Start My Family Tree Welcome to Geni, home of the world's largest family tree.
Join Geni to explore your genealogy and family history in the World's Largest Family Tree.

Jewish Families from Uelzen (Niedersachsen), Germany

Project Tags

view all

Profiles

  • Ida Löwenthal (1863 - 1942)
    Date/place of birth in Erich Woehlkens, Lisa Kuhlmann and Beate L Weiland, Beiträge zur Geschichte der Juden in Uelzen und in Nordostniedersachsen (1996), p. 191.* Identified as daughter of Abraham and...
  • Margarethe Tobias (1879 - 1944)
  • Abraham Adolph Polack (1882 - bef.1945)
    Date/place of birth in Erich Woehlkens, Lisa Kuhlmann and Beate L Weiland, Beiträge zur Geschichte der Juden in Uelzen und in Nordostniedersachsen (1996), p. 222.* Identified as son of Herz and Mathild...
  • Pauline Müller (1860 - 1943)
    Date/place of birth in Erich Woehlkens, Lisa Kuhlmann and Beate L Weiland, Beiträge zur Geschichte der Juden in Uelzen und in Nordostniedersachsen (1996), p. 133.* Identified as daughter of Meyer and R...
  • Rahel = Rieke = Friederike Böhme (1825 - bef.1896)
    Date/place of birth in Erich Woehlkens, Lisa Kuhlmann and Beate L Weiland, Beiträge zur Geschichte der Juden in Uelzen und in Nordostniedersachsen (1996), p. 133.*Identified as daughter of Markus and S...

This project seeks to collect all of the Jewish families from the town of Uelzen (Niedersachsen), Germany.

JewishGen-Uelzen (Niedersachsen)

Uelzen wurde im Jahre 1250 von Anwohnern einer nahe gelegenen Klostersiedlung gegründet. Die Stadt gehörte zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg (im heutigen Bundesland Niedersachsen liegend). Nach dem 30-jährigen Krieg (also ab ca. 1648) begann die Einwanderung von Juden nach Norddeutschland. Ihnen war jedoch im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg die Ausübung der meisten Berufe verboten. Jüdische Handeltreibende wurden durch vielfältige überregionale Verordnungen der jeweiligen Herrschaft eingeschränkt.

In Uelzen direkt hatten darüber hinaus lange Zeit Juden nicht das Recht, ansässig zu werden. Man gewährte lediglich die Möglichkeit, an zwei Markttagen des Jahres auf den sogenannten Freimärkten Waren anzubieten. Das Krameramt und der Rat der Stadt bewahrten ein strenges Marktrecht mit dem Ziel, die einheimische Wirtschaft vor der Konkurrenz auswärtiger Händler zu schützen.

Dagegen hatten viele Ortschaften im Umland (z.B. auch Bleckede und Dannenberg) schon lange zuvor Juden aufgenommen, die ihren Lebensunterhalt durch Kreditgeschäfte und Handel bestritten. Während in Uelzen beispielsweise im Jahre 1848 lediglich 12 Juden lebten, waren dies im nicht weit entfernten und viel kleineren Bleckede zu dieser Zeit bereits 41. Im norddeutschen Umland waren Juden weiterhin als Pfandleiher, Viehhändler, Schlachter und im Handel mit Textilien sowie Tuch, Spitzen und Seidenwaren, aber auch mit Garnen, Wolle, Knöpfen und anderen Kleinwaren tätig.

Im Jahre 1813 wurden offiziell die ersten jüdischen Einwohner in Uelzen ansässig. Sie hatten das Zugangsrecht in die Stadt über Patente erlangt, die ihnen während der kurzen napoleonischen Herrschaft verliehen worden waren. Es waren dies Levy Alexander Benjamin (*1798), zugewandert aus Bleckede - Handel mit Ellenwaren und Landprodukten, weiterhin Jacob Behrens (*1781), zugewandert aus Dannenberg – Handel mit Landprodukten sowie Jacob Simon (*1757) aus Bodenteich. Erst im Jahre 1826 verfügte eine übergeordnete Stelle in Lüneburg dann auch die die Lockerung der Handelsbeschränkungen für auswärtige Handeltreibende.

Seit 1842 hatten Juden schließlich die Möglichkeit, Bürger der Stadt zu werden. Zwischen 1843 und 1866 legten sieben jüdische Stadtbewohner in Uelzen den Bürgereid ab. Der bereits erwähnte Kaufmann Levy Alexander Benjamin, der Färbermeister Hermann Levy Benjamin (*1819), Handlungsdiener Wilhelm Levi Benjamin (*1820), Adolph Behrens aus Bergen an der Dumme (*1838), der Bankier Abraham Heinemann Bresslau aus Dannenberg (*1813 in Hamburg), der Handelsmann Selig Behrens aus Bevensen (*1805) und Gustav Victor Elkan, Buchhändler aus Hamburg (*1826). Bis 1909 sind 13 weitere Bürgerbeeidigungen verzeichnet.

Da die Zahl der jüdischen Einwohner in Uelzen relativ klein war, gründeten die Israeliten 1831 eine überregionale Synagogen-Gemeinde. Die Gottesdienste wurden in Beträumen abgehalten, die sich in Privathäusern befanden. In Uelzen gab es kein jüdisches Schulwesen. Die Gemeinde war zu klein und ihre Mittel waren begrenzt. Die Kinder besuchten die christlichen Schulen am Ort. Zeitweise wurden für den Religionsunterricht auswärtige Lehrer angeworben und in die Stadt geholt. 1849 schenkte Levi Louis Benjamin der Gemeinde ein Grundstück, auf dem der erste Friedhof der Uelzener Gemeinde entstand.

Im Jahre 1900 lebten bei einer Gesamtzahl von ca. 10.000 Einwohnern 93 Juden in Uelzen. Danach ging die Zahl der jüdischen Bewohner zurück. Zwischen 1873 und 1939 zählte Uelzen 13 Unternehmen, die Juden gehörten, zumeist Bekleidungsgeschäfte aber auch Vieh- und Fellhandel-Geschäfte, ein Bankhaus und eine Färberei mit angeschlossener Wäscherei. Einige Betriebe hatten durchaus überregionale Bedeutung.

Die Weltwirtschaftskrise führte seit Ende er 1920er Jahre viele Eigentümer in die Krise bis hin zur Geschäftsaufgabe. Hinzu kam, dass der Aufstieg des Nationalsozialismus in Uelzen schon vor der Machtergreifung 1933 von Aufmärschen und regelmäßigen Boykottaktionen begleitet war und sich das Klima in der Stadt verschärfte. So entschlossen sich einige jüdische Uelzener frühzeitig, das Land zu verlassen. Anderen noch in Uelzen ansässigen Juden gelang bis 1939 die Flucht vor dem Naziterror.

Die in der Stadt verblieben Einwohner jüdischen Glaubens wurden Ende 1941 nach Riga bzw. im Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Von ihnen überlebte niemand. Es sind dies Anna Frieda Jordan geb. Plaut (*1881), Gerd Jordan (*1923), Rudolf Nathan (*1856), Klara Plaut geb. Ballheimer (*1850), Else Osterwald geb. Friedheim (*1881) Ella Lina Plaut (*1884), Flora Eichmann (*1866), sowie Max Lerner (*1874) und Antonie Lerner geb. Kupferstein (*1877).