Dr. Friedrich Simon Archenhold

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Dr. Friedrich Simon Archenhold

Birthdate:
Birthplace: Lichtenau, Detmold, North Rhine-Westphalia, Germany
Death: October 14, 1939 (78)
Berlin, Germany
Place of Burial: Berlin-Friedrichsfelde, Berlin, Germany
Immediate Family:

Son of Moses Archenhold; Moses Archenhold; Rosa Archenhold and Rosa Blumenfeld
Husband of Alice Archenhold
Father of Lilli Auguste Feit; Hilde Archenhold; Ilse Nova Hueck; Gunter H. Archenhold; Horst Friedrich Gerwin Archenhold and 3 others

Occupation: Astronom, Astronomer
Managed by: Thomas Föhl (c)
Last Updated:

About Dr. Friedrich Simon Archenhold

Friedrich Simon Archenhold (* 2. Oktober 1861 in Lichtenau in Ostwestfalen; † 14. Oktober 1939 in Berlin) war Astronom und Mitbegründer der seit 1946 nach ihm benannten Archenhold-Sternwarte in der damaligen Landgemeinde Treptow bei Berlin (heute im Berliner Ortsteil Alt-Treptow).

Friedrich Simon Archenhold legte Ostern 1882 an der Realschule 1. Ordnung zu Lippstadt (heute Ostendorf-Gymnasium) seine Maturitätsprüfung ab und studierte von 1882 bis 1887 in Berlin und Straßburg.

Sein ehemaliger Professor, Wilhelm Foerster, unterstützte ihn bei seinen Forschungen. 1889 wurde Archenhold erster Astronom der von Foerster mitbegründeten und in jenem Jahr eingeweihten Berliner Urania. 1890 wurde er Mitarbeiter der Berliner Sternwarte, dessen Direktor Foerster war, und richtete in seinem Auftrag am Halensee im Grunewald für diese eine fotografische Außenstelle ein. Am 27. Oktober 1891 entdeckte er dort nahe dem Stern ξ-Persei im Sternbild Perseus mit Hilfe der Fotografie einen ausgedehnten Nebel (den Perseus-Nebel) und veröffentlichte diese Entdeckung in den Astronomischen Nachrichten.

Schwierigkeiten aufgrund fehlender technischer Mittel bei dem Nachweis, dass es sich um einen eigenständigen Nebel handelt, führten wohl zu ersten Planungen Archenholds für ein neues großes Teleskop. Auf Grund seiner Planungen und im Zuge der Vorbereitungen für die Berliner Gewerbeausstellung 1896 entstand dann das – manchmal auch Himmelskanone genannte – Fernrohr mit 21 m Brennweite, bis heute das längste Linsenfernrohr der Erde.

Archenhold-Sternwarte in Alt-Treptow Am 1. Mai 1896 eröffnete die Berliner Gewerbeausstellung, endgültig fertiggestellt unter der Leitung von Archenhold wurde das Fernrohr jedoch erst im September. Durch den großen Besucherandrang zum Fernrohr und das starke Interesse vieler Bevölkerungsschichten kam es zu dem Entschluss, das Fernrohr und das umgebende Gebäude im Treptower Park zu belassen. Dies war faktisch die Gründung der Volkssternwarte, die damals Treptow-Sternwarte genannt wurde und seit 1946 Archenhold-Sternwarte heißt.

1898 wurde als Rechtsträger der Verein Treptow-Sternwarte e. V. gegründet, der die Sternwarte führte und dessen Vorsitzender Archenhold war. Archenhold hielt einerseits viele Vorträge in der Sternwarte und außerhalb und war andererseits für den Betrieb und die Finanzierung verantwortlich. 1912 hatte er die Idee, Filme als Medium für die Wissensvermittlung in der Sternwarte einzusetzen.

Er führte mehrere Reisen zu Sonnenfinsternissen durch und betrieb Forschungen zu der Natur der Sonnenflecken. 1904 traf er dabei in England erstmals mit Andrew Carnegie zusammen, der später auch die Treptow-Sternwarte in Berlin besuchte. 1907 absolviert er eine längere Reise in die USA, wo er unter anderem mit Thomas Alva Edison, Simon Newcomb, Edward Charles Pickering und Williamina Fleming zusammentraf. Bei dieser Reise erhielt er auch die Ehrendoktorwürde der Western University of Pennsylvania. Archenhold war am Berliner Programm der Physik der Hochatmosphäre mit Otto Jesse und Wilhelm Foerster beteiligt. Er beobachtete auf der Sternwarte Leuchtende Nachtwolken, und arbeitete eng mit Jesse zusammen.

Archenhold konnte zahlreiche bekannte Wissenschaftler und Forscher zu Vorträgen in der Sternwarte gewinnen, einer der im Nachhinein wohl wichtigsten Vorträge dürfte am 2. Juni 1915 der erste öffentliche Vortrag Albert Einsteins zur Relativitätstheorie gewesen sein. Archenhold war Kriegsgegner und sympathisierte mit dem 1914 gegründeten Bund Neues Vaterland. 1925 bei der Gründung der Panterra-Gesellschaft wurde Archenhold neben dem 1. Vorsitzenden Professor Kapp und dem 2. Vorsitzenden Rudolf Nebel Geschäftsführer.

Archenhold wurde Ehrenvorsitzender des am 17. Juli 1928 gegründeten Berliner Flugvereins, der das Flugwesen in jeder Richtung fördern wollte. 1931, zu seinem 70. Geburtstag, legte Archenhold das Amt des Direktors nieder. Nachfolger wurde sein Sohn Günter Archenhold (1904–1999). Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam es auch zu Übergriffen gegen die jüdische Familie Archenhold.

Friedrich Simon Archenhold war seit Juli 1897 mit Alice Archenhold (* 27. August 1874) verheiratet. Die Grabstätte Friedrich Simon Archenholds befindet sich im Mittelweg des landeseigenen Zentralfriedhofs Friedrichsfelde. Das Paar hatte fünf Kinder. Alice Archenhold und ihre Tochter Hilde wurden von den Nationalsozialisten verhaftet und ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo beide ums Leben kamen. Alice Archenhold verstarb am 9. Februar 1943. An ihrem Todestag wurde 2010 in Berlin-Niederschöneweide eine Straße nach ihr umbenannt.

1999 wurde der Asteroid (4030) Archenhold nach Friedrich Simon Archenhold benannt.

cf.: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Simon_Archenhold

&: https://www.deutsche-biographie.de/gnd116198095.html#ndbcontent

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Dr. Friedrich Simon Archenhold's Timeline

1861
October 2, 1861
Lichtenau, Detmold, North Rhine-Westphalia, Germany
1898
September 10, 1898
Berlin, Germany
1900
April 12, 1900
Berlin, Berlin, Deutschland
April 12, 1900
Berlin, Germany
1901
July 10, 1901
Berlin, Germany
July 10, 1901
Berlin Germany, Berlin, Allemagne
1904
August 28, 1904
Treptow, Berlin, Germany
1904
1920
May 20, 1920
Berlin-Treptow, Berlin, Germany