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Zeitungsbericht von 1948:
"1879 ging ich nach Amerika" Ein 92 jähriger berichtet aus seinem bewegten Leben "Ja das war eine tolle Geschichte im Jahre 1880, als ichsah, wie in Milwaukee/USA die Zigarrenarbeiter nach fünfmonatigen Streik einen Pferdeomnibus voller arbeitswilliger Männer einfach in den Fluß stürzten." Mit einem weisen Lächeln um seine strahlenden Augen erzählte uns Franz Winter, der älteste Einwohner Klein-Welzheims. der am kommenden Sonntag seinen 92. Geburtstag feiern wird, aus seinem ereignisreichen Leben. "Amerika hat auf mich den stärksten Eindruck gemacht", berichtet er weiter. "Damals war der große "Run" nach Westen. Zwischen 1854 und 1864 wanderten allein 70 Familien aus Klein-Welzheim nach USA aus. Was lag für mich näher als ihnen zu folgen, da ich nach meiner Militärzeit im Jahre 1879 partout keine Arbeit als Zigarrenmacher finden konnte. In New York staunte ich über die riesigen Wolkenkratzer. Einer war 14 Stockwerke hoch! In Chicago flossen die Abwässer unterirdisch ab, das war damals ein Wunder. Dort traf ich zahlreiche Indianer. Am Rande der großen Wälder, die bis zu den Eskimos reichten, liefen noch über 20000 herum. Sie ernährten sich von Jagd und Fischfang. In Milwaukee blieb ich bis 1885. Ich wäre nie wiedser nach Europa gekommen, aber meine Frau, eine Deutsche, die ich in Milwaukee kennen gelernt hatte, konnte die sehr heißen Sommer und die kalten Winter da droben nicht ertragen. Der Umstand, daß ich bei einem Kapuzinerpater Holzschnitzerei gelernt hatte, kam mir hier sehr zu statten. Als welterfahrener Mann wurde ich nach meiner Rückkehr in Klein-Welzheim nicht nur Gemeinderechner für die nächsten zwanzig Jahre, sondern man kannte mich bald auch als Holzschnitzer. Meine schönste Arbeit war eine große Krippe, die ich nach Geisenheim im Rheingau lieferte. Der alte Herr ist erstaunlich rüstig. Ab und zu springt er beim Erzählen vom Stuhle auf. Wir glauben ihm ohne weiteres, daß man ihn "einen flinken Burschen" nannte, weil er 1866 "als sich die Würtenberger und Preusen an den Haaren hatten", ein Soldatenpferd "gefangennahm", um es seinem Vater, der es gut gebrauchen konnte, heimlich in den Stall zu stellen.
Zeitungsbericht von 1948:
"1879 ging ich nach Amerika" Ein 92 jähriger berichtet aus seinem bewegten Leben "Ja das war eine tolle Geschichte im Jahre 1880, als ichsah, wie in Milwaukee/USA die Zigarrenarbeiter nach fünfmonatigen Streik einen Pferdeomnibus voller arbeitswilliger Männer einfach in den Fluß stürzten." Mit einem weisen Lächeln um seine strahlenden Augen erzählte uns Franz Winter, der älteste Einwohner Klein-Welzheims. der am kommenden Sonntag seinen 92. Geburtstag feiern wird, aus seinem ereignisreichen Leben. "Amerika hat auf mich den stärksten Eindruck gemacht", berichtet er weiter. "Damals war der große "Run" nach Westen. Zwischen 1854 und 1864 wanderten allein 70 Familien aus Klein-Welzheim nach USA aus. Was lag für mich näher als ihnen zu folgen, da ich nach meiner Militärzeit im Jahre 1879 partout keine Arbeit als Zigarrenmacher finden konnte. In New York staunte ich über die riesigen Wolkenkratzer. Einer war 14 Stockwerke hoch! In Chicago flossen die Abwässer unterirdisch ab, das war damals ein Wunder. Dort traf ich zahlreiche Indianer. Am Rande der großen Wälder, die bis zu den Eskimos reichten, liefen noch über 20000 herum. Sie ernährten sich von Jagd und Fischfang. In Milwaukee blieb ich bis 1885. Ich wäre nie wieder nach Europa gekommen, aber meine Frau, eine Deutsche, die ich in Milwaukee kennen gelernt hatte, konnte die sehr heißen Sommer und die kalten Winter da droben nicht ertragen. Der Umstand, daß ich bei einem Kapuzinerpater Holzschnitzerei gelernt hatte, kam mir hier sehr zu statten. Als welterfahrener Mann wurde ich nach meiner Rückkehr in Klein-Welzheim nicht nur Gemeinderechner für die nächsten zwanzig Jahre, sondern man kannte mich bald auch als Holzschnitzer. Meine schönste Arbeit war eine große Krippe, die ich nach Geisenheim im Rheingau lieferte. Der alte Herr ist erstaunlich rüstig. Ab und zu springt er beim Erzählen vom Stuhle auf. Wir glauben ihm ohne weiteres, daß man ihn "einen flinken Burschen" nannte, weil er 1866 "als sich die Würtenberger und Preusen an den Haaren hatten", ein Soldatenpferd "gefangennahm", um es seinem Vater, der es gut gebrauchen konnte, heimlich in den Stall zu stellen.
1856 |
July 25, 1856
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Klein Welzheim, Seligenstadt, Darmstadt, Hesse, Germany
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1882 |
April 8, 1882
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Milwaukee, Wisconsin, Vereinigte Staaten (United States)
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1883 |
July 22, 1883
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Milwaukee, WI, United States
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1885 |
May 8, 1885
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Klein Welzheim, Seligenstadt, Darmstadt, Hesse, Germany
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1887 |
June 3, 1887
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Klein Welzheim, Seligenstadt, Darmstadt, Hesse, Germany
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1889 |
May 1, 1889
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Klein Welzheim, Seligenstadt, Darmstadt, Hesse, Germany
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1891 |
February 20, 1891
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Klein Welzheim, Seligenstadt, Darmstadt, Hesse, Germany
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1892 |
February 18, 1892
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Klein Welzheim, Seligenstadt, Darmstadt, Hesse, Germany
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1893 |
July 17, 1893
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Klein Welzheim, Seligenstadt, Darmstadt, Hesse, Germany
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1894 |
October 5, 1894
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Klein Welzheim, Seligenstadt, Darmstadt, Hesse, Germany
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