Abraham Schönberg

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About Abraham Schönberg

1. Abraham Schönberg

Arnold Schönbergs Familie väterlicherseits stammte aus der nordungarischen Kleinstadt Szécsény im Komitat Neograd; »in einer schönen Gegend; rk. [r%C3%B6misch-katholische] KP [Kirche und Pfarre]. Synagoge. 411 H[%C3%A4user]. 3351 E[inwohner]. worunter sehr viele Handwerker, und 644 Juden« . Zu den jüdischen Einwohnern, welche Mitte der 1830er Jahre rund 20% der Bevölkerung in Szécsény ausmachten, zählte auch Schönbergs Großvater Abraham (1812–1871). Dieser war nach heutigem Erkenntnisstand zwei Mal verheiratet: 1. mit Theresia Löwy (1807–vor/um 1840?), Mutter von Schönbergs in Szécsény geborenem Vater Samuel (1838–1889); 2. mit Hermine Löwy (1808–1889), Mutter seiner Kinder Igna[t]z (1842–1922), Theresie[a] (1847–1910) und Julie (1853–1916). Abraham Schönberg übersiedelte in den 1840er Jahren mit seiner zweiten Frau und den vier Kindern von Szécsény zunächst nach Pressburg, dem heutigen Bratislava. Hierüber geben die Einträge im Wiener Volkszählungsbogen von 1870 Aufschluss. Der Zeitraum der Übersiedlung nach Pressburg kann auf Grundlage der Geburtsorte bzw. -jahre von Igna[t]z bzw. Theresie[a] Schönberg (mit Korrektur gegenüber dem Volkszählungsbogen) auf zwischen 1842 und 1847 eingegrenzt werden.

Name Geburtsort Geburtsjahr Charakter|Beschäftigung

Abraham Schönberg Szetejin [sic] 1810 Privat Ungarn G[attin] Hermine Pressburg 1813 Modistin S[%C3%B6hne] Samuel Szetejin 1838 Schuhstep[per] pr[ivat] Ignatz " 1842 Comis T[%C3%B6chter] Theresie Pressburg 1848 Julie " 1853

In den 1850er Jahren kamen die Schönbergs dann am Beginn der großen Immigrationswelle nach Wien und siedelten sich in der Leopoldstadt, dem Zentrum des Wiener Judentums, an. Die Reichshaupt- und Residenzstadt gewann am Ende des Jahrzehnts aufgrund von Erlässen zur Rechtsgleichheit aller Konfessionen an Attraktivität für Juden, welchen nunmehr auch Niederlassungsrecht und Realitätenbesitz eingeräumt wurde. Einer Aussage Arnold Schönbergs zufolge kam sein Vater »mit 14 Jahren nach Wien« und arbeitete dort als »Lehrling in einem Geschäft« . Das ebenso von Schönbergs Biograph Hans Heinz Stuckenschmidt (allerdings ohne Quellenangabe) angeführte Jahr 1852 muss jedoch im Licht einer neu aufgefundenen Zeitungsnotiz als Datum der Übersiedlung von Familie Schönberg nach Wien hinterfragt werden. Anfang Juni 1858 wurde in der Wiener Zeitung eine umfangreiche Übersicht der jüngst in der Stadt »angekommenen« Fremden veröffentlicht. In einer Liste von rund 40 Gasthöfen und Hotels wurde auch die Weiße Rose angeführt, in der 27 neue Gäste, darunter Abraham Schönberg, abgestiegen waren. Der Einkehrgasthof mit Adresse Leopoldstadt bzw. Taborstrasse 323 (nach der Eingemeindung der Wiener Vorstädte: Taborstraße 12) zählte zu den Häusern II. Klasse, war »gut und billig«, wurde auch »von Norddeutschen gern gewählt« und war eines jener Etablissements, die »bürgerlichen Ansprüchen [%E2%80%A6] entsprechen.« Geht man davon aus, dass »Schönberg Abraham, Kaufmann von Szetsen [sic]« 1858 wohl kaum in der Weißen Rose (ab 1872: Hotel Stephanie) abgestiegen wäre, so er bereits seit sechs Jahren in der Stadt gewohnt hätte, und geht man weiter davon aus, dass auch sein 14-jähriger Sohn Samuel ohne väterliche Aufsicht in Wien keine Lehre angetreten hätte (seine Schwester Julie wurde zudem erst 1853 in Pressburg geboren), so ist ein späteres Datum für die Ankunft der Familie durchaus plausibel. Die erste nachweisbare Wohnung der Familie lag nächst der Oberen Donaustraße in der Kleinen Ankergasse 4 , einer »winkelige[n] Sackgasse« mit 5 Häusern , die im Zuge eines umfassenden Bebauungsplans nebst Straßenverbreiterung 1883 in Stephaniegasse umbenannt wurde (heute: Hollandstraße). Der Wiener Wohnungsanzeiger von 1864 bezeichnet den Berufsstand von Schönbergs Großvater Abraham als »Kurrentwarenhändler«. Das dazugehörige Gewerbeverzeichnis weist den Handel mit Kurrent(Current)waren als Vertrieb aller Arten von Tuch- und Kurzwaren sowie Modeartikeln aus. An anderer Stelle findet sich für Schönbergs Großvater auch die Bezeichnung »Galanteriewarenhändler« . Unter Galanteriewaren verstand man »diejenigen Kurzwaren, die zum Putz und Schmuck gehören, wie Bijouteriewaren« etc. Im Jahr darauf wird als Adresse Abraham Schönbergs bei die Obere Donaustraße 79 geführt, 1867 gefolgt von der Circusgasse 29 (rückseitig an die Kleine Mohrengasse 14 anschließend). 1870 finden sich bei Lehmann schließlich eine Geschäfts- (Circusgasse 29) sowie eine Wohnadresse (Obere Donaustraße 29). Die im Zuge der Volkszählung per Stichtag 31. Dezember 1869 erfassten Daten für die Bewohner des Gebäudes Obere Donaustraße 29 (vor Eingemeindung der Wiener Vorstädte: Leopoldstadt 136) listen auf Bogen Nr. 45 für die Familie Schönberg sechs Personen auf (siehe p. x). Ignaz Schönberg erhält bei Lehmann unter der nämlichen Adresse – das zweigeschossige Gebäude hat 47 Wohnungen – einen eigenen Eintrag mit der Berufsbezeichnung »Buchhalter«. Arnold Schönbergs Großvater verstarb am 10. Jänner 1871 im Alter von 58 Jahren in seiner Wohnung und wurde zwei Tage später am Währinger Friedhof in Wien begraben . Als Todesursache ist in den Sterbematriken der IKG »Lungenemphysem« vermerkt, im Neuen Fremden-Blatt »Lungenerweiterung«.

  • Die Österreichische Nationalbibliothek, Wien, bietet als Teil des Projektes zu Austrian Newspapers Online (ANNO) neuerdings (März 2014) eine Volltextsuche für zwischen 1700 und 1875 erschienene Zeitungen an. Der glückliche Fund so mancher hier zitierter Zeitungsnotiz ist ANNO zu verdanken.
 Vgl. zu weiterführenden Daten die von E. Randol Schoenberg geführte, umfassende Genealogie der Familie Schönberg: http://www.geni.com/search?search_type=people&names=arnold+schönberg (Stand: 24. Februar 2014) sowie ders.: Brief Biographical History and Genealogy of Nuria Schoenberg Nono, in: Schoenberg & Nono. A Birthday Offering to Nuria on May 7, 2002, a cura di Anna Maria Morazzoni. Firenze 2002, p. 11–25 (Civiltà Veneziana. Saggi. 48.)
 J. C. v. Thiele: Neograder Gespanschaft, in: Das Königreich Ungarn. Ein topographisch-historisch-statistisches Rundgemälde, das Ganze dieses Landes in mehr denn 12,400 Artikeln umfassend. Erster Band. Kaschau 1833, p. 238. 
 Vgl. hierzu den Beitrag von Michael Winter, p. x in diesem Band.
 Abraham Schönberg (Wiener Stadt- und Landesarchiv, Konskriptionsamt, Kartei der Fremden. Vol. 366 [Mikrofilm A959/97R]). Obere Donaustraße 29, Bogen Nr. 45.
 Zur Korrektur des Geburtsdatums von 1813 zu [recte:] 1808 siehe weiter unten.
 Laut Trauungs-Buch für die Israelitische Cultusgemeinde in Wien (1871, No. 1199, 26. März 1871) wurde Theresie[a] Schönberg am 3. Juli 1847 in Pressburg geboren.
 Zu den vielerorts publizierten Daten über den demografischen Wandel Wiens im 19. Jahrhundert vgl. stellvertretend Bertrand Michael Buchmann: Kultus und Kultur, in: Wien – Geschichte einer Stadt. Von 1790 bis zur Gegenwart. Herausgegeben von Peter Csendes und Ferdinand Opll. Wien 2006, p. 149–157 (bes. p. 157). Lebten 1860 bereits 6.200 Juden mit einem Bevölkerungsanteil von 2,2% in Wien, so waren es im Volkszählungsjahr 1870 bereits 40.200, was einem Anteil von 6,6 Prozent entsprach, und im Volkszählungsjahr 1880 72.600 (= 10%).
 Vgl. die – auch im Hinblick auf die Frage nach Arnold Schönbergs Staatsbürgerschaft – aufschlussreiche Studie von Hannelore Burger: Heimatrecht und Staatsbürgerschaft österreichischer Juden. Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Wien 2014 (Studien zu Politik und Verwaltung. 108.)
 Schönberg an Leopold Moll, 28. November 1931 (Original nicht nachweisbar, Durchschlag aufbewahrt in The Library of Congress, Washington D.C., Music Division, Arnold Schoenberg Collection), s. Anhang x. 
 Samuel Schönberg »suchte, wie viele seiner Landsleute, sein Glück in Wien. Vierzehnjährig verließ er 1852 die Heimat und wurde [%E2%80%A6] Lehrling eines kaufmännischen Betriebes.« (Schönberg. Leben, Umwelt, Werk. Zürich 1974, p. 7) Stuckenschmidt bezieht sich vermutlich auf den zitierten Brief Schönbergs an Leopold Moll.
 Wiener Zeitung. Abendblatt (4. Juni 1858), Nr. 125, p. 618. 
 Zuverlässiger Wegweiser in Wien und dessen Umgebungen. Vierte völlig umgearbeitete Auflage. Wien, Berlin 1856, p. 26f. (Grieben’s Reise-Bibliothek. 8.)
 Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Handels- und Gewerbe-Adreßbuch der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Umgebung mit Benützung amtlicher Quellen verfasst von Adolph Lehmann. Vierter Jahrgang. Wien 1864, p. 383 [im Folgenden: Lehmann].
 Wilhelm Kisch: Die alten Strassen und Plaetze von Wien’s Vorstädten und ihre historisch interessanten Haeuser. Ein Beitrag zur Culturgeschichte Wien’s mit Rücksicht auf vaterländische Kunst, Architektur, Musik und Literatur. I. Band. Wien 1888, p. 184.
 Alt- und Neu-Wien. Alphabetisches Verzeichnis sämmtlicher alter Strassen, Gassen und Plätze Wien’s. Wien 1863, p. 5.
 Matriken der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Sterbebuch 1871, No. 235 (10. Jänner 1871), Abraham Schönberg, Obere Donaustrasse 29; sowie: Verzeichnis der Verstorbenen vom 13. Jänner, in: Neues Fremden-Blatt. Morgenblatt 7 (14. Jänner 1871), No. 14, p. [10]. 
 Brockhaus’ Konversations-Lexikon. Siebenter Band. Leipzig, Wien, Berlin 141898, p. 467.
 Es könnte sich hierbei möglicherweise um einen Druckfehler handeln (recte: Obere Donaustraße 29?).
 Häuser-Schema der k. k. Reichs-Haupt und Residenzstadt Wien mit den zehn Bezirken und Vororten. Wien 1877, p. 22.
 Jüdischer Friedhof Währing, Neuer Platz, Mitte, Reihe 9. Auskunft von Wolf-Erich Eckstein, IKG Wien, via E. Randol Schoenberg.
 S. Anm. x. Die in Wiener Tageszeitungen publizierten Todesfälle geben einen deutlichen Hinweis auf den hohen Anteil von Lungenerkrankungen und Tuberkulose an der Gesamtmortalität der Bevölkerung jener Zeit, eine Folgeerscheinung einer europaweiten Tuberkulose-Epidemie.

Sterbebuch der IKG in Wien Nr. 235 / 10. Januar 1871: Abraham Schönberg, »Galantriewaarenhändler aus Szecseny in Ungarn« im Alter von 58 Jahren an Lungenemphysem.

Volkszählungsbogen Wien 1870: Schönberg Abraham [& Fam] – Obere Donaustr. 29, Bogen Nr. 45 (Wiener Stadt- und Landesarchiv, Kartei der Fremden [Mikrofilm Nr. A959/97R]).

 Vgl.: Sterbebuch der Israelitischen Kultusgemeinde [=IKG] in Wien (Zweitschrift Wiener Stadt- und Landesarchiv) Nr. 235 / 10. Jänner 1871: Abraham Schönberg, im Alter von 58 Jahren.

No. 22459 Issue E1 Numerative 235 Numerative add Last Name Schönberg Maiden Name First Name(s) Abraham Age 58 Husband Father/Mother State verheiratet Address Profession Place of Birth Seczeny Land of Birth Ungarn Date of Death 1871.01.10 Date of Burial Place of Death Leopoldstadt Place of Burial

Tod 1871 Quelle GenTeam

SCHÖNBERG, Abraham 58 1871-01-10 Währing Galanteriewarenhändler aus Seczeny, Ung, verh, begr neuer Platz, Mitte, 9. Reihe - nicht in DB E1 235

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Abraham Schönberg's Timeline

1812
1812
Szécsény, Szécsényi, Nograd, Hungary
1838
September 20, 1838
Szécsény, Szécsényi, Nograd, Hungary, Szécsény, Szécsényi, Nograd, Hungary
1842
July 14, 1842
Szécsény, Szécsényi, Nograd, Hungary
1847
July 3, 1847
Bratislava, Slovakia
1851
November 23, 1851
Bratislava, Bratislava Region, Slovakia
1871
January 10, 1871
Age 59
Vienna, Vienna, Austria
January 10, 1871
Age 59
Währing, Vienna, Vienna, Austria