Johann Heinrich Dietrich Schäfer

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Johann Heinrich Dietrich Schäfer

Birthdate:
Birthplace: Bremen, Bremen, Germany
Death: January 12, 1929 (83)
Berlin, Berlin, Germany
Place of Burial: Berlin, Berlin, Germany
Immediate Family:

Son of Dietrich Schäfer and Anna Dorothea Schäfer
Husband of Wilhelmine Schäfer
Father of Theobald (von) Schäfer; Luise Valentiner; Anni Anne Kalähne; Dietrich (von) Schäfer; Lina (von) Schäfer and 1 other

Occupation: Historiker, politischer Publizist.
Managed by: Abou Elyas
Last Updated:

About Johann Heinrich Dietrich Schäfer

   Aus seit Beginn d. 17. Jh. in Lichtenau (Kr. Büren), seit 1739 in Wildeshausen (Kr. Oldenburg) ansässiger Schuhmacherfam.; V Dietrich (1814–55), Hafenarbeiter in Bremen, S e. Schuhmachers in Wildeshausen; M Anna (1809–97), T d. Dietrich Heinrich Wellingh(a)usen, Rademacher in Colnrade (Gfsch. Hoya), u. d. Margarete Caroline Hespe; ⚭ Midlum (Kr. Wesermünde) 1875 Wilhelmine (1847–1924), T d. Carl Christian Theobald, ev. Pfarrer in Midlum, u. d. Juliane Marie Wätjen; 2 S Theobald v. S. (1876-1961), Oberstlt. im Gen.stab, Oberarchivrat, Dir. d. Kriegsgeschichtl. Forsch.anstalt in Potsdam. Vf. v. mil.hist. Schrr. (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1941), →Dietrich (1881–1966, ⚭ Gerda Sieglin, T d. →Wilhelm Sieglin, 1855–1935, Prof. f. alte Gesch. in Berlin, hist. Kartograph, s. Kürschner, Gel.-Kal. 1931; Bursian-BJ 61, 1936, S. 130 f.), Dr.-Ing., Min.rat, Wirtsch.prüfer, vereidigter Sachverständiger in Bremen. Hon.prof. (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1941), 4 T →Anni (1878–1957, ⚭ →Alfred Kalähne, 1874–1946, Prof. f. Photophysik an d. TH Danzig, s. Pogg. IV-VII, S d. Hermann Kalähne, Kanzleirat im Finanzmin.), aus Jena, Frauenrechtlerin, Pol., 1920-33 Mitgl. d. preuß. LT f. d. Wahlkreis Danzig, n. 1933 inhaftiert (DNVP) (beide s. Rhdb.; Schumacher, M. d. L), Luise (* 1879, ⚭ →Siegfried Valentiner, 1876–1971, Prof. d. Physik an d. Bergak. Clausthal, s. Pogg. VII a, S d. →Wilhelm Valentiner, 1845–1931, o. Prof. d. Astronomie in Mannheim, Karlsruhe u. Heidelberg, s. Drüll, Heidelberger Gel.lex. I), Lina (* 1884, ⚭ N. N. Oßwald, RA in Mannheim), Sophie (* 1886, ⚭ Dr. Stierling, Mus.ass. in Altona b. Hamburg).
   Leben

S., der seine berufliche Laufbahn 1863 als Lehrer in Bremen begann, studierte mit Unterstützung des Reeders →Hermann Henrich Meier (1809–98) in Jena, Heidelberg und Göttingen Geschichte. Nach Kriegsdienst 1870/71 und Promotion zum Dr. phil. im Dez. 1871 bei →Georg Waitz (1813–86) bearbeitete er eine vom neu gegründeten Hansischen Geschichtsverein ausgeschriebene Preisschrift, für die er 1876 den Preis erhielt (Die Hansestädte u. Kg. Waldemar v. Dänemark, 1879). 1877 wurde er ao., 1883 o. Professor in Jena, 1885 in Breslau, 1888 in Tübingen, 1896 in Heidelberg, 1903 in Berlin (1921 em.). Im Mittelpunkt seiner Arbeit stand die Geschichte der Hanse, zu deren Erforschung er mit Monographien und Quelleneditionen sowie als Vorsitzender des Hansischen Geschichtsvereins (seit 1903) maßgeblich beitrug.
In seinen Veröffentlichungen, deren Spektrum von der Geschichte der Hanse, über die See- und die Kolonialgeschichte und die Würdigung Bismarcks bis zu einer „Weltgeschichte der Neuzeit“ (1907) und einer „Dt. Geschichte“ (1912, 21932, hg. v. Theobald v. Schäfer) reichte, sowie in zahlreichen publizistischen Stellungnahmen betonte er in harter und antisemitisch getönter Wendung gegen die neu aufkommende Kulturgeschichtsschreibung und die Soziologie stets den Vorrang von Staat und staatlicher Macht als Gegenstand der Geschichtsschreibung und vertrat den unbedingten Vorrang des dt. Nationalstaats als Leitlinie des wissenschaftlichen Interesses und des politischen Handelns.
S. unterstützte vor dem 1. Weltkrieg eine Reihe nationalistischer Organisationen: die Dt. Kolonialgesellschaft, den Dt. Flottenverein, den Alldt. Verband, den Dt. Ostmarkenverein und den Dt. Wehrverein. Im Weltkrieg gehörte er zu den Initiatoren der annexionistischen „Frofessorendenkschrift“ von 1915, beteiligte sich als Vorsitzender des „Unabhängigen Ausschusses für einen Dt. Frieden“ maßgeblich an der Agitation für den uneingeschränkten U-Boot-Krieg sowie an der Kampagne zum Sturz des Reichskanzlers Bethmann Hollweg. Die Gründung der Vaterlandspartei 1917, deren 2. Vorsitzender er war, geht u. a. auf seine Initiative zurück. Noch wenige Tage vor dem Waffenstillstand im Nov. 1918 rief er zur „Massenerhebung“ als eines Mittels zur Fortsetzung des Krieges auf.
Nach Zusammenbruch und Revolution trat S. der neu gegründeten Dt.nationalen Volkspartei (DNVP) bei. Mit Publikationen und Vortragstätigkeit setzte er nun sein Renommee als Gelehrter und Historiker für seinen nationalistischen und auf den Machtstaat gerichteten Kampf gegen die Weimarer Republik ein. Seine Agitation beeinflußte die politischen Überzeugungen der bürgerlichen Bildungsschicht in Deutschland in hohem Maße und trug dazu bei, daß viele ihrer Angehörigen die Weimarer Republik innerlich und auch offen ablehnten.|

       Auszeichnungen

Mitgl. d.|Ak. d. Wiss. in Berlin, Göttingen, Helsingfors/Helsinki, Kopenhagen, München, Oslo, Stockholm u. Uppsala; Dr. theol. (Berlin); Preuß. Kronenorden III. Kl.; Rr.kreuz I. Kl. d. Ordens v. Zähringer Löwen.

       Werke

Weitere W Dän. Ann. u. Chroniken v. d. Mitte d. 13. bis z. Ende d. 15. Jh., Diss. Göttingen 1872; Das eigtl. Arbeitsgebiet d. Gesch., 1888; Gesch. u. Kulturgesch., 1891; Dt. Nat.bewußtsein im Lichte d. Gesch., 1894; Die Hanse, 1903; Hanserezesse 1477-1530, 9 Bde., 1881-1913; Dtld. zur See, 1897; Bismarck, Ein Bild seines Lebens u. Wirkens, 1901; Kolonialgesch., 1903; Weltgesch. d. Neuzeit, 1907; Dt. Gesch., 1910-12; Staat u. Volk, 1915; Das Reich als Rep., 1919; Staat u. Welt, 21923; Mein Leben, 1926 (P).

       Literatur

K. Jagow (Hg.), D. S. u. sein Werk, 1925; A. Brackmann, Gedächtnisrede auf D. S., SB d. Preuß. Ak., Berlin, 1929, S. CIV-CVII; W. Vogel, in: Hamburg. Gesch.bll. 54, 1929, S. 1-18; K. H. Schwebel, Zur Historiogr. d. Hanse im Za. d. Aufklärung u. d. Romantik, ebd. 82, 1964, S. 1-20; E. Pitz, D. S. als Hanseforscher, ebd. 114, 1996, S. 141-66; J. P. Akkermann, Die Geburt d. modernen Propagandakrioges im Ersten Weltkrieg, D. S., Gelehrter u. Pol, 2004 (Diss. Jena 2002 u. d. T.: D. S., pol. Historiograph d. wilhelmin. Za.); A. O. Meyer, in: DBJ XI, S. 268-75, u. Tl.; Wenzel; Kosch, Biogr. Staatshdb.; A. Börtzler, in: Brem. Biogr.; Historikerlex.; Biogr. Lex. Gesch.wiss.; Biogr. Lex. Weimarer Rep.; – Teilnuchlaß: StA Bremen.

   Autor
   Karl-Ludwig Ay
   Empfohlene Zitierweise
   Ay, Karl-Ludwig, "Schäfer, Johann Heinrich Dietrich" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 504-505 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/ppn118794841.html

http://www.deutsche-biographie.de/sfz110575.html

Seit 1877 Professor für mittelalterliche Geschichte in Jena, ab 1885 Breslau, 1888 Tübingen, 1896 Heidelberg, 1903–1921 Berlin; Mitarbeiter der Allgemeinen Deutschen Biographie

http://de.wikisource.org/wiki/Dietrich_Sch%C3%A4fer

http://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_Sch%C3%A4fer

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Johann Heinrich Dietrich Schäfer's Timeline

1845
May 16, 1845
Bremen, Bremen, Germany
1876
1876
1878
June 10, 1878
Jena, Thuringia, Germany
1879
1879
1881
1881
1884
1884
1886
1886
1929
January 12, 1929
Age 83
Berlin, Berlin, Germany
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Steglitz-Zehlendorf, Berlin, Berlin, Germany