Hans-Eugen Louis Willy Curt Sommer, Dr. med.

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Hans-Eugen Louis Willy Curt Sommer, Dr. med.

Also Known As: "Hans-Eugen Sommer", "Hans-Eugen Louis Willi Curt Sommer"
Birthdate:
Birthplace: Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
Death: April 18, 1952 (50)
Hamburg, Germany (Autounfall)
Immediate Family:

Son of Wilhelm-Heinrich Adolf Sommer and Emma Johanna Marie Sommer
Husband of Liselotte Hella Doris Elisabeth Sommer and Elise Sommer
Father of Gudrun Sommer; Horst Sommer; Margot Sommer; Gert Friedrich Günter Sommer; Harald Sommer and 1 other
Brother of Kurt Arnold Erich Sommer

Occupation: Doktor Medicinae, Polizeipräsident, SS-Standartenführer, Mitglied des Reichstages, Sportkreisführer
Managed by: Marcelo Carsten Amaral
Last Updated:

About Hans-Eugen Louis Willy Curt Sommer, Dr. med.

Hans-Eugen Sommer (* 13. Dezember 1901 in Rostock; † 18. April 1952 in Hamburg) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg schloss Hans-Eugen Sommer sich einem Freikorps an. Dann folgte ein Studium der Medizin, u. a. an der Universität Rostock, das er mit der Promotion zum Dr. med. abschloss.

In den 1920er Jahren schloss Sommer sich der NSDAP (Mitgliedsnummer 3.199) und später auch der SS (Mitgliedsnummer 327.336) an. In der letzteren brachte er es bis zum Standartenführer (20. April 1939).

Von 1933 bis 1935 war er Stabsarzt der Landespolizei. In seiner Funktion als NSDAP-Kreisleiter und freier Stabsarzt der Landespolizei in Wismar kandidierte er erfolglos bei der Reichstagswahl am 29. März 1936.

1938 wurde er zum Polizeipräsidenten in Rostock ernannt.

Am 1. April 1943 trat Sommer im Nachrückverfahren für den verstorbenen Abgeordneten Fritz Montag als Abgeordneter des Wahlkreises 35 (Mecklenburg) in den nationalsozialistischen Reichstag ein.

1945 gelang die Flucht über Dänemark nach Hamburg (1947). Zwischenzeitlich hatte sich Sommer einer Verhaftung durch Flucht entzogen. Dem Bundesarchiv liegt ein Dokument vor, das ihn für einen der Nachfolgeprozesse des Nürnberger Kriegsverbrecherprozesses vorsieht.

Hans Eugen Sommer ist im 18. April 1952 durch einen Verkehrsunfall in Hamburg zu Tode gekommen.

Quelle: Wiki - Hans-Eugen Sommer


Unter der Weisung Himmlers sollten nun zum ersten April 1939 in Rostock sechs Polizeireviere mit einer Stärke der Verwaltungspolizei von 28 Stellen, der Schutzpolizei mit insgesamt 254 Stellen und der Kriminalpolizei mit insgesamt 35 Stellen ausgerüstet sein.2 Besiegelt wurde die neue Polizeistruktur am 2. Februar 1938 mit der feierlichen Ernennung Dr. Hans-Eugen Sommers zum ersten Rostocker Polizeipräsidenten.

Bei seiner Antrittsrede im Rostocker Ständehaus wies Sommer auf seine ‚ehrbare‘ Vergangenheit hin und hob die Verschmelzung der NSDAP mit der staatlichen Polizei hervor, die er selbst im Rahmen des Kreises Rabensteinfeld als traditionsstiftend für die Polizeiarbeit geltend machte. Weit vor der Machtübergabe war Sommer überzeugter Nationalsozialist und infiltrierte im Raum Mecklenburg die Polizeistrukturen mit nationalsozialistischen Gedankengut.

Sommer wurde 1901 in Rostock geboren, war schon als Jugendlicher begeisterter völkischer Nationalist und unterbrach mehrmals sein Medizinstudium, um die Weimarer Republik zu Fall zu bringen. Mit 18 Jahren trat Sommer dem „Zeitfreiwilligen-Bataillon Rostock“ bei und nahm damit in Mecklenburg am gescheiterten Kapp Putsch gegen die Republik teil. Nach dessen Auflösung gehörte er von 1921 bis 1923 dem Freikorps Roßbach an, das in „Selbstschutzeinheiten“ organisiert im damaligen Oberschlesien bei Grenzlandkämpfen tausende Menschen ermordete. Wieder in Rostock, trat Sommer dem „Hitler-Kampfbund“ bei.

Nachdem Hitler in München mit seinem Putschversuch scheiterte, organisierte sich Sommer in mehreren illegal bewaffneten NSDAP-Folgeorganisationen und 1924 rief er schließlich zusammen mit anderen die „Nationalsozialistische Vereinigung“ ins Leben, aus der später die erste NSDAP-Ortsgruppe Rostock hervorging. Nach Hitlers Haftentlassung rangierte Sommer mit der Nummer 3.199 auf der Mitgliederliste der NSDAP.

Nach dem Abschluss seines Medizinstudiums zog er in die Kleinstadt Brüel nahe Wismar und ließ sich Buddrus dort als praktizierender Arzt nieder. Dort fungierte er als Ortsgruppenleiter der NSDAP und baute die regionalen SA-Einheiten auf. Sommer war täglich für die nationalsozialistische Machtergreifung im Einsatz und trat dafür mehrfach auf Wahlkampfveranstaltungen als Gauredner auf. Aufgrund der Vielzahl seiner politischen Tätigkeiten beendete Sommer seine Tätigkeit als Arzt 1932 und agierte in seiner neuen Wahlheimat Rabensteinfeld als Ortsgruppenleiter.

Schon damals schulte er durch seine Kontakte in den ländlichen Polizeistrukturen NS-Ideologie und unterrichtete taktische Manöver. Auf Wunsch des Gauleiters wurde Sommer nach der Machtübergabe in Schwerin 1932 als Polizeiarzt angestellt und nach mehreren Beförderungen 1935 nach Rostock als Batallions-Arzt versetzt. Ein Jahr, nach seiner Ernennung zum Polizeipräsidenten stieg er als SS-Mann in der Schutzstaffel auf und wurde zum SS Standartenführer ernannt.

Bei der feierlichen Ernennung Sommers zum Polizeipräsidenten machte Staatsminister Friedrich Scharf die Aufgabe der Polizei geltend. So habe sie die Pflicht, „gegen alle Feinde des Staates wie gegen alle die, die den Gesetzen des nationalsozialistischen Staates zuwiderhandeln“, einzuschreiten - und nicht erst dann, „wenn der Schade sich schon ereignet habe.“5 Noch Jahrzehnte nach Kriegsende kursierte der Mythos von der unpolitischen, rechtschaffen geblieben Polizei, der den Polizeibeamten nicht nur nutzte, ihre Karriere nach der Kapitulation Deutschlands fortzusetzen, sondern auch an der Praxis des polizeilichen Alltags festzuhalten.

So war auch das Amt des Polizeipräsidenten und die unter Sommer entwickelte Polizeistruktur maßgeblich den Verordnungen des Reichsführer SS unterworfen. So wurden die Polizeibehörden durch Runderlasse Himmlers als „Hüter der Volksgemeinschaft“ mit der inneren Ordnung beauftragt und als Träger des nationalsozialistischen Verfolgungssystems gegen politische Gegner und Bevölkerungsgruppen beauftragt, die aus rassistischen und anderen ideologischen Motiven definiert und entrechtet wurden.

Bereits am 31. Oktober 1938 begannen die Verschleppungen aus Rostock nach Polen. Insgesamt 37 Juden ohne deutsche Staatsbürgerschaft wurden unter der Leitung des Polizeipräsidenten Sommer verhaftet und anschließend abgeschoben.

Während die Polizei in den letzten Monaten des Krieges noch Jagd auf „Plünderer“ machte, floh Hans-Eugen Sommer im April 1945 nach Wismar und geriet in englische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Haft 1948 zog er nach Hamburg und war dort unter Angabe eines falschen Namens als Vertretungsarzt und Reisevertreter tätig. Am 18.4.1952 starb er bei einem Autounfall.

Sommer sowie seine Untergebenen unterstützten die Machtübernahme der NSDAP nicht nur, sondern waren zwölf Jahre zentrales Herrschaftsinstrument des NS-Regimes. Die Polizei stellte sicher, dass sich auch in Rostock politische Gegner_innen wie die willige Mehrheit der Bevölkerung in die nationalsozialistische Zwangsgemeinschaft einordneten, abweichendes Verhalten streng geahndet wurde und sie definierte, registrierte und ermordete all jene, die nicht zur deutschen Volksgemeinschaft gezählt wurden. Kaum jemand aus den Reihen der Polizei musste sich nach dem Zweiten Weltkrieg für die Verbrechen verantworten. Viele blieben im Dienst der Polizei und setzten ihre Arbeit als „Freund und Helfer“ fort.

Quellen:

  • Buddrus, Michael: „Erster Deutscher, dann Beamter“ und „in erster Linie Nationalsozialist“. Biografische Skizze über den Rostocker Polizeipräsidenten Dr. Hans-Eugen Sommer. In: Verein für Rostocker Geschichte e.V. (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock. Band 24. Rostock 2001, S. 140-173, hier S. 153-154.
  • Buddrus, Michael. Privatarchiv

1936 bis 1938 entstanden aus Zusammenschlüssen von 14 Turn- und Sportvereinen vier neue „Großgemeinschaften”, von denen die „Turnund Sport-Gemeinschaft Rostock“ (TSG) die meisten Mitglieder hatte. „Vereinsführer“ wurde mit dem Rostocker Polizeipräsidenten Dr. Hans-Eugen Sommer ein langjähriger Nationalsozialist. Im Jahr zuvor nahm er das Amt des „Ortsgruppenführers Seestadt Rostock im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen“ an, in dem er sich u.a. für „die Vereinheitlichung des Vereinslebens“ einsetzen sollte. 1942 wurde er zum „Sportkreisführer des Sportkreises RostockStadt“ berufen. Auf der Gründungsversammlung der TSG in „Mahn und Ohlerichs Keller“ stellte er weitere Zusammenschlüsse in Aussicht, „denn die Leibesübung ist im nationalsozialistischen Staate Sache des ganzen Volkes, zur Hebung der Gesundheit und der Wehrkraft.“ Unter seiner Führung wurde die TSG zum nationalsozialistischen Vorzeigeverein Rostocks. So kamen dann auch alle drei Rostocker Sportfunktionäre, die 1943 „vom Führer für langjährigen hervorragenden Einsatz im Dienste der Deutschen Leibesübungen [die] Medaille für deutsche Volkspflege“ erhielten, aus diesem Verein.

Die lokalen nationalsozialistischen Eliten benutzten den populären Fußball auch zur eigenen Imageverbesserung. Polizeipräsident Sommer besuchte häufig die Spiele der TSG am Damerower Weg, Oberbürgermeister Walter Volgmann stiftete 1940 einen „Ehrenpreis“, den die Rostocker Mannschaften im Sommer ausspielten. Schon im August 1933 hatte der „Norddeutsche Sportverband“ folgenden Ablauf von Fußballspielen vorgegeben: „Vor Beginn jedes vor Zuschauern ausgetragenen Spieles begibt sich jede Mannschaft nach der Mitte des Spielfeldes und bringt nach beiden Seiten den Hitlergruß dar. Das Publikum erwidert diesen Gruß. Am Ende des Spieles stellen sich die Mannschaften in der Mitte des Spielfeldes auf. Zum Zeichen der Beendigung des sportlichen Kampfes und als kameradschaftlichen Gruß bringen die beiden Vereine sich gegenseitig den neuen Sportgruß „Sieg-Heil“ aus.“

Man schätzte den Fußball als wichtiges Mittel zur Aufrechterhaltung der Moral der Rostocker Bevölkerung. So beschrieb Polizeipräsident und „Sportkreisführer“ Hans-Eugen Sommer im Februar 1942 die Aufgabe der Verantwortlichen „nach der schweren Bombenkatastrophe ... das normale Leben wieder in Gang zu bringen. Die Zerstörung des Stadttheaters, mehrerer Lichtspielhäuser und etwa 80 Gaststätten wirkte sich dahin aus, daß für die schwer arbeitende Bevölkerung der Rüstungsindustrie keine ausrechende Möglichkeit zur notwendigen Entspannung mehr bestand.“

Quelle: Stadtrundgang „Rostock unter'm Hakenkreuz”

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Hans-Eugen Louis Willy Curt Sommer, Dr. med.'s Timeline

1901
December 13, 1901
Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
1902
February 9, 1902
St. Marien, Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
1928
June 2, 1928
Brüel, Ludwigslust-Parchim, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
1929
August 10, 1929
Brüel, Ludwigslust-Parchim, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
1932
September 29, 1932
Brüel, Ludwigslust-Parchim, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
1935
February 7, 1935
Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
1938
March 24, 1938
Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany
1940
January 27, 1940
Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Germany