Hermann Löwenthal

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Hermann Löwenthal

Birthdate:
Birthplace: Mollenfelde, Niedersachsen, Germany
Death: October 07, 1938 (76)
Göttingen, Lower Saxony, Germany
Immediate Family:

Son of Moses Joel Löwenthal and Pauline Löwenthal
Husband of Paula Löwenthal
Father of Irma Lipschütz; Julius Löwenthal; Lilly Mendel; Käthe Goldschmidt and Otto Lowenthal
Brother of Louis Löwenthal and Lea Löwenthal

Occupation: Textilkaufmann und Manufakturhändler in Hann. Münden
Managed by: Thomas Föhl (c)
Last Updated:

About Hermann Löwenthal

sources Löwenthal-family in Hann. Münden:

Archiv der Stadt Münden Hann. Münden, 10.01.2017

Familie Löwenthal in Münden

I. Die Ahnenlinie Moses Löwenthal – Hermann Löwenthal - Otto Löwenthal

Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind Juden mit dem Familiennamen Löwenthal in Münden, wie auch im südlichen Niedersachsen ansässig. In Münden wird mehrfach der Uhrmacher Eduard Löwenthal genannt. Inwieweit eine direkte verwandtschaftliche Beziehung nachweisbar ist, muss späterer Forschung vorbehalten bleiben.

Nachfolgende Zusammenstellung stützt sich im Wesentlichen auf Eintragungen in Standesamtsregistern und Meldekarten. Unterlagen der Synagogengemeinde Münden müssen seit der NS-Zeit als verloren gelten.

Familie Moses Joel Löwenthal –Pauline Katz

Moses Löwenthal wurde am 20.12.1833 in Lödingsen (Landkreis Göttingen) geboren. Er heiratete vor 1862 Pauline Katz, die am 09.02.1840 in Mollenfelde (Landkreis Göttingen) geboren wurde. Am 20.03.1869 zog die Familie nach Münden. Wo die Familie sich niedergelassen hat, ist derzeit nicht nachweisbar.Die Familie bestand zu diesem Zeitpunkt aus den Kindern Hermann, geb. am 26.04.1862, Louis, geb. am 23.07.1864 und Lea, geb. am 12.12.1867. Sie wurden alle in Mollenfelde geboren.

Am 27.06.1873 kaufte Moses Joel Löwenthal ein Wohn- und Brauhaus mit Hof und Hintergebäuden von der zwischenzeitlich nach Amerika ausgewanderten Marie Scriba, geb. Becker in der Lohstraße 16 (alte Nummerierungen: Haus 509, Lohstraße 3) für 3.050 Taler. Der Eigentumsübergang erfolgte am 01.10.1873. Er handelte von dort aus mit Manufakturwaren. Es lassen sich die Geburt von zwei weiteren Töchtern, Rosalie, geb. am 05.06.1870 und Dina, geb. am 02.03.1878 in Münden nachweisen.

Moses Joel Löwenthal starb am 10.03.1910 in Münden . Zeitpunkt und Ort des Todes von Pauline Löwenthal sind bislang nicht bekannt.

Familie Hermann Löwenthal und Pauline, geb. Grünebaum Der älteste Sohn der Familie Moses Joel und Pauline Löwenthal, Hermann trat genauso wie sein Bruder Julius in das Handelsgeschäft ein. Wo sie ihre Lehrzeit absolvierten ist unbekannt. Bekannt hingegen ist, dass Hermann Löwenthal am 27.10.1890 in der Gemeinde Obbach (heute Teil der Gemeinde Euerbach in Unterfranken, Kreis Schweinfurt) die Ehe mit Pauline Grünebaum schloss. Sie war die Tochter des Lehrers Joseph Grünebaum und der Fanny, geb. Ackerland, beide wohnhaft in Obbach. Nach der Eheschließung zog Pauline Löwenthal nach Münden. In den Unterlagen des Standesamtes Münden sind fünf eheliche Geburten eingetragen:

Irma Löwenthal, geb. am 09.10.1891, heiratete am 10.11.1916 den Kaufmann Nathan Lipschütz und verstarb in Münden am 18.03.1920 in Folge einer Lungenentzündung.

Julius Löwenthal, geb. am 25.04.1893, verstarb bereits am 01.05.1893 als Säugling.

Lilly Löwenthal, geb. am 20.06.1897, heiratete am 19.06.1925 den Versicherungsbeamten Emil Mendel und lebte mit ihm später in Duisburg. Sie fand mit ihrem Ehemann und der 1933 geborenen Tochter Ursula, nach Deportation in das Lager Theresienstadt via Düsseldorf, am 25.07.1942 den Tod im Konzentrationslager Auschwitz. Ihr Todesdatum ist mit dem 04.10.1944 verzeichnet.

Käthe Löwenthal, geb. am 14.09.1901, verließ am 17.12.1921 Münden und zog nach Köln. In Duisburg heiratete sie 1941 den Oberbauarbeiter Sally Goldschmidt. Ab Gelsenkirchen wurde sie Ende März 1942 über Hannover in das Warschauer Ghetto mit ihrem Ehemann transportiert. Sie saßen im gleichen Deportationszug wie die Tante Dina Löwenthal. Die Spuren verlieren sich in Warschau.

Otto Löwenthal, geb. am 23.04.1904 war das jüngste Kind von Hermann und Pauline Löwenthal Er sollte das elterliche Unternehmen später fortführen, ging aber zunächst vom 28.10.1925 bis zum 05.01.1926 nach Berlin. Ein endgültiger Wegzug wird auf der Meldekarte am 19.02.1934, also nach Machtübertragung an die Nationalsozialisten, genannt. Die Adresse lautete Mühlenstraße 24 in Berlin-Pankow. Einer Anmerkung auf der Meldekarte von Otto Löwenthal ist zu entnehmen, dass Onkel Louis Löwenthal am 07.06.1939 der Meldebehörde berichtete, dass Otto Löwenthal nach Australien ausgewandert ist. Otto Löwenthal starb am 27.08.1982 in Greenwich/Sydney, Australien.

Im Alter von 60 Jahren verstarb Pauline Löwenthal am 05.12.1926 in Münden. Hermann Löwenthal starb am 07.10.1938 in Göttingen, vermutlich in einem Krankenhaus.

Wohnsitz und Geschäftsbetrieb

Um das Jahr 1900 erwarb die Familie das Wohn- und Geschäftshaus Lange Straße 42 (alte Nummerierung: Haus 567 und Lange Str. 63). Laut Adressbuch 1903 betrieb hier die Firma M. J. Löwenthal einen Schuhbazar, und einen Handel mit Manufaktur- und Modewaren.
In den Mündener Zeitungen schalteten die Geschäfte der Firmen Löwenthal öfters Anzeigen. Die Ertragslage der Geschäfte ist unbekannt. Offenkundig waren im Handelsregister mehrere Mitglieder der Familie Löwenthal eingetragen. Otto Löwenthal schilderte nach dem 2. Weltkrieg den Betrieb des Geschäfts: „Mein Vater war Inhaber eines Textilwarengeschäfts, das er seit ca. 50 Jahren betrieben hatte. Er hatte es ursprünglich zusammen mit einem Bruder [Louis Löwenthal] geführt, hatte sich dann von ihm separiert und während der letzten Jahrzehnte das Geschäft als Alleininhaber betrieben, und zwar unter der Firma Hermann Loewenthal in Hann. Münden, Lange Straße 63. Es war ein Einzelhandel- und Versandgeschäft, das sich in der ersten Etage befand und hauptsächlich Abzahlungsgeschäfte tätigte. Ich war selbst im Betrieb meines Vaters tätig. Mein Vater wie ich bereisten ursprünglich die Kundschaft. Später tat ich dies hauptsächlich nur, während mein Vater im Geschäft blieb. Wir hatten meist Bauernkundschaft. Wir benötigten kein Personal.

[%E2%80%A6] Da Hann. Münden ein kleiner Ort ist, macht sich natürlich der Judenboykott sofort bemerkbar, so daß das Geschäft nach dem Boykott im Jahre 1933 außerordentlich zurückging [%E2%80%A6]. Am Ende des Jahres 1935 war es für meinen Vater unmöglich, weiter geschäftlich tätig zu sein. Von da an hatte er keinerlei Einkommen mehr.“

Ein alphabetisches Verzeichnis der Gewerbeabmeldungen in der Stadt Münden unterstreicht die Aussage von Otto Löwenthal und sogleich dem fortlaufenden Verlust eigener gewerblicher Möglichkeiten aller jüdischen Geschäftsinhaber in Münden:

Gewerbeabmeldungen:

Löwenthal, Hermann: -Textilwaren, Zigarren und Zigaretten- Adolf-Hitler-Str. 62, Abmeldung zum 01.11.1933.

Löwenthal, Otto: -Textilwaren, Zigarren und Zigaretten- Adolf-Hitler-Str. 62, Abmeldung zum 15.06.1936

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Hermann Löwenthal's Timeline

1862
April 26, 1862
Mollenfelde, Niedersachsen, Germany
1891
October 9, 1891
Hann. Münden, Lower Saxony, Germany
1893
April 25, 1893
1897
June 20, 1897
Hann. Münden, Lower Saxony, Germany
1901
September 14, 1901
Hann. Münden, Lower Saxony, Germany
1904
February 23, 1904
Hann. Münden, Lower Saxony, Germany
1938
October 7, 1938
Age 76
Göttingen, Lower Saxony, Germany