Dr. med. Max Moritz Klar

Klar, Max Moritz (Dr. med.) Orthopäde und Chirurg Geboren am 20.12.1875 in Weimar verheiratet

Deportiert am 09.11.1938 nach KZ Dachau Ermordet am 30.11.1938 in KZ Dachau (07. Kislev 5699)

Eltern: Karl Klar, Kaufmann in Weimar und Emilie Klar, geb. Ortwein

Heirat: Heirat mit Sylvia Klar, geb. Adlerstein, geboren am 26.03.1885 in München, gestorben am 09.06.1942 in KZ Ravensbrück

Zuzug nach München: Zugezogen am 01.01.1906

Adressen in München: Arcisstraße 25/0 (seit 01.01.1906) Amortstraße 1/0 (seit 01.01.1915) Jutastraße 24/II (seit 17.09.1931)

Max Klar erhielt im Jahr 1900 seine Approbation. Bis 01.05.1933 hatte er mit Dr. Justin Oberzimmer eine Gemeinschaftspraxis in der Karlstraße 16, dann übte er bis 1938 in der Hermann-Lingg-Straße 18 Praxis aus. Er war Mitglied der Ortsgruppe des ""Vereins zur Abwehr des Antisemitismus"" und Münchner Vorsitzender der ""Deutschen Friedensgesellschaft"". Bis 1933 hatte Dr. Klar auch Belegbetten in der Lichtwitz-Klinik.

Die Postschaffnerin Maria Hackner, die zehn Jahre lang als Putzfrau bei Klar gearbeitet und mit ihrer Familie bei ihm in der Luisenstraße gewohnt hatte, wurde kurze Zeit nach seinem Tod von ihrer Nachbarin Anna Luger angezeigt, weil Maria H. gesagt hätte, daß der ""Maxl"" gestorben sei. Seine Kleider seien so schmutzig heimgeschickt worden wie von einem Arbeiter. Der goldene Füllfederhalter und der goldene Siegelring seien nicht mit zurückgeschickt worden. Es sei unmöglich, daß Dr. Klar so schnell gestorben wäre, er sei am Freitag noch gesund gewesen und am Samstag soll er gestorben sein. Er müsse erschlagen worden sein. Der Kaufmann Dr. Julius Glückmann (ebenfalls Jude) erzählte, daß er mit Dr. Klar in Stadelheim gewesen sei und staune, daß dieser über Nacht gestorben sei. Bei einer zweiten Vernehmung gab Maria H. an, sie habe nicht gesagt, Klar sei erschlagen worden, sondern nur vermutet, daß er plötzlich an seiner Zuckerkrankheit gestorben sei, da er wahrscheinlich keine Insulinspritzen bekommen habe. Das Verfahren gegen Maria H. wurde eingestellt.

Seine Frau Sylvia wurde im April 1941 im KZ Ravensbrück interniert und am 09.06.1942 dort ermordet.

Er wurde auf dem Israelitischen Friedhof an der Garchinger Straße beigesetzt.