Dr. Dr. Johannes Ernst Richard Lepsius

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Dr. Dr. Johannes Ernst Richard Lepsius

Birthdate:
Birthplace: Berlin, Germany
Death: February 03, 1926 (67)
Meran, South Tyrol, Trentino-Alto Adige/Südtirol, Italy
Immediate Family:

Son of Karl Richard Lepsius and Elisabeth Wilhelmine Josephine Christine Lepsius
Husband of Margarete (Maggi) Maria Hanna Lepsius and Alice Lepsius
Father of Gerhard Johannes Lepsius; Alfred Johannes Lepsius; Evangeline Elisabeth Margarethe Helbing; Eleonore (Lore) Margarethe Zeller; Hannah Margarethe Renate Lepsius and 1 other
Brother of Anna Isis Elisabeth Valentiner; Elisabeth Lilli Siegel; Julie Charlotte Lepsius; Richard Georg Carl Lepsius; Prof. Dr. Dr. ing. Bernhard Richard Lepsius and 1 other

Occupation: Pfarrer, Philosoph, Schriftsteller, deutscher evangelischer Theologe und Orientalist, der sich hauptsächlich mit der Geschichte des armenischen Volkes befasste.
Managed by: Thomas Föhl (c)
Last Updated:

About Dr. Dr. Johannes Ernst Richard Lepsius

cf.: http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Lepsius

&: http://www.orientdienst.de/praxis/lebensberichte/johannes-lepsius/



Johannes Lepsius war der jüngste Sohn des Begründers der Ägyptologie in Deutschland, des Ägyptologen Karl Richard Lepsius und seiner Ehefrau Elisabeth, geb. Klein (1828–1899), einer Urenkelin des Berliner Aufklärers Friedrich Nicolai. Johannes Lepsius wuchs in einem Elternhaus mit großem intellektuellen Horizont auf. Im Hause Lepsius trafen sich viele wichtige Persönlichkeiten des Kaiserreiches aus Politik, Kultur und Kirche.

Er hatte fünf Geschwister, darunter der Geologe und Rektor der Technischen Hochschule Darmstadt Karl Georg Richard Lepsius (1851–1915), der Chemiker und Direktor der Chemischen Fabrik Griesheim Bernhard Lepsius (1854–1934) sowie der Portraitmaler und Mitglied der Akademie der Wissenschaften Reinhold Lepsius (1857–1922).

Sein Großvater war der Naumburger Landrat Carl Peter Lepsius (1775–1853), sein Urgroßvater Johann August Lepsius (1745–1801) war Oberbürgermeister von Naumburg (Saale). Seine erste Frau war Margarethe (Maggie) Zeller. Sie entstammte der international bekannten württembergischen Missionarsfamilie Zeller, ihr Vater war Reverend Johannes Zeller (1830–1902), Leiter der Bischof-Gobat-Schule (Gobat School der CMS) in Jerusalem.[1] Lepsius und seine Frau lernten sich im osmanischen Jerusalem kennen. Maggie Lepsius war eine Enkelin des Jerusalemer Bischofs Samuel Gobat und eine Nichte von Dora Rappard. Sie starb schon am 17. Oktober 1898 und hinterließ sechs Kinder. Leben

Lepsius studierte zunächst Mathematik und Philosophie in München und promovierte schon 1880 mit einer preisgekrönten Arbeit zum Doktor der Philosophie. Später studierte er Theologie. In Jerusalem lernte Lepsius von 1884 bis 1886 viele Probleme vor Ort kennen, als er Hilfsprediger der Evangelischen Gemeinde in Jerusalem war und im Vorstand des Syrischen Waisenhauses arbeitete, das aufgrund von Massakern an der christlichen Bevölkerung 1860 gegründet wurde. Er war auch der Mitbegründer der Deutschen Orientmission und arbeitete mit Johannes Avetaranian, einem bekehrten Mollah, zusammen. Lepsius und die Massaker an den Armeniern

Sein Hauptwerk ist das von ihm ins Leben gerufene Armenische Hilfswerk. Als Reaktion auf die Armeniermassaker Abdülhamids II. 1894 bis 1896, die bereits genozidalen Charakter hatten, gründete er 1896/1897 mit einer großen Werbekampagne, die ihn durch ganz Deutschland führte, sein Hilfswerk. Er hatte, getarnt als Teppichfabrikant, die Regionen besucht, in denen die Massaker stattgefunden hatten. Es wurden Hilfsstationen sowohl in der Türkei als auch in Persien und Bulgarien aufgebaut, denn die von Mord und Totschlag bedrohten Christen flüchteten damals aus dem Osmanischen Reich in jene Länder. Später kamen nach dem Völkermord an den Armeniern, den die Türken im Schatten des Ersten Weltkriegs (ab 1915) verübten, Flüchtlingsheime und Waisenhäuser sowie Armenier-Neusiedlungen in Syrien und Libanon hinzu. 1914 war er Mitbegründer der in Berlin gegründeten Deutsch-Armenischen Gesellschaft.

Johannes Lepsius engagierte sich für die Armenier, seit er als sehr junger Mann in Ägypten in Begleitung seiner Eltern Kontakte zu Armeniern knüpfen konnte. Während einer Türkeireise wurde er Zeuge der Pogrome gegen die Armenier Ostanatoliens. Diese Verbrechen prangerte er in deutschen Medien und auf Vorträgen an. Unter anderem in Urfa gründete er mehrere karitative Einrichtungen für Armenier, die bis 1917 von seiner dänischen Mitarbeiterin Karen Jeppe geführt wurden, die wie Lepsius während des Ersten Weltkrieges zahlreichen Armeniern das Leben rettete.

Lepsius arbeitete in Urfa auch mit der Amerikanerin Corinna Shattuck (1848–1910) zusammen. Diese hatte die hamidischen Massaker in der Stadt Urfa und die Lebend-Verbrennung tausender Armenier in der dortigen Kathedrale Ende 1895 miterlebt. Corinna Shattuck hatte diese Verbrennung als „Holocaust“ der Urfa-Armenier bezeichnet.

Von der Reise zurückgekommen publizierte Lepsius in Deutschland einen Tatsachenbericht, der fast täglich in Fortsetzung im August und September 1896 im vielgelesenen Berliner Reichsboten erschien. Diese Artikel werden als Buch zusammengefasst und bildeten die erste bedeutende Armenien-Dokumentation von Johannes Lepsius. Ihr Titel lautete: Armenien und Europa. Eine Anklageschrift wider die christlichen Großmächte und ein Aufruf an das christliche Deutschland. Die erste Auflage war 1896 in den Berliner Buchläden zu finden. Fast gleichzeitig kam in Lausanne die französische Übersetzung heraus, und 1897 erschien die englische Ausgabe in London. 1898 wurden sogar Teile ins Russische übersetzt und in Moskau publiziert. Schon diese erste Dokumentation hat dem evangelischen Theologen und Direktor des Armenischen Hilfswerkes europaweit zu Ansehen verholfen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Lepsius

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Dr. Dr. Johannes Ernst Richard Lepsius's Timeline

1858
December 15, 1858
Berlin, Germany
1889
January 22, 1889
Friedsdorf, Mansfeld, Saxony-Anhalt, Germany
1890
January 23, 1890
Friedsdorf, Mansfeld, Saxony-Anhalt, Germany
1892
August 13, 1892
Friedsdorf, Mansfeld, Saxony-Anhalt, Germany
1894
November 5, 1894
Mansfeld, Saxony-Anhalt, Germany
1897
May 12, 1897
Berlin, Berlin, Germany
1898
June 16, 1898
Berlin, Berlin, Germany
1926
February 3, 1926
Age 67
Meran, South Tyrol, Trentino-Alto Adige/Südtirol, Italy