der Haseninsel (Zaķusala) geboren, lernte in der berühmten Domschule und danach bereitete sich bei einem Privatlehrer auf das Studium der Theologie an der Universität vor. Doch das Schicksal meinte es anders. Die finanzielle Situation der Familie Grindel verschlimmerte sich plötzlich, und David musste das Studium aufgeben. 1788 begann er mit einer Ausbildung in der Elephanten-Apotheke bei Johann Gottlieb Struve. In der Apotheke vergingen schwierige und eintönige Arbeitstage, der Lehrling musste viele verschiedene Nebenarbeiten und auch rein wirtschaftliche Pflichten erledigen. Nur die Nacht stand dem wissensdurstigen und begabten jungen Mann zur Verfügung, und er nutzte sie, um verschiedene Kenntnisse zu erwerben. Auf solche Art und Weise vergingen sechs Jahre, doch die Zeit wurde nicht umsonst verschwendet, denn Grindel hatte nicht nur das für den Apothekelehrling Vorgesehene erlernt, sondern auch sich gründlich vorbereitet, um in die Universität einzutreten. Er wählte die Universität von Jena aus, wo er 1795 mit großem Eifer Botanik zu studieren begann, danach beschloss er, seine Kenntnisse zu erweitern, indem er Medizin studierte. Seine Absichten zerstörte der Befehl des russischen Imperators Paul I. (1754-1801), der vorschrieb, dass alle im Ausland studierenden russischen Bürger ins Imperium zurückkehren, ansonsten könnten sie nicht mehr nach Hause kommen und ihre Familien würden Repressionen erleben. Das war schrecklich! Grindel musste viele interessante angefangene Arbeiten zurücklassen, denn paralell mit dem Studium beschäftigte sich Grindel mit verschiedenen wissenschaftlichen Forschungen. Er musste auch Freunde und Kameraden verlassen. Viele versuchten Grindel zu überreden, in Jena zu bleiben, doch der Vater bat ihn, nach Hause zu kommen, und deshalb musste er nach Riga zurückkehren. Hier lernte Grindel den künftigen Gründer der Universität von Dorpat und deren ersten Rektor Georg Parrot (1767-1852) kennen und begann von der Arbeit in der Hochschule zu träumen, doch vorläufig musste er sein Auskommen verdienen, indem er in der Apotheke arbeitete. 1800 bestand Grindel glänzend die Prüfung des Apothekers in Petersburg, in der neugebildeten Akademie für Medizin und Chirurgie und wurde zum Mitbesitzer der Elephanten-Apotheke. Deshalb musste er auf das angebotene Professorenamt an der neueröffneten Universität von Dorpat zu verzichten und in Riga bleiben. 1802 bekam Grindel für seine wissenschaftlichen Arbeiten das Doktordiplom der Philosophie an der Universiät von Jena. In demselben Jahr heiratete er Victoria Regina Wolleyd aus Königsberg. Sie starb 1808 in Dorpat im Alter von 24 Jahren.
1803 wurde Grindel Besitzer der Elephanten-Apotheke. Obwohl die Rahmen der Apotheke ihm zu eng schienen, arbeitete er eifrig daran, um der Arbeit des Apothekers wissenschaftliche Grundlage zu schaffen. Für diesen Zweck gründete er 1803 zusammen mit Gesinnungsgenossen – anderen Apothekern in Riga – den Verein „Pharmaceutisch-Chemische Sozietät“ und begann das „Russische Jahrbuch der Pharmacie“ in der deutschen Sprache auszugeben. Die westeuropäischen Strömungen waren für die Apotheker Russlands etwas völlig Neues, denn bisher gab es weder professionelle Organisationen noch periodische Ausgaben für russische Apotheker.
1804 nahm Grindel nach einem wiederholten Angebot die Professorenstelle an der Universität von Dorpat an. Er verkaufte die Elephanten-Apotheke und verabschiedete sich für lange Jahre von der gewohnten Aussicht auf die mächtige Domkirche, die er gewohnt war, jeden Tag aus dem Fenster seiner Apotheke zu sehen. Wegen Grindel war das kleine Haus in der Neustraße zum wissenschaftlichen Zentrum von Riga geworden, denn um Grindel versammelten sich die gebildeten Menschen der Stadt, Interessenten und Unterstützer der Wissenschaft.
О David Hieronymus Grindel (русский)
David Hieronymus Grindel's Timeline
1776 |
September 29, 1776
|
Insel Zaķusala,Riga
|
|
1810 |
January 30, 1810
|
Riga/Livland
|
|
1836 |
January 8, 1836
Age 59
|
Riga
|