FRIEDRICH Christian Adolf von Motz

How are you related to FRIEDRICH Christian Adolf von Motz?

Connect to the World Family Tree to find out

FRIEDRICH Christian Adolf von Motz's Geni Profile

Share your family tree and photos with the people you know and love

  • Build your family tree online
  • Share photos and videos
  • Smart Matching™ technology
  • Free!

FRIEDRICH Christian Adolf von Motz

Birthdate:
Birthplace: Kassel, Kassel, Hesse, Germany
Death: July 30, 1830 (54)
Berlin, Berlin, Germany
Immediate Family:

Son of Justin (Justus) Heinrich von Motz and JOHANNA Louise Motz
Husband of Albertine* Louise Amalie von Motz
Father of Albertine von den Brincken; JUSTIN Heinrich Ludwig von Motz; BERNHARD Rudolph von Motz; ERNST Carl Ferdinand Anton Adrian Ludwig von Motz and Sophie Mathilde Auguste Hiller von Gärtringen

Occupation: preußischer Finanzminister.
Managed by: Abou Elyas
Last Updated:

About FRIEDRICH Christian Adolf von Motz

Leben

M. bezog im April 1792 die Univ. Marburg, wo er sieben Semester Rechts- und Staatswissenschaften studierte und eine enge Freundschaft mit Ludwig v. Vincke, dem späteren Oberpräsidenten der Provinz Westfalen, schloß. Unter Vinckes Einfluß entschied er sich, in den preuß. Staatsdienst einzutreten, der ihm aussichtsreicher als der hess. in seiner kleinstaatlichen Enge erschien. Hinzu kam sicherlich seine Bewunderung des friderizianischen Staatsgedankens, der sich in seiner Fortschrittlichkeit vom despotischen Regiment des hess. Landesfürsten abhob. Seine erste Anstellung erhielt M. 1795 als Auskultator bei der preuß. Regierung in Halberstadt. Er zeichnete sich in verschiedenen Stellungen so aus, daß ihn 1801 die Landstände des Fürstentums Halberstadt zu ihrem Landrat wählten. Damals geriet er – wohl inspiriert von Vincke – unter den Einfluß der Lehren Adam Smiths, was für seine spätere Finanz- und Zollpolitik nicht ohne Folgen bleiben sollte. Der Erwerb des Gutes Vollenborn aus dem Nachlaß seiner Schwiegermutter bewog M., 1803 den Posten eines Landrats des Untereichsfeldes mit dem Sitz in Duderstadt zu übernehmen. Hier sah er sich besonders schwierigen Aufgaben gegenüber, die in der Eingliederung dieses wirtschaftlich armen, überwiegend katholischen Gebiets in den preuß. Staat bestanden.

Der Zusammenbruch des Hohenzollernstaats 1806/07 beendete M.s Landratstätigkeit im Eichsfeld. Obwohl er der franz. Fremdherrschaft ablehnend gegenüberstand, veranlaßte|ihn vor allem die Rücksicht auf seine stark anwachsende Familie, 1808 als Direktor der direkten Steuern im Harzdepartement in den Dienst des von Napoleon geschaffenen Kgr. Westphalen zu treten. Die hier gewonnenen Erfahrungen mit dem franz. Präfektursystem suchte er später der preuß. Verwaltung nutzbar zu machen. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig finden wir M. beim preuß. Gouvernement in Halberstadt, wo er u. a. mit der Bildung der Landwehr und der Organisation des Landsturms betraut war. Dann wurde er zum Direktor einer innerhalb des Gouvernements neu zu bildenden Finanzkommission ernannt. Als auf dem Wiener Kongreß 1815 der größte Teil des früheren Fürstbistums Fulda Preußen zugesprochen wurde, wurde M. zum Gouverneur dieses Gebiets ernannt mit dem Auftrag, Grenz- und Austauschfragen mit dem Kurfürstentum Hessen zu regeln. Mit seiner ganzen Energie widersetzte er sich den Plänen Berlins, Fulda an Kurhessen abzutreten, und sah sich darin von seinem engsten Mitarbeiter, dem Geh. Finanzrat Johannes Menz, bestärkt. In einer Eingabe an Hardenberg bemerkte er, der Besitz von Fulda sei eine wesentliche Voraussetzung zur Schließung der Lücke zwischen den beiden voneinander getrennten preuß. Landesteilen. Auch in späteren Denkschriften von M. wird deutlich, daß er die auf dem Wiener Kongreß erfolgte Zerreißung Preußens in zwei ungleiche Hälften als unnatürlich, ja sogar als „große Schwäche“ empfand. Er sah darüber hinaus in diesem Zustand eine „Zersplitterung und Isolierung der deutschen Volkskraft“ und eine „Verhinderung aller Einheit“. In diesen Äußerungen kündigte sich die zur Gründung des deutschen Zollvereins führende Politik des künftigen preuß. Finanzministers schon an. M. traf jedoch mit seinen Bedenken auf kein Gehör und mußte Anfang 1816 Fulda an Kurhessen übergeben. Als mißlich erwies sich dabei für ihn die Durchführung des sich bis 1820 hinziehenden Abrechnungsgeschäftes mit den früheren und gegenwärtigen Besitzern. Inzwischen war M. als Regierungsvizepräsident nach Erfurt gerufen worden – ein Jahr später wurde er zum Regierungspräsidenten ernannt –, wo die Verhältnisse besonders verwickelt waren. Der Erfurter Bezirk stellte das buntscheckigste und zerrissenste Gebilde im Hohenzollernstaat dar. Außer der Gfsch. Hohenstein gehörte dazu kein älteres preuß. Gebiet. Der Praktiker M. vereinfachte und vereinheitlichte den Geschäftsbetrieb in den Landratsämtern, verbesserte die Bodenbewirtschaftung und befürwortete die Einrichtung einer allgemeinen ständischen Repräsentation, weil sie das beste Mittel sei, „um diesen Länderfetzen das Gefühl der Zugehörigkeit zu einem großen Staatswesen zu geben“. Eine Straffung der Verwaltung ließ sich nach seiner Meinung durch die Einführung des franz. Präfektursystems und die Beseitigung der kollegialen Struktur der Zentral- und Mittelbehörden erreichen. Besonders am Herzen lag M. die Reform des Finanzwesens, die nur durch die Vereinheitlichung des zersplitterten Kassenwesens zu erlangen war. Weitere Aufmerksamkeit richtete er auf die Einführung der Steinschen Städteordnung, die Ausarbeitung eines umfassenden Kommunalgesetzes und die zeitgemäße Organisation der Justiz.

M. sah sich in seinen Ansichten durch das preuß. Gesetz vom 26.5.1818 „über den Zoll und die Verbrauchsteuer von ausländischen Waren und über den Verkehr zwischen den Provinzen des Staats“, als dessen Verfasser Karl Georg Maaßen gilt, bestätigt. Es schaffte die bisherigen unzähligen Binnenzölle ab und ersetzte sie durch ein einheitliches Grenzzollsystem. Maßstab für die Zollerhebung war nicht – wie in vielen anderen Staaten – der Wert der Ware, sondern Gewicht, Maß oder Stückzahl. Die Durchführung dieses Gesetzes erwies sich vor allem im Regierungsbezirk Erfurt, der von zahlreichen thür. Kleinstaaten umgeben war, als schwierig, und M. hatte mehrfach Ursache, über „den Souveränitätsschwindel der kleinen deutschen Fürsten“, die auf ihre Rechte pochten, zu klagen. 1821 wurde der Tätigkeitsbereich von M. durch die Übertragung der Verwaltung des Regierungsbezirks Magdeburg und des Oberpräsidiums der Provinz Sachsen – drei Jahre später wurde er zum dortigen Oberpräsidenten ernannt – beträchtlich erweitert.

M. sah in jenen Jahren seine Hauptaufgaben in der Unterstützung der durch das Sinken der Getreidepreise in Not geratenen Landbevölkerung, der Förderung der Textilindustrie und in der Anlage von Kunststraßen oder Chausseen, die neben den Flüssen im Voreisenbahnzeitalter die wichtigsten Verkehrsverbindungen waren. Wie groß das Vertrauen Friedrich Wilhelms III. in seine Fähigkeiten war, zeigte sich in M.s Abordnung an den Kasseler Hof, wo er in den höchst unerquicklichen Eheverhältnissen des Kurfürsten und seiner Gemahlin, einer Schwester des preuß. Königs, vermitteln sollte, eine Mission, die allerdings fehlschlug.

1825 wurde M. als Nachfolger von Wilhelm v. Klewitz zum preuß. Finanzminister ernannt. Diese Berufung stellte den Gipfelpunkt seiner Karriere dar. M. übernahm die|Finanzverwaltung zu einem Zeitpunkt, in dem die wirtschaftliche Lage Preußens besonders ungünstig war. Die vor allem in Ost- und Westpreußen herrschende Agrarkrise hatte zum Bankrott zahlreicher Gutsbesitzer geführt. Die Überflutung durch ausländische, besonders britische Erzeugnisse schädigte die sich langsam entwickelnde preuß. Industrie. Hinzu kam die restriktive Handelspolitik Rußlands, die den Absatz preuß. Waren im Zarenreich weitgehend unterband und die Wirtschaft in zahlreichen Provinzen des Hohenzollernstaats, u. a. in Schlesien, nachhaltig beeinträchtigte. M. erkannte deshalb in der Schaffung eines einheitlichen deutschen Grenzzollsystems ein dringliches Erfordernis. Beharrlich verfolgte er das schon in seiner Fuldaer Zeit angestrebte Ziel weiter, die Ost- und Westhälfte Preußens zollpolitisch miteinander zu verbinden. Ein wichtiges Ergebnis seiner Bemühungen war 1828 der Abschluß eines Vertrages mit Hessen-Darmstadt, der den Anschluß dieses Großherzogtums an das preuß. Zollsystem brachte. Gemeinsam mit dem darmstädt. Minister du Thil stellte M. die Weichen für eine Entwicklung, die schließlich 1834 zur Gründung des deutschen Zollvereins führte. Das Abkommen mit Darmstadt versetzte der Front der handelspolitischen Gegner Preußens und der Politik des österr. Staatskanzlers Metternich einen schweren Schlag. Ihrem Versuch, den Ausbau der handelspolitischen Vormachtstellung Preußens durch die Bildung des Mitteldeutschen Handelsvereins, dem neben Hannover, Kurhessen und Sachsen mehrere Kleinstaaten angehörten, aufzuhalten, war kein Erfolg beschieden. Ein weiterer Erfolg der Politik M.s war 1829 der Handelsvertrag zwischen dem preuß.-hess. und dem bayer.-württ. Zollbund, an dessen Zustandekommen der Verleger Cotta maßgeblich beteiligt war. M. schuf mit diesen Verträgen die Grundlage, auf der sein Nachfolger Maaßen weiterbauen konnte.

Gleichzeitig mit der nach außen gerichteten Zollpolitik M.s verlief die von ihm betriebene Konsolidierung des preuß. Finanzwesens. Dazu gehörten die einheitliche Organisation des Etats- und Kassenwesens, die Abschaffung der Generalkontrolle und radikale Reformen des Steuerwesens durch Einrichtung einer übersichtlichen Verwaltung, Vereinfachung des Geschäftsgangs, Ersparnis von Verwaltungskosten und prompte und sachgemäße Einziehung der Rückstände. Eine wichtige von M. durchgesetzte Neuorganisation war die Wiedervereinigung der Verwaltung des Handels-, Fabrik- und Bauwesens mit dem Ressort des Finanzministeriums, wodurch dessen Stellung in der preuß. Administration bedeutend verstärkt wurde. Da M. nach persönlicher Anschauung urteilen wollte, unternahm er 1826/27 Besichtigungsreisen in die einzelnen Teile der Monarchie. Es spricht für den Weitblick M.s, daß er in seiner Amtszeit den Bau von Eisenbahnen befürwortete. Auch an der Regelung der Rheinschiffahrt hatte er Anteil. Als M. starb, waren viele seiner Ziele noch nicht erreicht. Seine von praktischen Erwägungen bestimmte Politik schuf indes die Voraussetzungen für die zoll- und handelspolitische Einigung Deutschlands unter der Vorherrschaft Preußens auf der Grundlage des Deutschen Zollvereins.

   Werke

Zahlr. Denkschrr. z. Handels-, Finanz- u. Zollpol., u. a. Gedanken üb. d. Notwendigkeit u. Ausführbarkeit e. geogr. Verbindung d. Ost- mit d. Westhälfte d. preuß. Staats, 1818; Denkschr. z. preuß. Verw.organisation, 1818; Denkschr. üb. d. Krondomänen, 1823; Denkschr. gegen d. Generalkontrolle, 1825; Denkschr. z. Handelsvertrag zw. d. preuß.-hess. u. bayer.-württ. Zollver., 1829.
http://www.deutsche-biographie.de/sfz65835.html



preußischer Staatsmann, preußischer Finanzminister, Oberpräsident der Provinz Sachsen und Regierungspräsident von Erfurt und Magdeburg.

r stammte aus einer bürgerlichen Beamtenfamilie, die 1780 in den Reichsadelsstand erhoben wurde.

Motz studierte zunächst von 1792 bis 1794 Rechtswissenschaften in Marburg und übernahm dann 1795 eine Funktion in preußischen Diensten als Auskultator in Halberstadt. 1801 erfolgte seine Ernennung zum Landrat von Halberstadt. Von 1803 bis 1807 bekleidete er diese Funktion im Eichsfeld.

In der Zeit der napoleonischen Herrschaft war er von 1808 bis 1813 für das Königreich Westphalen als Direktor für Steuern in Heiligenstadt tätig. 1807 bis 1803 war er Mitglied der Reichsstände des Königreichs Westphalen.

Nach der Niederlage Napoleons war Motz unter Wilhelm Anton von Klewiz in Halberstadt beim Zivilgouvernement tätig. Nach der 1816 erfolgten Gründung des Regierungsbezirks Erfurt wurde Motz dessen erster Präsident. 1821 übernahm Motz, anfangs kommissarisch parallel zu seinem Erfurter Amt und ab November 1824 definitiv, die Funktion des Oberpräsidenten der preußischen Provinz Sachsen in Magdeburg, die er bis 1825 innehatte.

In dieser Zeit engagierte sich Motz für eine Reorganisation der Justiz und die Einführung der Steinschen Städteordnung. Sein Name ist jedoch auch mit der Anlage vieler Chausseen und der Förderung der regionalen Textilindustrie verbunden.

1825 wurde er vom preußischen König zum Geheimen Staats- und Finanzminister ernannt und wechselte am 16. Juni 1825 von Magdeburg nach Berlin. Zu seiner wesentlichsten Leistung in diesem Amt wurde die Vorbereitung der Gründung des Deutschen Zollvereins, deren Vollzug 1834 er nicht mehr erlebte. Sein Wirken stand im Zeichen einer fortschrittlichen Wirtschafts- und Verwaltungspolitik.

Er verstand den Zollverein als Station auf dem Weg zu einer staatlichen Einigung Deutschlands, wobei er die kleindeutsche Lösung unter preußischer Hegemonie propagierte.

Ehrungen:

   * Ritter des Roten Adlerordens 2. Klasse
   * Eisernes Kreuz

Die Stadt Magdeburg benannte ihm zu Ehren eine Straße als Motzstraße. Ebenfalls existiert eine Motzstraße im Berliner Bezirk Schöneberg. Eine Motzstraße gibt es ebenso im Süden von Erfurt und in Kassel. Von Motz liegt begraben auf dem historischen Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichwerderschen Gemeinde in Berlin-Mitte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_von_Motz

https://et.billiongraves.international/grave/Friedrich-Christian-Ad...

view all

FRIEDRICH Christian Adolf von Motz's Timeline

1775
November 18, 1775
Kassel, Kassel, Hesse, Germany
1801
January 4, 1801
Vollenborn, Thuringia, Germany
1802
May 9, 1802
Vollenborn, Thuringia, Germany
1804
May 18, 1804
Duderstädt, Duderstadt, Lower Saxony, Germany
1805
September 10, 1805
Vollenborn, Thuringia, Germany
1807
February 19, 1807
Vollenborn, Thuringia, Germany
1830
July 30, 1830
Age 54
Berlin, Berlin, Germany