Pfr Nikolaus Hausmann, Reformator

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Pfr Nikolaus Hausmann, Reformator

Also Known As: "Nikolaus Hausmann", "Nicolaus Haußmann"
Birthdate:
Birthplace: Freiberg, Chemnitz, SN, Germany
Death: November 03, 1538 (58-60)
Freiberg, Chemnitz, SN, Germany
Place of Burial: Freiberg, Chemnitz, SN, Germany
Immediate Family:

Son of Nicolaus Haußmann and Margarete Haußmann
Brother of Johann 'Hans' Haußmann, auf Konradsdorf

Occupation: Pfarrer und Superintendent zu Freiberg
Managed by: Private User
Last Updated:

Über Pfr Nikolaus Hausmann, Reformator (Deutsch)

Nikolaus Hausmann
H. machte sich als enger Freund und Weggefährte Martin Luthers einen Namen und leistete als Prediger in Schneeberg, Zwickau, Dessau und Freiberg einen wichtigen Beitrag zur Ausbreitung der Reformation in Mitteldeutschland. – Der aus einer angesehenen Freiberger Ratsfamilie stammende H. immatrikulierte sich 1498 an der Universität Leipzig und erwarb hier 1499 den akademischen Grad eines Bakkalaureus. 1503 wurde ihm der Titel eines Magister Artium verliehen. Danach verliert sich seine Spur für viele Jahre. Möglicherweise kehrte H. in seine Vaterstadt Freiberg zurück, wo ihn eine unsichere Überlieferung 1514/15 mit der Gründung der Lateinschule durch Ulrich Rülein von Calw in Verbindung bringt. Zweifelsfrei belegt ist hingegen, dass H. nach vorangegangener Priesterweihe 1519 eine Tätigkeit als evangelischer Prediger in Schneeberg aufnahm. In dieser von Ernestinern und Albertinern gemeinsam verwalteten Bergstadt amtierte er neben dem altgläubigen Pfarrer Wolfgang Krauß in einer religionspolitisch sehr angespannten Situation als Seelsorger für die reformatorisch gesinnten Bergknappen. Kämpferischer Polemik fernstehend, darf die milde Wesensart H.s als wichtiger Faktor für das recht geordnete Nebeneinander der beiden Geistlichen angesehen werden, denn unter H.s Nachfolgern Wolfgang Ackermann und Georg Amandus brach der Konfessionskonflikt offen aus. In H.s Schneeberger Zeit begann ein reger schriftlicher Gedankenaustausch mit Luther, der ab 1520 etwa 100 Briefe an H. schrieb, während von H. selbst kein Schreiben an Luther überliefert ist. – Durch die Schneeberger Verhältnisse bestens bewährt, betätigte sich H. seit seiner Berufung zum Pfarrer in Zwickau am 16.5.1521 in einem konfessionspolitisch nicht minder spannungsgeladenen städtischen Milieu. Unmittelbar nach dem heftigen Streit zwischen Thomas Müntzer und Johannes Sylvius Egranus sowie im Umfeld der Vorgänge um die „Zwickauer Propheten“ ging H. behutsam, aber zielbewusst vor und setzte gegen den Widerstand von Franziskanern und Müntzer-Anhängern wichtige kirchliche Neuerungen, z.B. das Abendmahl in beiderlei Gestalt, durch. 1525 erwirkte H.s Fürsprache die Begnadigung einer Reihe verurteilter Bauernkriegsteilnehmer. – Mit scharfem Blick für die organisatorischen Herausforderungen der Reformation drängte H. bei Luther auf die konsequente Neugestaltung von Liturgie und Katechetik. Luther widmete ihm daher seine „Formula missae et communionis“. H.s konzeptionelles Denken schlug sich auch in zwei Reformationsgutachten für Herzog Johann (der Beständige) von Sachsen nieder (1525). Als einer der wichtigsten theoretischen Vorbereiter der Kirchenvisitationen unterbreitete er Vorschläge für ihre Durchführung und wirkte selbst bei der ersten Zwickauer Visitation 1529 mit. Dabei wurde er zum ersten Superintendenten von Zwickau bestellt. Hier stand er lange Zeit mit den städtischen Eliten, insbesondere dem Stadtschreiber Stephan Roth, in gutem Einvernehmen. Kompetenzstreitigkeiten um die Besetzung der geistlichen Stellen bewogen den im kirchlichen Leben Zwickaus einflussreichen H. jedoch, die Stadt im Juni 1531 zu verlassen und sich einige Zeit bei Luther aufzuhalten. Eine neuerliche Berufung nach Schneeberg kam nicht zustande, da H. 1532 auf Empfehlung Luthers stattdessen nach Dessau ging und in der anhaltinischen Residenz die Reformation einführte. 1538 bekam H. das Superintendentenamt in seinem Geburtsort Freiberg angeboten. Dort konnte er jedoch keine Wirksamkeit mehr zugunsten der kurz zuvor begonnenen reformatorischen Bemühungen Herzog Heinrichs (der Fromme) entfalten, da er während seiner Antrittspredigt am 1.11.1538 im Freiberger Dom einen Schlaganfall erlitt. Die Überlieferung, H. sei wenige Stunden danach verstorben, weicht um drei Tage von den Angaben auf seinem Grabstein ab.

Quellen Stadtarchiv Zwickau, Ratsprotokolle 1510-1831; Martin Luther, Briefwechsel, Weimarer Ausgabe, 18 Bde., 1930-1983.

Werke Zwei Reformationsgutachten, gedruckt in: L. Preller, Nicolaus H., der Reformator von Zwickau und Anhalt, in: Zeitschrift für die historische Theologie 22/1852, NF 16, H. 3, S. 325-379.

https://saebi.isgv.de/biografie/Nikolaus_Hausmann_(1478-1538)

Wikipedia

Nikolaus Hausmann, auch Nicolaus Hausmann (* 1478/79 in Freiberg; † 6. November[1] 1538 ebenda) war ein deutscher evangelischer Prediger in Sachsen und Reformator im Fürstentum Anhalt-Dessau.

Leben
Hausmann studierte in Leipzig und wurde 1503 zum Magister promoviert. Anschließend wurde in Altenburg zum Priester geweiht und wirkte als solcher zuerst in Schneeberg, wo er sich um 1519 an Martin Luther anschloss. 1521 wechselte er an die St.-Marien-Kirche in Zwickau, wo er in schwere Kämpfe mit den Zwickauer Propheten verwickelt wurde. Da er an gottesdienstlichen Reformen interessiert war, widmete ihm Luther seine „Formula missae et communionis“. Auf Hausmanns Plan, eine Beratung über gottesdienstliche Fragen zu halten, ging Luther nicht ein, stand aber weiter mit ihm im Gedankenaustausch über die Deutsche Messe und einen evangelischen Katechismus. Zur Reform des Kirchenwesens schrieb Hausmann die Schrift „Musterung und Anschlag“. Wichtig ist besonders sein Anteil an der Visitation in Kursachsen, für die er bereits 1525 dem Kurfürsten Vorschläge unterbreitete. Von der Visitation erwartete er Abhilfe der eingerissenen Übelstände. Seine praktischen Anregungen nahm Luther gern nach dem Bauernkrieg auf.

Auf Luthers Empfehlung kam Hausmann 1532 nach Dessau und beeinflusste die Durchführung der Reformation in Anhalt. Die von ihm verfasste Kirchenordnung blieb ungedruckt. Nach fünf Jahren wurde er als Superintendent in seine Vaterstadt Freiberg berufen. Bei seiner Antrittspredigt als erster lutherischer Prediger im Freiberger Dom wurde er auf der Tulpenkanzel vom Schlage gerührt und starb bald darauf.

Hausmann war unverheiratet. Allgemein hoch geachtet, galt er als ein Prediger, der nicht nur lehrte, sondern sich vor allem um ein christliches Leben mühte. Gerühmt wurde er als Vater der Armen.

Martin Luther bekannte von Hausmann, dass er ihn gern immer um sich gehabt hätte. Die beiden standen in einem engen Briefwechsel, von dem mehr als 100 Briefe überliefert sind.

Werke
„Musterung und Anschlag“

Literatur

  • Ludwig Preller: Nicolaus Hausmann, der Reformator von Zwickau u. Anhalt. In: Zeitschrift für die historische Theologie (ZHTh). Jahrgang 22, 1852, S. 325–379.
  • O. G. Schmidt: Nicolaus Hausmann, der Freund Luthers. Leipzig 1860
  • Moritz Meurer: Nicolaus Hausmann's Leben. In: Das Leben der Altväter der lutherischen Kirche. 1863, S. 271–320.
  • J. Bobbe: Nicolaus Hausmann und die Reformation in Dessau (Neujahrsblätter aus Anhalt 2). Dessau 1905.
  • Otto Clemen: Nicolaus Hausmann in Alt-Zwickau. Zwickau 1921, S. 6–8.
  • P. Wahl: Drei kostbare Porträts in der Georgs-Bibliothek zu Dessau. Anhaltinische Geschichte B. II. Jahrgang 10/11, 1934/35, S. 83–89.
  • Theodor Kolde: Hausmann, Nicolaus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 98 f.
  • Franz Lau: Hausmann, Nikolaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 126 (Digitalisat).
  • Friedrich Wilhelm Bautz: Hausmann, Nikolaus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 607–610.
  • Michael Beyer: Hausmann, Nikolaus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 3, Mohr-Siebeck, Tübingen 2000, Sp. 1484.
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Pfr Nikolaus Hausmann, Reformator's Timeline

1478
1478
Freiberg, Chemnitz, SN, Germany
1538
November 3, 1538
Age 60
Freiberg, Chemnitz, SN, Germany
????
Freiberger Dom, Freiberg, Chemnitz, SN, Germany