Dr. jur. Goetz Alexander Anton von Collas

Götz besucht die Kieler Gelehrtenschule (humanistisches Gymnasium) bis zum Abitur im Oktober 1940. Er ist ein begabter Schüler, sehr sportlich und Mitglied im Ruderverein. Nach dem Abitur meldet er sich als 17 - Jähriger freiwillig zum Arbeitsdienst, anschließend zum Wehrdienst. Nach nur sechs Monaten in der Wehrmacht ab 1. Dezember 1940, wird er schon am 31. Mai 1941 wegen "nicht rein-arischer Abstammung" wieder entlassen. Am 5. September 1941 stellt Götz - wie er selbst schreibt: "trotz nicht rein-arischer Abstammung" - an den Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung einen Antrag auf Zulassung zum Studium der technischen Physik an der Technischen Hochschule Berlin zum Wintersemester 1941, der vom Rekjtor der Hochschule mit Schreiben vom 13. September 1941 unterstützt wird ("Merkmale der jüdischen Rasse sind an Collas nicht erkennbar"). Der Antrag wird dennoch abgelehnt. Deshalb macht Götz von 1942 - 1945 in Berlin eine Lehre als Im- und Exportkaufmann. Erst nach dem Krieg kann er endlich von 1946 - 1951 an der Christian-Albrecht-Universität in Kiel Rechtswissenschaften studieren. Ende 1946 gehört er bei der Neugründung des Akademischen Rudervereins in Kiel zu den Gründungsmitgliedern. Sein Studium muss er von 1949 - 1951 wegen Ausbruchs der Kinderlähmung unterbrechen, an deren Nebenwirkungen er zeitlebens leiden musste. Als Student ist er Mitglied im Corps Palaiomarchia-Masovia in Kiel (erwähnt 1950) und im Corps Altmärker Masuren (Ehrenmitglied seit 1985). Sei 1. Staatsexamen macht Götz im Jahr 1951, das 2. Staatsexamen 1955 und promoviert 1954. Anschließend ist er Rechtsanwalt und Notar in Kiel, Glückstadt an der Elbe und zuletzt die meisten Jahre in Kappeln an der Schlei, wo er die Kanzlei seines Schwiegervaters übernimmt.