Johann Christoph von Woellner

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Johann Christoph von Woellner

Birthdate:
Birthplace: Döberitz, Premnitz, Brandenburg, Germany
Death: September 10, 1800 (68)
Groß Rietz, Rietz-Neuendorf, Brandenburg, Germany
Immediate Family:

Husband of Charlotte Amalie Elisabeth von Woellner

Occupation: preußischer Pastor und Staatsmann unter Friedrich Wilhelm II.
Managed by: Abou Elyas
Last Updated:

About Johann Christoph von Woellner

Johann Christoph Woellner war der Sohn eines Pastors. Nach Ablegung der Reifeprüfung 1749 begann er an der Universität Halle mit dem Studium der Theologie, das er 1754 erfolgreich beendete. Noch im selben Jahr berief man ihn als Pastor in die Gemeinde Groß Behnitz bei Berlin. Parallel dazu bekam er eine Anstellung als Hauslehrer bei General August Friedrich von Itzenplitz.

Als nach einigen Jahren General von Itzenplitz starb, legte Woellner 1760 alle seine kirchlichen Ämter nieder und pachtete das Gut des Generals. 1768 heiratete er Charlotte Amalie Elisabeth von Itzenplitz (1742–1801), die einzige Tochter seines ehemaligen Dienstherrn. Diese Mesalliance duldete König Friedrich II. nicht: er ließ „Frau Woellner“ enteignen und verbannte sie in die Berliner Hausvogtei. In dieser Zeit entstanden einige polemische Schriften Woellners (z. B. Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Mark Brandenburg). U.a. dieser Pamphlete wegen machte Woellner die Bekanntschaft des Aufklärers Friedrich Nicolai. Er wurde Mitarbeiter von dessen Bibliothek über landwirtschaftliche Fragen.

Friedrich II. lehnte bis zu seinem Tod am 17. August 1786 kategorisch ab, Woellner in den Adelstand zu erheben. Mehrmals nannte er Woellner „… einen hinterlistigen und intriganten Pfaffen“. 1770 wurde er vom Prinzen Heinrich von Preußen zum Rat bei dessen Domänenkammer ernannt. 1766 wurde er in der Loge Zur Eintracht, einer Tochterloge der von Friedrich II gestifteten Freimaurerloge Zu den Drei Weltkugeln, aufgenommen. Später zog sich Woellner zurück und wandte sich den Rosenkreuzern zu. Er gründete bald eine eigene Loge, und am 8. August 1781 wurde Kronprinz Friedrich Wilhelm dort Mitglied.

Mit der Zeit gewann Woellner einigen Einfluss auf den Kronprinzen. Am 26. August 1786 wurde er vom neuen Herrscher zum Geheimen Finanz-, Kriegs- und Domänenrat sowie zum Oberhofbau-Intendanten ernannt. Am 2. Oktober desselben Jahres erhob man ihn in den Adelsstand und erstattete ihm die enteigneten Güter zurück. Am 30. November 1786 wurde er als ordentliches Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Mit der Zeit entbrannte ein politischer Machtkampf zwischen den einzelnen Ressorts und erreichte 1788 den Höhepunkt, als Woellner den Minister Karl Abraham Freiherr von Zedlitz aus dem Amt drängte. An dessen Stelle wurde nun er zum Staats- und Justizminister und Chef des geistlichen Departements. Da Woellner zusammen mit dem König in verschiedenen Logen verkehrte, konnte er sich gerade dadurch dessen Gunst erhalten.

Sein Einfluss auf den König machte das Wöllnersche Religionsedikt vom 9. Juli 1788 möglich, das dem Einfluss der Aufklärung auf die Religion Einhalt gebieten sollte, indem es die Geistlichen strikt auf die Inhalte der Symbolischen Bücher ihrer jeweiligen Konfession verpflichtete. Erst nach über fünf Jahren, am 27. Dezember 1793, wurde es wieder aufgehoben; nun stellte Kritik an den drei Hauptkonfessionen eine Straftat dar und wurde letztendlich mit Amtsentsetzung bedroht. Von diesen Zensurmaßnahmen der Königlichen Immediatexamenskommission war auch Immanuel Kant betroffen.

Nach dem Tod Friedrich Wilhelms II. am 16. November 1797 war die politische Karriere Woellners zu Ende. Am 11. März 1798 wurde er entlassen und lebte nun abwechselnd auf seinen Gütern in Brandenburg; u. a. auf Groß-Rietz, das er 1790 gekauft hatte. Dort starb er im Alter von 68 Jahren am 10. September 1800.

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christoph_von_Woellner

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Johann Christoph von Woellner's Timeline

1732
May 19, 1732
Döberitz, Premnitz, Brandenburg, Germany
1800
September 10, 1800
Age 68
Groß Rietz, Rietz-Neuendorf, Brandenburg, Germany