Karl Julius Kretzschmar

public profile

Karl Julius Kretzschmar's Geni Profile

Share your family tree and photos with the people you know and love

  • Build your family tree online
  • Share photos and videos
  • Smart Matching™ technology
  • Free!

Karl Julius Kretzschmar

Birthdate:
Birthplace: Dresden, Sachsen, Deutschland (Germany)
Death: February 08, 1929 (70)
Dresden, Sachsen, Deutschland (Germany)
Immediate Family:

Husband of Luisa Anita Meurer
Father of Johanna Charlotte Kretzschmar and Friedrich Alexander Kretzschmar

Managed by: Private User
Last Updated:

About Karl Julius Kretzschmar

GEDCOM Note

Karl Julius Kretzschmar wurde am 25. Mai 1858 in Dresden geboren und am 2. Juli in der Kreuzkirche getauft. Er war das dritte Kind des Rechtsanwalts und Stadtrats in Dresden Alexander Ferdinand Julius Kretzschmar und der Auguste Rosalie Däumel. Einzelheiten über sein Elternhaus sind mir nicht bekannt, doch wissen wir, daß der beherrschende Vater ein Strenges Regiment führte und von seinen Söhnen höchste Leistungen erwartete. Dies entsprach auch dem Wesen des hochbegabten Karl, der als Schüler des Kreuzgymnasiums in Dresden zweimal eine Klasse überspringen durfte und 1876 mit 18 Jahren das Abitur bestand. Anschließend leistete er seinen Militärdienst bei der Artillerie und studierte seit 1877 in Leipzig und Heidelberg die Rechtswissenschaften. Die beiden juristischen Staatsprüfungen bestand er 1881 und 1885 und promovierte 1883 zum Dr. jur. "Nachdem er zwei Jahre als Assessor und Hilfsrichter am Amtsgericht Dresden Dienst getan hatte, wurde er am 1. April 1889 als Landgerichtsrat an das Landgericht in Freiberg versetzt. Am 1. September 1891 wechselte er als Bergamtsrat an das Bergamt Freiberg über und erhielt für diese Zeit die Professur für allgemeine Bergkunde und Bergrecht. Seit 1898 war er Bergamtsdirektor in Freiberg und konnte hier seine Fähigkeiten voll entfalten und Entscheidendes für die Entwicklung des sächsischen Bergwesens tun. Diese Leistungen waren auch der Grund dafür, daß er 1907 schließlich an das Finanzministerium in Dresden als Vortragender Rat für Bergsachen berufen wurde, wo er mit dem Titel eines Geheimrats an der Weiterentwicklung des sächsischen Bergdienstes wesentlichen Anteil hatte. Doch bald zeigten sich die Folgen der bisherigen und neuen beruflichen Inanspruchnahme. Da er seine hervorragenden Fähigkeiten mit peinlichster Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit verband, nahmen ihn berufliche Anforderungen mehr als manchen anderen Kollegen in Anspruch. Es stellten sich schwere nervlichen Störungen ein, die ihn zwangen, sich von 1908 bis 1910 zwei Jahre in die Sanatorien Aue und Coswig/b. Dresden zurückzuziehen. Dies brachte nur vorübergehend eine Besserung, so daß er schließlich - viel zu früh - in Pension gehen mußte. Freunde und Bekannte haben immer wieder seine Fähigkeit hervorgehoben, sich geistvoll, witzig und gehaltvoll in jedem Kreise zu äußern und auch unvorbereitet blendende Ansprachen zu halten. Ich habe ihn nur als alten Mann kennengelernt und seine geistige Brillanz nicht mehr verspüren dürfen. Wie sich aus seiner Fürsorge für seine beiden Kinder erkennen läßt, muß man wohl davon ausgehen, daß er ein äußerst empfindsamer Mensch gewesen ist, der sich bei seiner Gewissenhaftigkeit auch gegen sich selbst allmählich innerlich aufrieb. Karl Kretzschmar heiratete am 4.6.1888 Luise Anita Meurer aus Dresden. Der Ehe entsprossen zwei Kinder, die am 9.7.1889 geborene Johanna Charlotte und der am 19.10.1891 geborene Friedrich Alexander, Student der Rechte, der am 2. September 1915 bei Wilna gefallen ist. "Karl Kretzschmar war der körperlichen Bewegung nicht abgeneigt. Er hatte seine Frau beim Schlittschuhfahren kennengelernt und machte später mit seinen Kindern gern Ausflüge und größere Wanderungen und dies auch bei den Urlaubsfahrten. Er muß ein besorgter und fürsorglicher Vater gewesen sein, der das Brauchtum seiner erzgebirgischen Vorfahren im Familienleben ebenso pflegte wie die bergmännischen Gepflogenheiten während seiner Freiberger Tätigkiet. "Eine gewisse handwerkliche Fähigkeit trat bei ihm zutage, sicherlich ein Erbgut seiner Vorfahren. Mit Geschick fertigte er Bleistiftzeichnungen an oder wußte bei Radfahrten die Defekte an den Reifen zu beheben. Im Alter wandte er sich mit Eifer dem neu aufkommenden Radio zu. So denke ich gern an ihn zurück, wenn er in dem Kristall, der auf der großen Spule saß, nach Empfang suchte und sich freute, wenn es ihm endlich gelang, den Sender hereinzubekommen. "Für seine Gewissenhaftigkeit und Fürsorglichkeit war es eine besondere Belastung, daß in der Inflation das Restvermögen seiner Frau, das er zu verwalten hatte, ohne die Möglichkeit einer Aufwertung verlorengegangen war, wofür man ihm kaum eine Schuld anlasten kann. Er war bemüht, die wenigen Jahre bis zu seinem Tode, die ihm noch geblieben waren, regelmäßig kleine Beträge für seine Frau zurückzulegen, was bei den gegebenen Verhältnissen eine beachtenswerte Leistung war. "Er starb am 8. Februar 1929 bei einer abheilenden Lungenentzündung an Herzversagen und wurde im Krematorium in Dresden-Tolkewitz eingeäschert. "Von seinen gedruckten Arbeiten, wohl vorwiegend Aufsätzen, über die ich Enzelheiten nicht kenne, ist auf mich gekommen: "Die Altväterbrücke bei Freiberg" im "Jahrbuch für Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen auf das Jahr 1894" als Sonderdruck von 27 Seiten mit 8 Abbildungen. Eine Biographie von Karl Kretzschmar im Umfang von einer Seite ist erschienen: Gerhard Boldt: "Leben und Wirken namhafter Lehrer und Praktiker des Bergrechts" in Zeitschrift für Bergrecht, Band 115 (1974), S. 81. Hier wird auch eine Abhandlung Karl Kretzschmars "Die mit dem 1. Januar 1900 für den sächsischen Bergbau eingetretenen Neuerungen in den Vorschriften für den Dienstvertrag" in: "Sächsisches Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen" (um 1900) erwähnt. Der genannten Biographie wurden von uns Daten über den Berufsgang von Karl Kretzashmar entnommen. "Von seinen drei Schwestern starb eine jung, die zweite, Helene, wurde Zeichenlehrerin und Therese (Resi) war in der Sozialarbeit tätig und schrieb Erinnerungen über das Leben ihrer mütterlichen Großeltern Däumel nieder. Der Bruder Hermann, ebenfalls Jurist, begabt und geistvoll, wurde zweiter Bürgermeister von Dresden."

view all

Karl Julius Kretzschmar's Timeline

1858
May 25, 1858
Dresden, Sachsen, Deutschland (Germany)
July 2, 1858
Kreuzkirche, Dresden, Sachsen, Deutschland (Germany)
1889
July 9, 1889
Freiberg, Sachsen, Deutschland (Germany)
1891
October 19, 1891
Dresden, Sachsen, Deutschland (Germany)
1929
February 8, 1929
Age 70
Dresden, Sachsen, Deutschland (Germany)
????