Henriette Goldschmidt

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Henriette Goldschmidt (Benas)

Also Known As: "Jette"
Birthdate:
Birthplace: Krotoszyn, Krotoszyn County, Greater Poland Voivodeship, Poland
Death: January 30, 1920 (94)
Leipzig, Leipzig, Saxony, Germany
Place of Burial: Leipzig, Leipzig, Saxony, Germany
Immediate Family:

Daughter of Levin Benas and Eva Benas
Wife of Rabbi Abraham Meir Goldschmidt
Sister of Ulrike Henschke and Sigismund Jacob Joseph Benas

Managed by: Randy Schoenberg
Last Updated:

About Henriette Goldschmidt

GOLDSCHMIDT (née Benas), HENRIETTE (1825–1920), German suffragette and educator; wife of Rabbi Abraham Meir Goldschmidt of Leipzig. She was one of the founders of the German Women's League (Allgemeiner Deutscher Frauenverein) in 1865, organized petitions on behalf of women's rights to higher education and entry in professions (1867), and was a signatory to a petition to the Reichstag for protecting children born out of wedlock. In 1871 she founded the Society for Family Education and for People's Welfare (Verein fuer Familienerziehung und Volkswohl) in Leipzig, and was instrumental in the establishment of a municipal educational institution which eventually comprised kindergartens, a seminary for kindergarten teachers, and a vocational school for girls with teachers' training courses. In 1911 she founded the first institution of higher education for girls in Germany. Henriette Goldschmidt wrote Die Frauenfrage, eine Kulturfrage (1870), as well as on education, publicizing the ideas of Froebel. Her works include Was ich von Froebel lernte und lehrte (1909).

Sources:H. Lange and G. Baeumer (eds.), Handbuchder Frauenbewegung (1901), index; J. Siebe and J. Pruefer, Henriette Goldschmidt… (Ger., 1922); M. Mueller, Frauen im Dienste Froebels (1928); A. Kemp, "Henriette Goldschmidt – Vom Frauenrecht zur Kindererziehung," in: Judaica Lipsiensia (1993), 33–53; I.M. Fassmann, Juedinnen in der deutschen Frauenbewegungen 1865–1919 (Haskala – wissenschaftliche Abhandlungen, vol. 6) (1996).

[Otto Immanuel Spear]

Über Henriette Goldschmidt (Deutsch)

https://de.wikipedia.org/wiki/Henriette_Goldschmidt

Henriette Goldschmidt, geb. Henriette Benas (* 23. November 1825 in Krotoszyn, Posen; † 30. Januar 1920 in Leipzig), war eine deutsche Frauenrechtlerin, Pädagogin und Sozialpädagogin.

Leben und Wirken 1853 heiratete sie den verwitweten Rabbiner Abraham Meyer Goldschmidt. Unter dem Motto Leben ist Streben rief Henriette Goldschmidt im März 1865 einen Frauenbildungsverein ins Leben, dessen Gründung „von Mißtrauen begleitet, von den Ängstlichen gemieden und von der großen Menge der Gleichgiltigen kaum beachtet“[1] wurde. Noch im Oktober des gleichen Jahres folgte die erste Frauenkonferenz Deutschlands. Dort wurde, gemeinsam mit Auguste Schmidt, Louise Otto-Peters und Ottilie von Steyber, die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADF) beschlossen. Henriette Goldschmidt war von 1867 bis 1906 Vorstandsmitglied im ADF. Hier setzte sie sich besonders für gleiche Bildungschancen für Mädchen und Frauen sowie deren gleichberechtigte Teilnahme am öffentlichen Leben ein.

„Die Führerinnen der Frauenbewegung“, Illustration aus Die Gartenlaube 1894 Ein weiterer Schwerpunkt war für Henriette Goldschmidt die Kinderfrüherziehung. In Leipzig kam sie in Kontakt mit dem Werk des Pädagogen Friedrich Wilhelm August Fröbel. Ihr entsprachen dessen Ansichten über das weibliche Geschlecht, die auch ihre waren: „Es ist das Charakteristische der Zeit, das weibliche Geschlecht seiner instinktiven, passiven Tätigkeit zu entheben und es von seinem Wesen aus und um seiner Menschheit pflegenden Bestimmung willen, zu ganz gleicher Höhe wie das männliche Geschlecht zu erheben“.[2] Henriette Goldschmidt übernahm Friedrich Fröbels Leitspruch „Kommt, und laßt uns unsern Kindern leben!“ und gründete 1871, um ihren und Friedrich Fröbels Ideen eine breitere Basis zu verschaffen, den „Verein für Familien- und Volkserziehung“, dem auf Anhieb 150 bedeutende Leipziger Persönlichkeiten als Förderer beitraten. Dessen Ziel diente der Verbreitung von Kindergärten und der Ausbildung qualifizierter Kindergärtnerinnen sowie der „erzieherischen Bildung der Jungfrauen und Mütter“. Schon 1872 gründete dieser Verein ein Kindergärtnerinnenseminar, das Frauen die Möglichkeit zur Weiterbildung gab. Ab 1874 wurden regelmäßig wissenschaftliche Vorträge gehalten.[3]

1898 verfassten Schmidt und Goldschmidt für den ADF eine Petition, die unter anderem die Forderung nach staatlicher Aufsicht über Kindergärten, deren Integration in das staatliche Erziehungssystem sowie einen verpflichtenden Kindergartenbesuch forderte. Die Petition wurde nach einer teilweise polemisch geführten öffentlichen Diskussion abgelehnt.

Aus den Vortragsreihen in Leipzig entwickelte sich ein „Lyzeum für Damen“. Der Musikverleger Henri Hinrichsen ermöglichte Goldschmidt im Jahre 1911 die Gründung der Hochschule für Frauen zu Leipzig, die 1917 unter Aufsicht des Sächsischen Ministeriums für Kultur und öffentlichen Unterricht gestellt wurde und so den Charakter einer staatlichen Bildungsanstalt erhielt. Namhafte Persönlichkeiten gehörten dem Kuratorium und Ehrenvorstand an: Ricarda Huch, Eduard Spranger, Georg Kerschensteiner, Marie von Ebner-Eschenbach, Wilhelm Wundt, Marie Stritt und andere mehr. Die Frauenhochschule erreichte bald nationale und internationale Anerkennung und avancierte zum Vorbild ähnlicher „weiblicher Bildungsstätten“.

Henriette-Goldschmidt-Schule (2008) Als Henriette Goldschmidt 1920 starb, wurde die Hochschule für Frauen durch den Fröbelforscher Johannes Prüfer als „Sozialpädagogisches Frauenseminar“ zur kommunalen berufsbildenden Einrichtung profiliert.

Die Nationalsozialisten verbannten nach 1933 alles, was an die Schulgründerin und den Schulstifter Henri Hinrichsen erinnerte, aus dem Schulleben. So wurde der Geburtstag von Henriette Goldschmidt an der Schule nicht mehr gefeiert. Nach 1945 entwickelte sich diese Bildungseinrichtung zur Pädagogischen Schule für Kindergärtnerinnen „Henriette-Goldschmidt-Schule“ des Bezirkes Leipzig.

Nach der friedlichen Revolution in der DDR trug die Schule seit 1991 den Namen „Fachschule für Sozialpädagogik 'Henriette Goldschmidt' Leipzig“. 1992 wurde die Henriette-Goldschmidt-Schule eines von zwölf beruflichen Schulzentren der Stadt Leipzig, zum „Beruflichen Schulzentrum für Sozialwesen Leipzig, Henriette-Goldschmidt-Schule“. Das Erbe Henriette Goldschmidts und Henri Hinrichsens findet im schulischen Leben breite Beachtung.

Ihr Grab auf dem Alten Israelitischen Friedhof in Leipzig Würdigung[Bearbeiten] Die Lebensleistung Goldschmidts als Sozialpädagogin und Frauenrechtlerin ist heute fast unumstritten, jedoch gibt es (manchmal von feministischer Seite) auch Kritik an ihrer Zentrierung auf das als genuin weiblich empfundene Thema der Kindererziehung. So hatte Goldschmidt gesagt: „Der Erziehungsberuf ist der Kulturberuf der Frau. Er verlangt Wissenschaft und Kunst, das Kennen und das Können.“ Gegen diese Kritik an Goldschmidt muss vorgebracht werden, dass ihr Wirken im Zeitkontext zu sehen ist. Henriette Goldschmidt setzte einen Meilenstein für die Bildung der Frau und erschloss unter den damals herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen eines der wenigen Betätigungsfelder, in dem Frauen überhaupt wirksam und berufstätig werden konnten.

Ihre Nichte, die Romanistin Julia Kalbfleisch, widmete die Publikation ihrer Doktorarbeit ihrer Tante.[4]

Das historische sogenannte Henriette-Goldschmidt-Haus in der Friedrich-Ebert-Straße in Leipzig wurde 1999 abgerissen.[5][6][7]

Werke[Bearbeiten]

Der Kindergarten in seiner Bedeutung für die Erziehung des weiblichen Geschlechts, Leipzig 1872 Die Frauenfrage eine Culturfrage, Leipzig 1870 Der Kindergarten in seiner Bedeutung für die Erziehung des weiblichen Geschlechts, Leipzig 1872 Die Schule für Praxis und Theorie des Kindergartens. Eine Fortbildungsschule für das weibliche Geschlecht, in: Kindergarten 14 (1873), S. 153-159 Kindermädchen, Bone, Kindergärtnerin, in: Kindergarten 14 (1873), S. 91–94 Die Stellung der Kindergartenschule in dem Organismus des Fortbildungsunterrichts für die weibliche Jugend, Leipzig 1974 Sind die Anstalten zur Erlernung der Erziehungsmethode des Kindergartens als Fortbildungs- oder als Fachschulen zu beachten?, in: Kindergarten 17 (1874), S. 72–77 Der Schöpfer eines Kinder-Paradieses, in: Cornelia 10 (1875), S. 24–35 Ist der Kindergarten eine Erziehungs-oder Zwangsanstalt?, Wiesbaden 1901 Die internationale Bedeutung Friedrich Fröbels für Familien- und Volkserziehung, in: Kindergarten 45 (1904), S. 161–171 Was ich von Fröbel lernte und lehrte, Leipzig 1909 Vom Kindergarten zur Frauenhochschule, in: Kindergarten 51 (1910), S. 109–112 Vom Kindergarten zur Hochschule für Frauen, Leipzig 1911 Literatur über H. Goldschmidt[Bearbeiten] Lene Hoffmann und Volly Tanner: Stadtgespräche aus Leipzig. Gründung der ersten Frauenhochschule /// Henriette Goldschmidt in der heutigen Friedrich-Ebert-Straße. 2014, Gmeiner Verlag Meßkirch. ISBN 978-3-8392-1634-7. Manfred Berger: Frauen in der Geschichte des Kindergartens. Ein Handbuch; Frankfurt/M.: Brandes & Apsel, 1995; ISBN 3-86099-255-4; S. 50–54 Irma Hildebrandt: Provokationen zum Tee. 18 Leipziger Frauenporträts; München: Diederichs, 1998; ISBN 3-424-01417-6; S. 116–129 Erika Hoffmann: Goldschmidt, Henriette, geborene Benas. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 615 (Digitalisat). Gerlinde Kämmerer, Annett Pilz (Hrsg.): Leipziger Frauengeschichten. Ein historischer Rundgang; Leipzig: Kunst- und Culturzentrum für Frauen, 1995; S. 121–123 Ingaburgh Klatt (Hrsg.): Wir wollen lieber fliegen als kriechen. Historische Frauenportraits; Lübeck: Dräger, 1997; ISBN 3-925402-88-8; S. 57–72 Annerose Kemp; Eberhard Ulm: Henriette-Goldschmidt-Schule 1911 - 2011. Leipzig 2011. M. Köck: Das Fröbelverständnis Henriette Goldschmidts (1825–1920). Ein Beitrag zur Fröbelrezeption; München 2001 (unveröffentlichte Diplomarbeit) M. Meyer: Henriette Goldschmidt; in: Der Schweizerische Kindergarten 11 (1921), S. 5–7 Rita Sahle (Hrsg.): Wörterbuch zur Geschichte der Sozialen Arbeit in Leipzig; Leipzig: R. Sahle, 1999; S. 41–42 Josephine Siebe, Johannes Prüfer: Henriette Goldschmidt. Ihr Leben und Schaffen; Leipzig: Akademische Verlagsgesellschaft, 1922 Bärbel Steinhövel: Zum Leben und Werk von Henriette Goldschmidt (1825–1920); Diplomarbeit, Technische Universität Chemnitz, 2004 H. Zollikhofer: Frau Dr. Henriette Goldschmidt; in: Der Schweizerische Kindergarten 10 (1920), S. 29

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Henriette Goldschmidt's Timeline

1825
November 23, 1825
Krotoszyn, Krotoszyn County, Greater Poland Voivodeship, Poland
1920
January 30, 1920
Age 94
Leipzig, Leipzig, Saxony, Germany
????
Nord, Leipzig, Leipzig, Saxony, Germany