Martha Wolff

Wiesbaden, Regierungsbezirk Darmstadt, HE, Germany

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Martha Wolff

Also Known As: "Marta"
Birthdate:
Birthplace: Berlin, Berlin, Germany
Death: September 22, 1942 (71)
Theresienstadt, Terezín, Litoměřice District, Ústí nad Labem Region, Czech Republic (Holocaust)
Immediate Family:

Daughter of Adolf Wolff and Recha Wolff
Sister of Catharina "Käthe" Hirschfeld; Clara Wolff; Theodor Wolff and Fritz Wolff

Occupation: "Fotografin" - photographer
Managed by: Dan Bodenheimer (Cousin Detective)
Last Updated:

About Martha Wolff

Martha Marta WOLFF: b. 6 Sept 1871, Berlin - d. 22 Sept 1942, Theresienstadt, HOLOCAUST

Valuable details thanks to a significant recent article on the WOLFF family:

https://moebus-flick.de/die-judenhaeuser-wiesbadens/herrngartenstr-...

"Zu den ersten Bewohnern des Judenhauses Herrngartenstr. 11 gehörte neben der Familie Friedmann, den Ehepaaren Wertheimer und Reininger, den beiden Ledigen Elly / Ella Reinach und Clara Weil auch Marta Wolf.[1] Abgesehen von Friedmanns, die bereits im Sommer 1940 dort einquartiert worden waren, zogen die anderen Genannten alle im folgenden November dort ein, zumeist nur wenige Tage versetzt. Auf den ersten Blick scheint diese Marta Wolff zu den vielen jüdischen Frauen gehört zu haben, die weitgehend unscheinbar geblieben sind und vielleicht – wie etwa auch Elly Reinach – als ledige Haushälterin irgendwo in Diensten einer anderen reicheren Familie gestanden hatten. Man wusste bisher fast nichts über sie. Keine Familienmitglieder, nicht einmal die Eltern sind in der Datenbank jüdischer Bürger des Stadtarchivs Wiesbaden oder in der Genealogischen Datenbank der Paul Lazarus Sammlung überliefert. Allein zwei dünne Akten über ihr Leben liegen im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Akten, die sich weitgehend ausschließlich mit der Frage befassen, wie die Rente der Steuerpflichtigen zu bewerten und zu versteuern sei. Und doch enthalten sie kleine Hinweise, dass Marta Wolff mehr als diese unscheinbare Frau gewesen sein muss, als die sie zunächst erscheint. So ist zum einen der Steuerakte, aber auch ihrer Gestapokarteikarte zu entnehmen, dass sie vor ihrem Umzug in das Judenhaus in Wiesbaden in der Parkstr. 36, wohnte, eine der besten Lagen, die die Stadt zu bieten hat, grenzt die mit den schönsten Villen bebaute Allee doch unmittelbar an den Kurpark an. Weiterhin gibt die Steuerakte darüber Auskunft, dass sie ihren Lebensunterhalt, abgesehen von ihrer eigenen eher bescheidenen Rente, mit Geldern bestritt, die ihr ein in Nizza lebender Bruder namens Theodor gewährte.[2] Fragen werfen auch die Berufsbezeichnungen auf, die in den verschiedenen Unterlagen genannt werden. In der Gestapokarteikarte ist „berufslos“ eingetragen, was allerdings keine Rückschlüsse auf ihre frühere Berufstätigkeit zulässt. In den Steuerakten bezeichnet sie sich zumeist als „Privatiere“, in den Einkommensteuererklärungen von 1935 und 1936 aber auch als „Privatlehrerin a.D.“ In einem Brief an das Finanzamt Garmisch gab sie darüber hinaus an, ihren Beruf als Photographin vor einigen Jahren aufgegeben zu haben.[3]

Wenn man all diesen Spuren nachgeht, dann findet man eine Frau, die aus einer Familie stammte, die das politische, wie auch das kulturelle Leben Deutschlands während des Kaiserreichs und der Weimarer Republik entscheidend mitgeprägt hatte. Und auch sie selbst hatte ihren Teil dazu beigetragen, nicht im gleichen Maße wie ihr viel berühmterer Bruder Theodor, aber auch von ihr sind Werke ihres früheren Schaffens erhalten geblieben. Gleichwohl bleibt vieles aus ihrem Leben angesichts der dürftigen Quellenlage leider weitgehend im Dunklen.

Den Namen ihrer Eltern – und damit auch die Verbindung zu ihrem Bruder Theodor – verdanken wir dem Todeseintrag von Marta Wolff, den das Standesamt Arolsen am 9. August 1954 für die mehr als zehn Jahre zuvor in Theresienstadt ermordete Jüdin ausstellte. Sie war am 6. September 1871 in Berlin als Tochter von Adolph und Recha Wolff, geborene Davidsohn, zur Welt gekommen.[4] Ihr Vater wiederum, ein Berliner Tuchhändler, war eines von vier Kindern des Spirituosenfabrikanten Gabriel Wolff aus dem niederschlesischen Grünberg, dem heutigen polnischen Zielona Góra, und dessen Frau Friedericke Seligsohn.[5]

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Am 3. Januar 1865 heirateten Adolph Wolff und Recha Davidsohn in Berlin. [8]

Bald nach der Hochzeit war am 16. April 1866 Catharina, genannt Käthe, als erstes Kind des Paares geboren worden.[9] Zwei Jahre später kam am 6. Juni 1867 die Tochter Clara zur Welt.[10] Theodor, der berühmte Spross der Familie, wurde am 2. August 1868 geboren.[11] Seine Schwester Martha, die es später nach Wiesbaden verschlug, folgte drei Jahre später am 6. September 1871.[12] Als letztes Kind wurde 1876 noch ein weiterer Sohn namens Fritz geboren.[13]

Sösemann folgt in seiner Biographie den Lebenslinien von Theodor, seine Geschwister bleiben darin eher unwesentliche Randfiguren. So ist z. Bsp. Marta im gesamten Buch nur zweimal, im Zusammenhang mit ihrer Geburt und ihrem Tod, knapp erwähnt.[14]

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Unterstützt wurde auch seine (Theodor WOLLFs) Schwester Marta, die vermutlich die Zeit des Kaiserreichs und der Weimarer Republik weitgehend in Berlin verbracht hatte und dort als Fotografien tätig gewesen war. Zumindest beinhalten die Fotografien, die von ihr im Getty-Archiv zu finden sind, zumeist Portraits von in Berlin ansässigen Künstlern, Literaten oder Komponisten.[28] Wann, wo und in welchem Rahmen sie eine Lehrtätigkeit ausübte, wie in den diversen Steuererklärungen angegeben, ließ sich nicht ermitteln. Als dann den Nazis die Macht in die Hände fiel, verließ auch sie Ende 1933 Berlin, wo sie zuletzt in der ‚Pension Mea’ in der Dörnbergstr. 7 gewohnt hatte.[29] Es mag erstaunen, dass sie damals das faschistische Italien als ihr Exilland wählte. Die Gründe dafür sind nicht bekannt, aber neben eher persönlichen Motiven könnte sie auch die zumindest widersprüchliche Bewertung des Diktators durch ihren Bruder Theodor zu diesem Schritt bewogen haben.[30] Darüber, wie sie die zehn Monate dort selbst erlebte, liegen keine Zeugnisse vor. Am 8. Oktober 1934 war sie nach Deutschland zurückgekommen und hatte sich zunächst im bayrischen Garmisch niedergelassen. Zwar gab sie an, auf Dauer bleiben zu wollen, aber ein Ort so nahe an der Grenze lässt auch andere Vermutungen zu.[31]

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Der Brief vom November 1935 war schon nicht mehr in Garmisch, sondern in Wiesbaden abgeschickt worden, wo Marta Wolff seit dem 1. November im Haus Adolfsallee 22 eine Wohnung im ersten Stock bezogen hatte.[35] Dort blieb sie ein Vierteljahr, zog dann in die Victoria-Str. 7, ebenfalls in eine Wohnung in der ersten Etage.[36] Beides sind Mehrfamilienhäuser für Mieter mit gehobenen Ansprüchen, zumeist Wohnungen mit vier oder noch mehr Zimmern, sodass man davon ausgehen kann, dass Marta Wolff hier jeweils zur Untermiete wohnte. Möglicherweise war das der Grund, weshalb sie schon Anfang Mai 1936 erneut umzog. Diesmal fand sie in der Parkstr. 36 – wie sie in der Ummeldung angab – eine „eigene Wohnung“.[37]

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Es ist nicht bekannt, ob Marta Wolff wusste, weshalb die Zuwendungen ihres Bruders seit 1937 ausgefallen waren, ob sie zu dieser Zeit überhaupt noch in brieflichem Kontakt mit ihrem Bruder stand.[40]

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Als alle Juden mit Bezug auf das Datum 27. April 1938 ihr Vermögen bei den Finanzbehörden anmelden mussten, teilte sie auf dem vorgegebenen Formular mit, neben einem silbernen Brotkorb und einer silbernen Butterdose keine Vermögen zu besitzen.

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Am 1.September wurde sie mit den übrigen alten und gebrechlichen Wiesbadener Jüdinnen und Juden nach Theresienstadt verbracht. Es waren nur drei Wochen, die sie in diesem als „Altersghetto“ deklarierten KZ überlebte. Am Mittag des 22. September 1942 verstarb sie im Wohnblock Q 317, in dem man sie im Zimmer 19 untergebracht hatte, an einer Lungenentzündung.[51]"

Details of deportation and subsequent death courtesy of:

https://www.holocaust.cz/en/database-of-victims/victim/37088-martha...

Born 06. 09. 1871 Transport XII/2, no. 940 (02. 09. 1942, Frankfurt am Main -> Terezín) Murdered 22. 09. 1942 Terezín

Features death certificate.

(pip - Oct 2020)

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Martha Wolff's Timeline

1871
September 6, 1871
Berlin, Berlin, Germany
1942
September 22, 1942
Age 71
Theresienstadt, Terezín, Litoměřice District, Ústí nad Labem Region, Czech Republic