Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Perlitt

Is your surname Perlitt?

Research the Perlitt family

Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Perlitt's Geni Profile

Share your family tree and photos with the people you know and love

  • Build your family tree online
  • Share photos and videos
  • Smart Matching™ technology
  • Free!

Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Perlitt

Birthdate:
Birthplace: Berlin, Berlin, Germany
Death: October 25, 2012 (82)
Göttingen, NDS, Germany
Place of Burial: Hann. Münden, NDS, Germany
Immediate Family:

Husband of Freda Gräfin Finck von Finckenstein
Father of Johannes Perlitt and Private

Occupation: lutherischer Theologe, Theologieprofessor
Managed by: Private User
Last Updated:
view all

Immediate Family

Über Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Perlitt (Deutsch)

Lothar Perlitt (* 2. Mai 1930 in Berlin; † 25. Oktober 2012 in Göttingen) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Leben und Wirken

1960 heiratete er Freda Gräfin Finck von Finckenstein (1925–2013[1]), mit der er zwei Kinder hatte. Lothar Perlitt wurde im Jahr 1962 mit einer forschungsgeschichtlichen Arbeit über Wilhelm Vatke und Julius Wellhausen zum Doktor der Evangelischen Theologie promoviert und war einige Jahre an der Kirchlichen Hochschule Berlin tätig.

Im Jahr 1969 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg mit der Arbeit Bundestheologie im Alten Testament. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1995 hatte Perlitt eine Professur für Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen inne. In seiner Zeit in Göttingen fand ein bis heute nicht geklärter Anschlag auf sein Dienstzimmer an der Universität statt, bei dem zahlreiche Stiche großer Alttestamentler im Zimmer zerstört wurden.[2]

Im Jahre 1980 übernahm er für 20 Jahre das Amt eines Abtes des Klosters Bursfelde, bis im Jahre 2000 Joachim Ringleben seine Nachfolge antrat. 1982 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen gewählt.[3]

Neben forschungsgeschichtlichen Interessen[4] bildet das Deuteronomium den Schwerpunkt von Perlitts exegetischer Arbeit. Darüber hinaus hat er die Propheten Nahum, Habakuk und Zefanja für die Reihe „Altes Testament Deutsch“ neu kommentiert. Abgesehen von Facharbeiten im engeren Sinne ist Perlitt an Fragen im Umkreis von Religion und Literatur interessiert, vor allem am Werk von Gottfried Benn, zu dem er sich auch in kleineren Beiträgen geäußert hat.[5]

Er war lange Jahre Mitherausgeber der Kommentarreihe Altes Testament Deutsch sowie der Rezensionszeitschrift Theologische Rundschau. Perlitt war Ehrendoktor der Universität Helsinki.

Schriften

a) eigene Arbeiten

  • Vatke und Wellhausen. Geschichtsphilosophische Voraussetzungen und historiographische Motive für die Darstellung der Religion und Geschichte Israels durch Wilhelm Vatke und Julius Wellhausen. In: Beihefte zur Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft. 94, Berlin 1965, OCLC 610696550.
  • Bundestheologie im Alten Testament. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1969, Reihe: Wissenschaftliche Monographien zum Alten und Neuen Testament. Band 36, zugleich Habilitationsschrift Universität Heidelberg, ISBN 3-7887-0002-5.
  • Der Vater im Alten Testament. In: Hubertus Tellenbach (Hrsg.): Das Vaterbild in Mythos und Geschichte: Ägypten, Griechenland, Altes Testament, Neues Testament. Kohlhammer Verlag, Mainz 1976, ISBN 3-17-002645-3, S. 50–101.
  • Deuteronomium-Studien. In: FAT. 8, Tübingen 1994.
  • Allein mit dem Wort. In: H. Spieckermann (Hrsg.): Theologische Studien. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1995, ISBN 3-525-53634-8 (Zum 65. Geburtstag).
  • Deuteronomium. In: BK. V, 6 Lieferungen, Neukirchen-Vluyn 1990–2011. (unabgeschlossen)
  • Luthers Deuteronomium-Auslegung. In: Chr. Bultmann, u. a. (Hrsg.): Vergegenwärtigung des Alten Testaments. Beiträge zur biblischen Hermeneutik. Festschrift für R. Smend zum 70. Geburtstag. Göttingen 2002, ISBN 3-525-53621-6, S. 211–225.
  • Händels Saul: Text und Quelle. In: U. Konrad,u. a. (Hrsg.): Musikalische Quellen – Quellen zur Musikgeschichte. Festschrift für M. Staehelin zum 65. Geburtstag. Göttingen 2002, ISBN 3-525-27820-9, S. 287–298.
  • Die Propheten Nahum, Habakuk, Zephanja (= Das Alte Testament deutsch. Teilband 25,1). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-51228-7.
  • * b) als Herausgeber (gemeinsam mit J. Jeremias) Die Botschaft und die Boten. Festschrift für H. W. Wolff zum 70. Geburtstag. Neukirchen-Vluyn 1981.
  • 900 Jahre Kloster Bursfelde. Reden und Vorträge zum Jubiläum 1993. Göttingen 1994.

Literatur

  • Rainer Bürgel, Jürgen Jeziorowski, Rolf Koppe (Hrsg.): Wer ist wo in der evangelischen Kirche? Personen und Funktionen. EKD, Hannover 1989, ISBN 3-7859-0576-9.
  • Reinhard Gregor Kratz, Hermann Spieckermann (Hrsg.): Liebe und Gebot. Studien zum Deuteronomium. Festschrift für Lothar Perlitt zum 70. Geburtstag. (= Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments. 190). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-53874-X.

Weblinks

  • Literatur von und über Lothar Perlitt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Nachruf auf Perlitt der Universität Göttingen)
  • Anmerkungen
  • Traueranzeige Freda Perlitt. In: Göttinger Tageblatt. 8. Februar 2013, abgerufen am 7. Juli 2014.
  • „Ins Mark getroffen hat ihn ein bis heute nicht aufgeklärter Anschlag auf sein Dienstzimmer an der Göttinger Universität, bei dem sämtliche Stiche der großen Alttestamentler an den Wänden zerstört wurden“, in: Heike Schmoll: Lothar Perlitt gestorben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 1. November 2012, S. 4.
  • Smend, R.: Nachruf auf Lothar Perlitt. In: Jahrbuch der Göttinger Akademie der Wissenschaften. Nr. 2013.1, 2014, S. 193.
  • Vgl. dazu außer der Dissertation und dem in der Bibliographie genannten Aufsatz über Luthers Deuteronomium-Auslegung den Beitrag: Heinrich Ewald: Der Gelehrte in der Politik. In: Allein mit dem Wort. S. 263–312.
  • Vgl. dazu die Aufsätze: Verborgener und offenbarer Gott. Gottfried Benn vor der Gottesfrage. In: Allein mit dem Wort. S. 315–332; und Die Urgeschichte im Werk Gottfried Benns. In: Allein mit dem Wort. S. 333–360.

Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Perlitt ‒ in memoriam2. Mai 1930–25. Oktober 2012»Kurz und verletzend« – mit diesem Motto leitete Lothar Perlitt gern seine Reden zu Geburtstagen oder anderen Feierlichkeiten für ihm nahestehende Kollegen ein. Je »kürzer und verletzender« sie waren, desto mehr konnten sich die Ange-sprochenen seiner tiefen Sympathie sicher sein. »Kurz und verletzend« konnte er auch in seinen Forschungsbeiträgen sein, insbesondere in den Rezensionen und Kurzanzeigen der über lange Jahre (1984–2000) von ihm akribisch herausgege-benen Theologischen Rundschau, Zeugnisse seiner tiefen Sympathie für das Alte Testament und die christliche Theologie, denen er sein Leben gewidmet hat. In der Nacht zum 25. Oktober 2012 ist der Mitherausgeber der ZAW, deren editorial board er seit 1984 angehörte, im Alter von 82 Jahren verstorben. Mit ihm ist einer der profiliertesten Fachvertreter und markantesten Persönlichkeiten seiner Gene-ration von uns gegangen.Lothar Perlitt wurde am 2. Mai 1930 geboren. Über seine Kindheit und Jugend, die er in Berlin verbrachte, sprach er (mit mir) nie und wollte offenbar auch nicht, daß man darüber spricht. Nach dem Abitur im Jahre 1949 begann er an der Kirch-lichen Hochschule Berlin-Zehlendorf mit dem Studium der Evangelischen Theo-logie, das er 1954 mit der Ersten Theologischen Prüfung abschloß. Es heißt, es sei der Kontakt zur Herrnhuter Brüdergemeine gewesen, der ihn zur Theologie führte. In den Jahren 1954– 1959 arbeitete er im Flüchtlingslager Berlin und absol-vierte sein Vikariat in der Berlin-Brandenburgischen Kirche, deren damaliger Bischof, Otto Dibelius, großen Eindruck auf ihn machte. Ihm fühlte Perlitt sich in mancher Hinsicht geistesverwandt und hieltihn zeitlebens in Ehren.Im Jahre 1959 wurden die Weichen für das künftige Leben gestellt. Vielleicht diewichtigste war die Eheschließung mit Freda Gräfin Finck von Finckenstein, mit der er über fünfzig Jahre verheiratet war und die wenige Monate nach ihm am 4. Februar 2013 verstorben ist. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Wer mit Perlitt Umgang pflegte, weiß, was seine Frau und seine Kinder ihm bedeuteten. Im selben Jahr legte er das Zweite Theologische Examen ab und wurde zum Hilfs-prediger ordiniert. Damit begann die Laufbahn in zwei Berufen, die er zeitlebens – mehr oder weniger gleichgewichtig – ausfüllte und die für ihn ein Beruf waren: als Pfarrer und Wissenschaftler.Neben dem Pfarrdienst in Berlin war Perlitt an der Kirchlichen Hochschule als Lehrbeauftragter tätig. Hier wurde er im Jahre 1962 mit der Arbeit über Vatke und Wellhausen promoviert, die 1965 in den Beiheften zu dieser Zeitschrift (BZAW 94)

Theologie-Professor Lothar Perlitt gestorben

Lothar Perlitt ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren am 25. Oktober in Göttingen. Perlitt war von 1975 bis zu seiner Emeritierung 1995 Professor für Altes Testament an der Theologischen Fakultät in Göttingen. 20 Jahre lang, von 1980 bis 2000, wirkte er als Abt der Prälatur Bursfelde.

Perlitt wurde am 2. Mai 1930 in Berlin geboren. 1962 wurde er zum Doktor der Evangelischen Theologie promoviert. Er arbeitete an der Kirchlichen Hochschule in Berlin, bevor er sich 1969 an der Universität Heidelberg habilitierte. Die Universität Helsinki verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Perlitt war Mitherausgeber der Kommentarreihe „Altes Testament Deutsch“ und der Rezensionszeitschrift Theologische Rundschau. Schwerpunkt seiner exegetischen Arbeit war das 5. Buch Mose.

Im Alter von 50 Jahren wurde er Abt des Klosters Bursfelde. Perlitt hat das Ehrenamt als zwölfter in der Reihe evangelischer Theologieprofessoren seit dem frühen 19. Jahrhundert ausgefüllt. Der Theologe verstand sein Wirken in benediktinischer Tradition mit evangelischem Profil.  1997 gründete Perlitt den Bursfelder Konvent, der sich aus Göttinger Professoren aller Fakultäten zusammensetzt. Eine gewisse Bekanntheit erlangten Perlitts Predigten. In ihnen verband er religiöse Ehrfurcht mit Berliner Witz.

Es war ein Anliegen Perlitts, die Begräbnisstätte am Ostchor der Kirche als Abtsfriedhof wieder benutzbar zu machen. Perlitt wird dort als erster Bursfelder Abt am 3. Novemberbegraben.

view all

Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Perlitt's Timeline

1930
May 2, 1930
Berlin, Berlin, Germany
2012
October 25, 2012
Age 82
Göttingen, NDS, Germany
????
Hann. Münden, NDS, Germany