Dr. Adam Josef Fuchs

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Dr. Adam Josef Fuchs

Birthdate:
Birthplace: Zellhausen, Mainhausen, Darmstadt, HE, Germany
Death: August 15, 1968 (77)
Lynbrook, Nassau County, NY, United States
Place of Burial: Pennsylvania, United States
Immediate Family:

Son of Johann Jakob Fuchs and Maria Anna Katharina Fuchs
Husband of Eva Katharina Fuchs and Marie Fuchs
Ex-partner of Agnes Lola Edkins
Brother of Maria Katharina Emilie Fuchs; Johannes August Fuchs; August Thomas Fuchs; Franz Friedrich Fuchs; Katharina Ernestina Ganss and 2 others

Occupation: Gynäkologe
Managed by: Tobias Rachor (C)
Last Updated:

About Dr. Adam Josef Fuchs

Das spektakuläre Leben des Zellhäusers Josef Fuchs. In der Nobelkarosse um die Welt

Zellhausen - Vielleicht nicht so berühmt, aber mindestens ebenso schillernd wie Fallschirm-Pionierin und Vorzeige-Zellhäuserin Käthe Paulus (1868 bis 1935) ist ein „Landsmann“, der freilich vor allem in der Fremde zu Ruhm und Ehre gelangte.

Von Michael Hofmann

Auf der Flucht vor den Nazis nahm der reich gewordene Frauenarzt Dr. Josef Fuchs (1890 bis 1968) im Jahr 1933 aus Nürnberg einen Bugatti Royale mit, der heute über 20 Millionen Euro wert ist. Eine Geschichte, die an ihrem Ende beginnt: Ein Kollege der Nürnberger Nachrichten (NN) macht die OP-Redaktion Seligenstadt dieser Tage auf den gebürtigen Zellhäuser Frauenarzt und Autonarren Dr. Josef Fuchs aufmerksam, der bis zu Hitlers Machtübernahme in Nürnberg ein Leben im Wohlstand führte, dann floh und über mehrere Kontinente hinweg einen sechs Meter langen, drei Tonnen schweren und 300 PS starken Bugatti Royale dabei hatte.

In Kooperation mit Thomas Knapp, einem Mitarbeiter des Nürnberger Stadtarchivs, der über Jahre hinweg Informationen über Fuchs sammelte und auch heute noch sammelt, verfasste André Ammer im Wochenend-Magazin der Nürnberger Tageszeitung in weniger als einem Jahr zwei große Geschichten über den gebürtigen Zellhäuser, bezeichnenderweise mit den Titeln „Nicht ohne meinen Royale!“ und „Mister Pompös“.

Indem wir heute eine Zusammenfassung aus Artikeln und Archiv-Recherchen präsentieren, schließen wir uns den Fuchs-Forschern an: Wer also Erinnerungen an Dr. Fuchs und seine Familie hat, Dokumente oder Fotos in seinem Besitz weiß, der sollte sich an die OP-Redaktion wenden. Wir würden uns sehr darüber freuen, leiten das Material selbstverständlich an Zeitung und Stadtarchiv in Nürnberg weiter (Kasten). Nach der ersten Wochenend-Geschichte, soviel vorab, gab es zahlreiche Rückmeldungen von Nürnberger Lesern, sodass eine Fortsetzung mit weiteren Details erforderlich wurde, „dennoch bleibt vieles in seinem Leben rätselhaft“, schreibt Ammer, hofft nunmehr auf OP-Leser aus Mainhausen und Umgebung.

Zellhäuser mit Automobil-Leidenschaft

Josef Fuchs stammt wohl aus einfachen Verhältnissen. Am 16. Oktober 1890 wird er als eines von sieben Kindern des Gast- und Landwirts Jakob Fuchs in Zellhausen geboren. „Er studiert in Bonn Medizin und muss im Ersten Weltkrieg an die Front, wo er sich chronische Lungenschäden zuzieht (...) Nach Nürnberg kommt er 1924. Hier startet er beruflich richtig durch, eröffnet eine große Praxis mit eigenem Operationssaal und mehreren Angestellten“, fasst Ammer zusammen. Angeblich war er einer der ersten Ärzte, die bei Geburten die Spinalanästhesie zur örtlichen Betäubung des Unterleibs einsetzten. Jedenfalls soll er in Nürnberg schnell einen großen Stamm an wohlhabenden Patientinnen gehabt haben.

Bezeichnend und ganz außerordentlich muss die Automobil-Leidenschaft des Zellhäusers gewesen sein. Josef Fuchs besitzt unter anderem zwei Bugatti-Rennwagen vom Typ 35 und einen eigenen Renntransporter. Als Privatfahrer beschäftigt er zwei Rennmechaniker und gewinnt 1930 das Kesselbergrennen in der Dreiliterklasse. Außerdem hat er einen Pilotenschein und versucht sich mit seiner gegen Rennwagen eingetauschten Klemm L26 als Luftakrobat.

Das Glanzstück seines Fuhrparks ist allerdings ein Bugatti Typ 41 Royale mit einem Hubraum von 12,7 Litern und damals sensationellen 300 PS. Laut Gerüchten soll Fuchs das Auto am 30. Januar 1933 (Tag der Machtergreifung; Hitler wird Reichskanzler) mit einem Koffer voller Geld bezahlt haben. Doch lange kann sich Fuchs nicht seines Super-Wagens erfreuen, er gerät ins Fadenkreuz der Nazis. Ende 1933 wird in Julius Streichers antisemitischer Wochenzeitung „Der Stürmer“ eine schwarze Liste von Ärzten abgedruckt, denen die kassenärztliche Zulassung entzogen ist: Auch Fuchs ist dabei, vermutlich aufgrund seiner Nähe zum Arbeiter-Samariter-Bund, den die Nazis verbieten. Er bereitet unverzüglich seine Flucht aus Deutschland vor.

Der Bugatti Royale geht mit auf eine bemerkenswerte Tour um den halben Erdball mit den Stationen Schweiz, Ägypten, Indien und Schanghai - sein Ziel bleibt jedoch Amerika. Doch lange bemüht er sich vergeblich um ein Visum, angeblich ist eine Namensverwechslung die Ursache. Erst am 20. April 1937 reist er mit seinem Auto an Bord des SS Princess Charlotte in Seattle ein. Anfang Mai trifft er nach einer 4700 Kilometer langen Tour in New York ein - gesundheitlich allerdings inzwischen schwer angeschlagen. Fuchs kann nur noch ab und zu als Arzt arbeiten. Seine Luxuskarosse verfällt immer mehr, zuletzt sinkt der Preis auf 350 Dollar. Vergebens, das Auto landet auf einem Schrottplatz. Im Juni 1943 spürt Charles Chayne, Ingenieur bei General Motors, das Fahrzeug auf, repariert es. Vier Jahre später ist der Bugatti wieder fahrtüchtig, 1959 stiftet Chayne ihn dem Henry-Ford-Museum in Dearborn/Michigan, wo es noch heute steht. Der Wert wird auf mindestens 20 Millionen Euro taxiert.

„Von seinem ersten Besitzer Josef Fuchs wiederum ist nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr viel bekannt geworden. Er bekommt eine Entschädigung und eine monatliche Rente zugesprochen und heiratet 1957 die Musiklehrerin Marie van Gastel. Am 17. August 1968 stirbt er und wird in Pennsylvania im Grab seines Schwiegervaters beigesetzt“, schreibt André Ammer.

Dank zahlreicher Rückmeldungen auf diese erste Fuchs-Geschichte kann der NN-Journalist die Vita des Zellhäusers ergänzen, veröffentlicht dies am Wochenende 29./30. Juli dieses Jahres. Unter anderem berichtet Ammer über Fuchs’ Besuche in Zellhausen in den 50er Jahren - stets ein Großereignis, stets mit dicken Autos, etwa einem Cadillac Eldorado. Sein Bugatti Royale steht zu dieser Zeit bereits im Museum.

Einige Nürnberger Leser erinnern sich an den Arzt und geschickten Operateur Dr. Josef Fuchs, an komplizierte Eingriffe und Not-OPs auf dem Küchentisch.

OP-Online vom 06.09.2017

"United States Deceased Physician File (AMA), 1864-1968", database with images, FamilySearch (https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:W8N6-JRZM : 14 December 2020), Adam Josef Fuchs, 1968.

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Dr. Adam Josef Fuchs's Timeline

1890
October 16, 1890
Zellhausen, Mainhausen, Darmstadt, HE, Germany
1968
August 15, 1968
Age 77
Lynbrook, Nassau County, NY, United States
????
Pennsylvania, United States