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Franz Hellmann

Birthdate:
Birthplace: Hirschberg im Riesengebirge Jelenia Góra, Jelenia Góra County, Niederschlesien Województwo dolnośląskie, Schlesien
Death:
Immediate Family:

Son of N.N. Hellmann
Husband of N.N. von Hellman
Father of Franz von Hellman, auf Kupferberg, Bolzenstein, Waltersdorf, Jannowitz and Hans von Hellmann, auf Kupferberg, Bolzenstein, Waltersdorf, Jannowitz

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Last Updated:

Über Franz Hellmann (Deutsch)

Kupferberg ist eine Ortschaft in Oberschlesien in der Gemeinde Tarnau im Bezirk Oppeln.

Die Kolonie Kupferberg wurde 1773 gegründet. Nahezu alle Siedler stammten aus Österreichisch-Schlesien und Mähren. 1783 wurde eine Kapelle in Kupferberg erbaut. In diesem Jahr hatte der Ort 90 Einwohner, 1855 waren es 187, im Jahre 1900 323 und 1939 schließlich 486 Einwohner.

Bei der Volksabstimmung am 20. März 1921 stimmten 61 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 139 für Polen. Der gesamte Stimmkreis Oppeln hatte mehrheitlich für Deutschland votiert, weshalb Kupferberg beim Deutschen Reich verblieb.

1945 kam Kupferberg, das bisher dem Landkreis Oppeln angehört hatte, vorläufig unter polnische Verwaltung und wurde in Miedziana umbenannt. 1950 wurde der Ort Teil des Verwaltungsbezirks Oppeln und 1999 des Landkreises Oppeln.

Am 15. Februar 2007 wurde in der Gemeinde Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 14. April 2008 erhielt der Ort den zusätzlichen amtlichen deutschen Ortsnamen Kupferberg. Einzelnachweise

   Vgl. tarnowopolski.pl; abger. am 16. Oktober 2009

Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung; abger. am 16. Oktober 2009
Wikipedia

Schloß Kupferberg in Schlesien Schloß Kupferberg in Schlesien

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Entnommen der Seite: http://www.heinzkornemann.de/links/chronikenKupferberg.pdf http://www.heinzkornemann.de/ (Herr Heinz Kornemann)

Kupferberg

Chronik der einst kleinsten Stadt Preußens

Vorwort Kupferberg ist verschwunden. Die Polen, jetzige Herren des Schlesierlandes, haben es verfallen lassen. Strauchwerk überwuchert schon die Ruinen der Häuser, in denen wir selbst noch daheim waren. Unser ehemaliges Heimatstädtchen ist es aber wert, daß ihm in einer Chronik die Erinnerung gewahrt bleibt. Den aus Kupferberg vertriebenen Landsleuten und jenen, die unseren Ort lieb gewonnen hatten, soll diese Chronik helfen, die in der Heimat verbrachten Zeiten nicht zu vergessen. Auch unsere Nachkommen sollen wissen, wo ihre Vorfahren einmal zu Hause waren und wie sie dort gelebt haben. Frau Dora Puschmann, geb. Ende, hat in mühevoller Arbeit alles erforscht, was aus der Entstehungsgeschichte Kupferbergs wissenswert ist. Herr Hermann Hirsch und Herr Alfred Stelzer haben ihre umfangreichen Sammlungen an Bildern und Berichten zur Verfügung gestellt. Ihnen besonders sowie auch allen anderen, die am Zustandekommen der Chronik mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle gedankt.

1. Allgemeines über Kupferberg Die noch Lebenden, die in Kupferberg ihre Kindheit, Jugendzeit und auch noch die besten Jahre verbracht haben, kennen ja ihren Heimatort. Die Chronik sollen aber auch jene lesen, die nicht dort gelebt haben und sich trotzdem für Kupferberg interessieren. Daher - den Erstgenannten vielleicht zur „Auffrischung“ - eine Beschreibung. Unser Heimatort war die kleinste Stadt Preußens Kupferberg zählte in der letzten Zeit um die 600 Einwohner. Bilder von Kupferberg zeigen eine geschlossene, typisch städtische Bauweise. Die Bürgerhäuser reihen sich eng oder ganz aneinander gebaut, entlang der Straßen und Gassen. Die Fassaden und Hauseingänge sind zum Stadtinneren gerichtet. Zwei Kirchen dominieren mit ihren Türmen über den Dächern der Stadt und vollenden so ein gelungenes Ortsbild. Gärten. Neben- und Wirtschaftsgebäude sind hinten hinaus angelegt und so bot das Stadtinnere einen sauberen und aufgeräumten Eindruck. Ebene Plätze und Straßen gab es fast nicht, alles ging bergauf oder bergab. Aber alles, was nicht Verkehrsfläche war, zierten parkähnliche Grünanlagen und Blumenbeete. Auf den Bänken unter hohen Laubbäumen war gut rasten - wenn es die Zeit erlaubte. Nur wenige Häuser lagen in der Gemarkung außerhalb der Stadt. Einmal die Hammerhäuser, die auf dem zum Bobertal abfallenden Hang bis über die Bahnlinie in Ober Jannowitz verstreut standen. Dann Dreschburg, eine Zwerggemeinde mit 8 Häusern, die 1934 nach Kupferberg eingemeindet wurde. Das waren die „Vorposten“ in Richtung Rudelstadt. Durch Straßen und Wege in allen Richtungen war Kupferberg mit der übrigen Welt verbunden. Die Kreisstraße führte von Jannowitz herauf durch Kupferberg und weiter nach Merzdorf. Beim “Schwarzen Adler“ zweigte die Straße durch das Oberstädtel ab, die über Dreschburg nach Rudelstadt hinunter leitete. Ein steiler Weg führte durch die Hammerhauser hinunter nach Ober-Jannowitz. Nach Neu-Jannowitz kam man auf der “Alten Straße“ und nach Waltersdorf ging es auf einem Weg am Friedhof vorbei oder auf der Fahrstraße, die entlang der Chaussyhöhe führte. Waren dies auch keine Straßen nach heutigen Vorstellungen, für den damaligen Verkehr genügten sie. Eine Fahrverbindung zum Bahnhof Jannowitz besorgte zeitweise ein Postautobus. Die Kurse wurden aber wiederholt wegen Mangel an Fahrgästen eingestellt. Die Kupferberger waren eben gut zu Fuß. Das Geld war knapp. Um ein paar Pfennige zu sparen, benutzte man lieber Schusters Rappen. Unser Heimatort war die zweithöchst gelegene Stadt Preußens Kupferberg, 520 m über dem Meere, lag wirklich auf einem Berg. Wie schon geschildert, ging es nach allen Seiten abwärts, nach Jannowitz, nach Rudelstadt, sogar nach Waltersdorf senkte sich nach der Chaussyhöhe das Gelände erst einmal, ehe es wieder anstieg. Dementsprechend war die Rundsicht. Schon aus dem Ort heraus reichte der Blick übers Bobertal nach Osten bis ins Waldenburger Bergland, nach Norden in die nahen Bleiberge mit ihren waldigen Gründen. Im weiten Bogen von Nordwest bis West erstreckten sich die Höhen des Bober-Katzbach-Gebirges über Kammerswaldau, Berbisdorf und Grunau. Die Falkenberge, Wahrzeichen des Hirschberger Tales, versperrten die volle Sicht auf unsere Kreisstadt. Dafür zeigte sich von Südwest bis Süd über Melzerhöhe und Zimmerhau der Riesengebirgskamm. Dieser war bei klarem Wetter in seiner ganzen Länge vom Reifträger bis zur Schwarzen Koppe zu sehen. Der Ochsenkopf mit seinem Nachbarn, dem Scharlach, schloß den Panoramakreis. Unser Heimatort war kein Luftkurort “Luftkurort Kupferberg“ ist auf manchen alten Ansichtskarten und Prospekten zu lesen. Trotz vieler Bemühungen erhielt Kupferberg nie dieses Prädikat. Dazu fehlten die notwendigen Kureinrichtungen wie etwa ein Sanatorium. Aber wenn auch kein amtlich abgesegneter Luftkurort, so hatte Kupferberg doch gute Luft, unverdorben durch Industrie- und Auspuffabgase. Die hohe, freie Lage brachte es mit sich, daß die Sonne morgens früher da war und abends länger blieb. Es war weniger neblig als in den umliegenden Tälern. Besonders im Herbst wallte über dem Boberlauf und im Hirschberger Kessel oft ein weißes Nebelmeer, aus dem Kupferberg und die umliegenden Waldberge wie Inseln aufragten, von der milden Sonne angestrahlt.

Unser Heimatort war eine Bergbaustadt

Der Kupferbergbau war es, der dem Ort seinen Namen gab und der in seiner Blütezeit dazu beitrug, Kupferberg die Stadtrechte zu verleihen, in der im nächsten Abschnitt folgenden Entstehungsgeschichte wird ausführlich darüber geschildert. In jüngster Zeit ruhte der Bergbau. Jedoch gab es davon genug sichtbare Zeugen rund um die Stadt, nämlich Halden, erhaltene und halb verfallene Stollen und Schächte. Auch innerhalb der Stadt machte sich der frühere Bergbau noch ab und zu bemerkbar. Eines Tages, als wir nach dem Unterricht aus dem Schulhaus kamen, war vor dem Gebäude Preuß-Schmiede und Kaufmann Reimann ein Krater entstanden, so groß, daß ein Fuhrwerk darin Platz gehabt hätte. Ein alter Stollen war eingebrochen. Auch in der Häuserzeile vom Flade-Bäcker bis zum Friseur Friebe bildeten sich Risse in den Hausmauern, verursacht durch Stolleneinbrüche. Erst nach dem Einrammen von großen Piloten konnten die Schäden an den Häusern beseitigt werden. Die “BuHAG“ - Berg- und Hütten AG - hatte bis zuletzt die Schürfrechte in und um Kupferberg und besaß in der Stadt einige Gebäude. - „wes die Zeit erlaubte. . .“ hieß es vorhin schon. Wer hatte damals schon viel Zeit? Das Leben war zwar nicht hektisch, es mußte aber noch länger als 40 Stunden in der Woche gearbeitet werden. Auch die Kupferberger waren ein emsiges Volk. Industrie gab es nicht. Größter Betrieb war die Brauerei Georg Franzky. In ihr wurde das beliebte Bier mit dem Namen „Kupferberger Gold‘ gebraut. Ansonsten existierten nur gewerbliche Klein- und Einmannbetriebe, die jedoch so zahlreich und vielseitig waren, so daß auch die umliegende Orte davon profitierten. Eine wichtige Rolle hatte die Landwirtschaft. Deren größter Betrieb war das Dominium des Grafen zu Stolberg-Wernigerode. Die Wirtschaftsgebäude lagen unterhalb des Schlosses. Einige weitere bäuerliche Betriebe waren so groß, daß ihre Besitzer von der Landwirtschaft allein leben konnten. Natürlich wurde Landwirtschaft von noch mehr Bürgern betrieben, doch meist nur als Nebenerwerb. Der genutzte Boden gab nicht allzuviel her. Das Klima war zu rauh. So mußten unsere Bauern und Kleinbauern schwer rackern. Die damals beliebte Ziegen- und Kleinviehhaltung zwang zur Nutzung aller Böschungen, Gräben und Mulden. Fleiß und Schweiß gehörten zur Tagesordnung. Wer nicht selbständig war oder nicht in den örtlichen Betrieben Beschäftigung fand, arbeitete außerhalb, in der Jannowitzer Papierfabrik, bei der gräflichen Forstverwaltung, in der Granitsteinindustrie, bei der Reichsbahn oder bei sonstigen Unternehmern in den Nachbarorten. Diesen Fleiß brachten unsere polnischen Nachfolger von Natur aus nicht auf und so ist es nicht verwunderlich, daß Kupferberg unterging. Zwei Drittel der Bewohner Kupferbergs gehörten dem evangelischen Glauben an, ein Drittel dem römisch-katholischen. Daher gab es zwei Gotteshäuser. Die evangelische Kirche stand erhöht über ihrem Zugang zwischen Pastorhaus und evangelischer Schule. Ihr Turm beherrschte den weiten Umkreis. Die katholische Kirche in der Stadtmitte wirkte nicht so wuchtig. Trotzdem trug sie wesentlich zum Gesamtbild Kupferbergs bei. Das katholische Pfarrhaus stand an der Südostecke des Schloßplatzes. Zur Pfarrei gehörten noch die katholischen Kirchen in Rudelstadt, Jannowitz und Kammcrswaldau. Bis zur Eröffnung des neuen Schulgebäudes unterhalb des Friedhofes gab es in Kupferberg eine evangelische und eine katholische Schule. Der Unterricht in diesen Schulen vollzog sich in nur einem Klassenraum für alle Schülerjahrgänge. Für die Lehrer bestimmt keine leichte Aufgabe, die dennoch mit Erfolg gemeistert wurde. In die kath. Schule kamen Kinder aus Jannowitz, Waltersdorf und Kreuzwiese, für die der weite Weg besonders im Winter kein Vergnügen war. Wie es in der neuen Gesamtschule weiter ging, wird später noch geschildert. Wer “auf“ Schule - damit ist Realschule oder Gymnasium gemeint - gehen wollte, mußte in die Kreisstadt Hirschberg fahren. Die Kupferberger hatten sich, so wie die Leute anderswo auch, in Vereinen zusammengeschlossen. Im Turnverein, Gesangverein, Militärverein, Innung und Frauenverein wurden Sport, Brauchtum und Geselligkeit gepflegt. Besonderes Lob gebührt der Freiwilligen Feuerwehr. Kupferberg hatte, wie damals üblich, einen wachsamen Nachtwächter. Dieser entdeckte Brände in den unten liegenden Nachbarorten sehr bald. So konnte die schnell alarmierte Feuerwehr oft noch vor der örtlich zuständigen am Brandort sein. Als bei einem nachts in Jannowitz ausgebrochenen Brand die notwendigen Pferde nicht schnell genug zum Spritzenhaus kamen, nahmen die Wehrmänner den Spritzenwagen selbst an der Deichsel und rannten damit den Berg hinunter zum Einsatz. Unser Heimatstädtchen ist damit vorgestellt.

Im II. Abschnitt wird über die Entstehungsgeschichte und über die Zeiten geschrieben, die wir selbst nicht mehr erlebt haben. Der III. Abschnitt handelt von Kupferberg in der Zeit, die wir selbst noch kennen gelernt haben. Der IV. Abschnitt bringt Berichte aus der Zeit nach 1945 bis zum traurigen Ende Kupferbergs.

In der Bergwacht Nr.20/1985 wurde die Chronik von Kupferberg mit einer allgemeinen Beschreibung begonnen. Im nun folgenden II. Abschnitt soll von der Entstehung und der Zeit die Rede sein, die für uns schon lange vergangen ist. Es ist nicht möglich, alles aus dieser Zeit zu berichten, es wäre zu umfangreich. Doch soll, nach Zeitfolge geordnet, von allem erzählt werden, was wichtig und interessant ist. Ein Quellenverzeichnis ist am Ende dieses Abschnitts zu finden.

Entstehungsgeschichte Nach dem Manuskript von Dorn Puschmann, geb. Ende

Als Beginn des Kupfererz-Bergbaues in der Gegend von Kupferberg wird das Jahr 1136 genannt, kann aber urkundlich nicht belegt werden. Seit 1311 wird auf dem Kupferberg nach Erzen geschürft, der Ort hieß - nach Bittermann - “Kupferschürfe“. Albrecht Baier war es, der zu dieser Zeit Grundherr von Waltersdorf war. Die Entstehung Kupferbergs geht also von Waltersdorf aus, das zu dieser Zeit schon bestand und in dem freie deutsche Bauern und Bergbaukundige die Ansiedler waren. Albrecht der Beier hatte auf dem Kupferberg eine Grube (Cuprifodina), ein Vorwerk und einen gemauerten Hof als Herrensitz. Er war Nachkomme der ersten deutschen Siedler in Schlesien und trug als Herr der Gegend zwischen Ochsenkopf und Bleibergen den Titel “de cupri fodina in montanis“ - Herr des Kupferbergbaues. Der Bergwerksbetrieb, organisiert nach dem alten sächsischen Bergrecht, entwickelte sich während der ersten 100 Jahre ganz enorm. Der erste Grundherr hatte das Land vom Landesfürsten erhalten und damit auch das Recht zur Nutzung der Bodenschätze. Der Landesfürst behielt sich vom Gewinn allerdings “Zehnte“ vor. Der Grundherr betrieb den Abbau zunächst nicht selbst. Durch das sogenannte Verleihungsrecht übertrug er den Abbau entweder einer Gruppe von Bauern oder Bürgern, die alsdann ein Gewerke bildeten. Diesen wurden einzelne oder mehrere Lehengrubenfelder überlassen. Auch einzelnen Bauern erlaubte er, auf ihrem Erbgut nach Erzen zu suchen. Der Gewinn wurde verteilt. Ein “Urbarer“ zog zunächst den “Urbar“, den Anteil des Landesherren ein. Anteile erhielt auch der Gutsherr, wofür dieser Material wie Holz, Leder und Handwerkszeug lieferte. Anteile erhielten schließlich die Gewerke, die Bauern und die Beamten. Als Beamte gab es einen “Wassermeister“ - Bergwerkspräsident - als Vertreter des Gutsherren. Ferner einen “Schichtmeister“ - Schriftführer - und als Aufsicht in den Gruben die “Stollenmeister“. Nach dem Tode Albrecht des Baiern im Jahre 1338 oder 1339 übernahm sein ältester Sohn Heinrich die Herrschaft von Waltersdorf. In einer Urkunde vom 31. Dezember 1367 verkaufte Heinrich mit Willen seiner Brüder an Fritsche Loter und Erben seinen Acker, “der sich anhebt bei dem Copperberge an der Poschelinneacker und wendet an dem Wege, als man geet kegen den Stollen kegen Janowicz wert...“ Vigilia cireumeisionis Dom. 1368. Friedrich von Burghaus, Gesandter Karls des IV.. erbaute im Jahre 1353 das Schloß Kupferberg. Heinrich der Baier verkaufte am 17. November 1370 einen Teil seines Besitzes und der Gruben, weil er mit den Erträgen nicht zufrieden war. Herzogin Agnes bestätigte diesen Verkauf in einer Urkunde. 1374 verkaufte er seinen gesamten Besitz dem Edelmann Clericus Bolze, der hier die erste größere Grundherrschaft gründete. Er war ein hochvermögender Mann, dem man nachsagte, er sei der Herrscher zwischen dem Landeshuter- und dem Hirschberger Tale. Er soll die Bolzenburg erbaut haben. Doch nach anders lautenden Nachrichten wurde diese zwischen 1163 und 1201 vom Herzog Boleslaus dem Langen erbaut, zum Schutze der umliegenden Häuser und Bergwerke. Ritter Bolze erhielt 1372 von der Herzogin Agnes das Burglehn Falkenstein, zu welchem auch Wüsteröhrsdorf gehörte. Seiffersdorf erwarb er ebenfalls. 1370 - 1375 wurde aus Waltersdorf “uff dem Kopfirberge“ ein selbständiger Ort mit der Bezeichnung “Kupferberg“. 1375 schenkte Ciericus Bolze einem Nikolaus Rechenberg, Pfarrer von Kupferberg, 10 Mark Einkünfte aus dem Dorfe Frauenhain. Damit wurde in der Kirche zum hI. Kreuze, später zu St. Johannes dem Täufer, ein Marienaltar errichtet. 1375 machte Bolze sein Testament. All sein Erbe und Gut zu Jannowitz und auf dem Kopfirberge des Weichbildes Hirschberg bekam seine ehemalige Hausfrau Martha zu Leibgedinge. 30 Jahre später ging der ganze Besitz wegen Verarmung in fremde Hände über. Schon damals war Hirschberg das Wirtschaftszentrum, Alte Chroniken erwähnen im 14. Jahrhundert das Weichbildrecht. Es galt für alle Orte des Hirschberger Kessels, so auch für Kupferberg. Nach diesem Recht durften Bier gebraut, Gerberei betrieben, Salz verkauft und Handwerker gehalten werden. Die Erzeugnisse mußten in Hirschberg abgesetzt und Bedarfsartikel von dort bezogen werden. Ende des 14. und im ganzen 15. Jahrhundert weitete sich der Bergbau nach Norden aus. Er erreichte seine höchste Blüte und die Bürger wurden wohlhabende Leute. Es wurden Knappen gegen Entgelt eingestellt. Beim Abbau des Kupfers fand man auch Silber und es entspann sich ein reger Handel. Dadurch wurde Kupferberg zusehends größer. Bis 1512 war Besitzer von Kupferberg Konrad von Hoburg, Ritter auf Fürstenstein, von kgl. Macht zu Böhmen, Hauptmann der Fürstenthümer Schweidnitz und Jauer. Am 15. Oktober 1512 verkauft er laut Urkunde die Dörfer “Kopperberg, Waltersdorf Janewitz und Baulzenstein mit allen Bergwerken und Bergstetten“ an Hans Dypold von Burghaus. 1514 wurde der Kaufvertrag vom Könige Wladislaus von Böhmen bestätigt. Am 15. Februar 1519 wiederholte König Ludwig von Böhmen diese Bestätigung und erteilte dem Hans Dypold von Burghaus ein Bergbauprivileg über Kupfcrberg. Die Stadt selbst aber stattete er mit allen Rechten der Königlichen Städte und Bergstädte aus. Er erwarb für Kupferberg das Stadtrecht. Hans Dieppold von Burghaus (der Name wurde verschieden geschrieben) steckte viel Geld in den Bergbau, da er Gold und Silber vermutete. Er wollte allein die Bergfreiheit. Nachdem er sein ganzes Geld in Kupferberg losgeworden war, kam er mit den Gewerken bald in Streit. 1537 verkauft er die Güter Kupferberg, Bolzenstein, Waltersdorf und Jannowitz an Jobst Ludwig Dietz, einem königl. Sekretär. Er erließ 1539 eine neue Bcrgordnung mit 113 Artikeln und 13 Artikel über die Bergbefreiung. Doch auch er verkautle nach vier Jahren - 1543 all einen Besitz an die Gebrüder Hans und Franz Hellmann aus Hirschberg. Diese errichteten ein Kupfersiedehaus zur Herstellung von Kupfervitriol zum Blaufärben von Tuchen. 1552 erhielten sie von Kaiser Ferdinind I. als einzige das Recht zugestanden, Vitriol herzustellen und ins Ausland zu verkaufen, das nicht dem kaiserlichen Bergwerke zu Schachowitz in Böhmen entstammte. Nur ein reichliches Jahr erfreuten sie sich dieses rentablen Privilegs, denn 1533 gab Kaiser Ferdinand I. das in Schlesien gewonnene Vitriol frei. Von den Gebrüdern Hellmann war Hans der ältere. Nachdem er starb, blieben die Güter im Besitz des Franz Hellmann, später zusammen mit Georg Reder, Wolf-Gotsch von Kynast, bis zum Jahre 1598. Franz HeItmann war nun alt geworden. Er hatte zwei Söhne, Franz der ältere und Hans, Sie sollten sich friedlich seine Hinterlassenschaft teilen, was durch die Hellmannsche Teilung vom 5. März 1562 erreicht weiden sollte. Darum wird die ganze Herrschaft Kupferberg mit Jannowitz und Waltersdorf in vier gleiche Teile aufgeteilt. Dann sollen die Brüder so losen, daß Hans drei Lose zieht, Franz jedoch nur eines. Interessant ist dabei die Abschätzung der einzelnen Besitzstücke gegeneinander. Wie hoch ist Kupferberg gewertet? Wieviel muß sein Besitzer herauszahlen, daß alle vier Teile “gleichschezig“ seien? Am 16. März 1562 wurden die Lose gezogen Franz bekommt Nummero 3 und damit Kupferberg. Der jüngere Hans erhält folglich die beiden Teile von Jannowitz und dazu Waltersdorf. In dieser Urkunde steht: “In das dritte Theil gehöret Ersthichen das Oberstädtiein Kupferberg, wie es in seinen Rainen und Grenzen von Alters bies anhero gelegen, miet allen daselbst stehenden Gebäuden, Heusern, Mauren, Breuhauß, Taberne, Batstuben und was zhu denselbigen an Pfannen, sowohl an dem Gefaill und Rüstung gehörig. Item mit dem Herrenhof, dem Forwergk, Zusampt desselbigen Geschrirr an Pfliegen, Ehden, Hacken, Kethen, Wagen, Pferde, Zusanipt dem Zugehörig Geschirr, dem getroschenen Getreide, auch andern Zugehörung an Eckern und Garten und was im Hof und Vorwerk Ert-, Niet- und Nagelfeste ist. Mehr bleibt bei diesem drietten theil das Stücke von Peter Weigels Hain, welches ahlerseit abgetheilet und mit Mahisteinen vermerket ist. Vors andere gehöret zu diesem dritten Theile Erbtiech das stieke des Boberß, so sich anfehet von dem Hammerwehr bieß an Rudelßdorfer Grenze. Zum Dritten so hat dieses Theil des Oberstettleins die Herrlichkeit und Freiheit. Ehrbahre Zunften aufzurichten und zu halten, item Jahrmergte und wochenmergte zu hegen, sowohl das es fremde Biere und Wein schenken mag. Welches alles den anderen dreyen theilen, beyde der Herrschaft und Unterthanen nicht vergönnt sein soll. An Nummer I hat es herauszuzahlenn 1.200 Mark, an Nummer II. 1.810 Mark und an Nummer IV, das ist Waltersdorf, gar 3.300 Mark“. Kupferberg war nun in Ober- und Nieder-Städtlein getrennt. Das Niedcr-Städtlein wurde zur Herrschaft Ober-Jannowitz geschlagen. Es hatte wohl Stadtrecht, aber weder freien Bier- und Weinschank noch Marktrecht. Erst im 19 Jahrhundert wurden beide Teile wieder vereinigt. Die Statuten von 1562 nennen nur Gerichte und Gemeine. Die Verwaltung geschieht durch das offenbar von der Herrschaft bestellte Gericht (kein Rathaus). 1567 gab es an die 160 Bauten und Gänge auf Kupfererz. 1577 erließ Kaiser Rudolph 1. von Osterreich eine neue Bergordnung. Diese Jahreszahl wird durch das Stadtsiegel in Erinnerung gehalten. Das Wappenschild des Siegels weist die Bergwerksattribute auf, nämlich Hammer und Schlegel, durchzogen von einem Schriftbande. Im 15. Jahrhundert hatte der Bergbau in und um Kupferberg seinen Höhepunkt erreicht. Im 16. Jahrhundert wurden keine Erfolge mehr erzielt. Am Ende der vorangegangenen Fortsetzung wurde vermerkt, daß der Bergbau in und um Kupferberg im 15. Jahrhundert die höchste Entwicklung erreicht hatte und dann im 16. Jahrhundert keine Erfolge mehr erzielt wurden. In der Chronik wird wiederholt von Versuchen berichtet, den Bergbau gewinnbringend weiter zu betreiben, was uns beweist, daß dieser Erwerbs-Zweig nicht völlig ruhte.

Wie war es nun nach der Bergbau-Blütezeit? Ein weiterer Erwerbszweig waren das Spinnen, der Garnhandel und die Leinwandweberei. Kupferberg gehörte wie auch andere schlesische Gebirgsstädte zu dem sogenannten „Königskanton“ (nach Schönaich) und war wegen des Leinengewerbes vom Militärdienst befreit. Die Bürger waren also im 16. Jahrhundert noch sehr wohlhabend. Davon zeugt auch das 1598 von Valentin Krün erbaute Bürgerhaus in der Niedergasse, das den Baustil der Frührenaissance trug. Es gehörte zuletzt als Haus Nr.25 der Familie Gläser. Für die Zeit seiner Erbauung war es ein großartiges Haus mit viel äußerem Schmuck und einem interessanten Portal, dessen nähere Beschreibung unter der Abbildung zu finden ist. Alte Überlieferungen sagen, daß von diesem Hause aus ein unterirdischer Gang bis zum Rattenkloster (dieses war dort, wo später das Franzky‘sche Haus stand) und weiter bis zur Bolzenburg (?) führte. Im 30jährigen Kriege sollen die Leinwandhändler auf diesem Wege ihre Waren nach dem Bolzenschloß befördert haben. Besitzer dieses Hauses waren reiche Leinen- oder Garnkauflcute, zu denen Spinner und Weber am Sonnabendmarkt ihre Waren lieferten. Zu Zeiten Friedrichs des Großen nahm die Garnspinnerei mit dem neuen Spinnrad und die Leinenweberei einen erfreulichen Aufschwung. Fleißige Frauenhände mühten sich mit Spindel und Spinnrad, und die Männer arbeiteten an den Webstühlen mit Händen und Füßen unermüdlich. Doch fand die Blütezeit auch dieses Erwerbszweiges ihr Ende. Es begannen schwere Jahre. Schon 1725 waren 21 Weberfamilien mit zusammen 136 Personen arbeitslos. Die übrigen bekamen nur die halbe Zuteilung zum Spinnen und Weben. Die Leinwanderzeugung ging zurück. Der Verkauf nach Amerika und dem Westen war verboten. Ende des 17. Jahrhunderts breitete sich nach Erfindung der Spinnmaschine und des mechanischen Webstuhls die Textilindustrie aus. 1811 wurde in Nieder-Merzdorf eine große Spinnerei eröffnet und brachte damit das Ende der Handarbeit. Auch in Kupferberg verstummten daraufhin die Handspinnräder und -webstühle. Groß wurde die Not der Spinner und Weber, denn wer damals arbeitslos war, war wirklich auch brotlos. Das Sprichwort wurde wahr: “Wer sich will mit Spinnen nähren, der muß wie ein Vogel zehren.“

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Franz Hellmann's Timeline

1500
1500
Hirschberg im Riesengebirge Jelenia Góra, Jelenia Góra County, Niederschlesien Województwo dolnośląskie, Schlesien
1525
1525
Hirschberg im Riesengebirge jetzt Jelenia Góra, Jelenia Góra County, Niederschlesien jetzt Województwo dolnośląskie, Niederschlesien jetzt Poland
1536
1536
Hirschberg im Riesengebirge, Jelenia Góra County, Niederschlesien Województwo dolnośląskie, Schlesien
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