Hans Simon Flegenheimer

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Hans Simon Flegenheimer

Birthdate:
Birthplace: Karlsruhe, Karlsruhe, BW, Germany
Death: June 15, 1983 (77)
Australia
Immediate Family:

Son of Moses Flegenheimer and Betty Flegenheimer
Husband of Luise "Lise" Flegenheimer
Brother of Ernst Flegenheimer

Occupation: "Händler" - dealer, trader, merchant
Managed by: Pip de P. James
Last Updated:

About Hans Simon Flegenheimer

Hans Simon FLEGENHEIMER: b. 16 Feb 1906, Karlsruhe - d. 15 June 1983, Australia

Especially valuable source here:

https://gedenkbuch.karlsruhe.de/namen/977

Die Söhne Hans Simon und Ernst Flegenheimer

Hans Flegenheimer – den Zweitnamen Simon erhielt er, jüdischer Sitte folgend, nach dem Großvater – besuchte die Volksschule in Karlsruhe und danach von 1915 – 1924 das Bismarck-Gymnasium in Karlsruhe, das er mit dem Abitur abschloß. Seine anschließende Berufsausbildung und Berufstätigkeit war von Anfang an darauf ausgerichtet, eines Tages in der Bank, in der sein Vater schon so viele Jahre erfolgreich und mit Meriten versehen tätig war, dem Bankhaus Straus & Co in Karlsruhe, tätig zu werden und eine leitende Stellung einzunehmen. Er absolvierte eine Banklehre bei Straus & Co, war danach zwei Jahre bei dem Bankhaus L. Behrens & Söhne in Hamburg; es folgte ein ½-jähriges Volontariat in Paris bei dem Geldhaus Ernest Martin & Co und schließlich eine 3-jährige Tätigkeit (1928 – 1931) in London bei den Bankhäusern Seligman Bros. und Guiness, Mahon & Cie . 1931 kehrte er nach Karlsruhe zum Bankhaus Straus & Co zurück. Welche Position er hier und in den Folgejahren einnahm, ist jedoch nicht überliefert. 1936 wurde er als Jude entlassen, die NSDAP hatte darauf bestanden, dagegen konnten sich die Eigner des Bankhauses nicht wehren. Sie versuchten vielmehr – mit Erfolg, wie wir gesehen haben - den Vater, Moses Flegenheimer, zu schützen. Ob mit ihm, Hans Flegenheimer, noch weitere jüdische Angestellte in jener Zeit entlassen wurden, konnte nicht festgestellt werden.

Noch im gleichen Jahr suchte er nach Möglichkeiten zur Auswanderung, weil ihm klar geworden war, dass er in Deutschland keine Zukunft mehr haben würde. Er wanderte nach Australien aus – noch im Dezember 1936. Auch hier wissen wir nicht, ob dies die einzige ihm sich bietende Möglichkeit war oder welche Gründe für Australien sprachen. Zuvor – am 1. Dezember 1936 – heiratete er in Karlsruhe die am 31. Juli 1910 in Würzburg geborene Lise (Luise) Neumann. Sie wanderte mit ihm gleichfalls nach Australien aus und verstarb im Mai 2007.

Die Mutter von Lise Neumann, Irene Neumann geborene Strauß, geboren am 23. Februar 1886 in Darmstadt, Witwe des 1923 in Mosbach verstorbenen vormaligen Rechtsanwaltes Lazarus Neumann, geboren am 12. Februar 1868 in Gissichheim (bei Tauberbischofsheim) – wir greifen dem Zeitablauf etwas voraus – kam Anfang 1939 nach Karlsruhe, nachdem ihr als Jüdin ihre Wohnung in Mosbach zum 31.12.1938 gekündigt worden war. Zunächst fand sie Unterschlupf bei den Eltern ihres Schwiegersohnes, also bei Moses Flegenheimer und Frau in der Redtenbacherstraße, bald jedoch wohnte sie in der Klosestraße 38. In den ersten Monaten des Jahres 1939, das genaue Datum war nicht zu ermitteln, reiste sie ebenfalls nach Australien aus, vermutlich haben Tochter und Schwiegersohn für sie die Ausreise organisiert. Sie lebte dort bis zu ihrem Tod bei ihnen und wurde auch von diesen finanziell unterhalten.

Domizil in Australien wurde Roseville, eine Kleinstadt nördlich von Sidney gelegen (Territorium New South Wales). Hans Flegenheimer und seine Frau nannten sich bald nach Ankunft Flegg.

Zunächst versuchte er eine Anstellung in einer Bank zu bekommen, das gelang jedoch nicht. Er baute sich statt dessen ein kleines Konfektionsgeschäft auf; zunächst zusammen mit einem Partner, J Campbell, betrieb er in Sidney die Firma J. Campbell & Co Ltd. (Importers, Manufacturers, and Distributors of Garments), 1937 übernahm er die Firma als Alleineigentümer. Ende 1959 wurde die Firma geschlossen. Danach war er für die nächsten zwei Jahre Büroangestellter, 1962 war er wieder als selbständiger Händler und Vermittler tätig (nähere Angaben fehlen). Im Wiedergutmachungsverfahren versuchte er 1963 eine – verfolgungsbedingte – gesundheitliche Erwerbsminderung zu erlangen, da seine Erwerbsfähigkeit auf 40 % zurück gegangen sei, um eine entsprechende Rente zu erhalten. Sein Antrag wurde nach gutachterlichen Stellungnahmen abgelehnt. Ab 1. März 1971 erhielt er von der BfA in Berlin die normale Altersrente (mit 65 Jahren) Am 15. Juni 1983 starb er. Aus der Ehe ging ein Sohn Michael hervor, über den jedoch keinerlei Informationen vorliegen.

Wolfgang Strauß, Dec. 2010

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Hans Simon Flegenheimer's Timeline

1906
February 16, 1906
Karlsruhe, Karlsruhe, BW, Germany
1983
June 15, 1983
Age 77
Australia