Walter Thurand

Der Tod des ältesten Bruders von Mariechen und Hilde, Walter, ist tragisch: er bekam als 10jähriger Junge bei Streitigkeiten zwischen der Zellerfelder und Clausthaler Jugend einen Stein an den Kopf, unter dem sich wohl im Laufe der Zeit Wucherungen bildeten, die auf sein Kleinhirn drückten, aber die Folgen sich erst im Erwachsenenalter bemerkbar machten. Er war wohl der intelligenteste und brillanteste der 4 Kinder von Walter Thurand. Er studierte Archtektur und war auch einige Junge als erfolgreicher Architekt tätig. Dann traten ca 10 Jahre vor seinem Tod epileptische Anfälle auf. Eine Zeitlang verbrachte er wohl in dem Behindertenheim in Bethel. Aber da er es dort nicht mehr aushielt, nahmen ihn seine Eltern nach Hause. Hier pflegte ihn seine Mutter wohl aufopferungsvoll. 1935 wurde er dann wohl abgeholt und in das Sanatorium Schwarzenbach (heute Hasenbach) nach Clausthal gebracht. Wieso dorthin, kann man nur vermuten, weil nämlich seine Eltern in Melle lebte. Vielleicht weil die Schwestern dort lebten und irgendwer sich dafür eingesetzt hat. Bekannt ist noch, dass er einen Tag vor seinem Tod 1935 ein Gespräch zwischen seinem behandelnden Arzt und einer Schwester mit angehört hat, nach dem er am anderen Tag wohl im Rahmen des Euthanasieprogramms der Nazi umgebracht werden sollte. Eine Version lautet nun, dass er sich im Schwarzenbacherteich ertränkte. Auch der behandelnde Arzt brachte sich daraufhin um. Meine Großmutter wollte, kämpferisch wie sie war, alles aufrollen, wurde aber von ihrem Mann daran gehindert. In der Zeit war das ja auch nicht ungefährlich. Seine Mutter starb ein Jahr nach dem Tod von ihrem Sohn am, so wie meine Großmutter sagte, gebrochenen Herzen.