Dr. jur. et phil. Arvid Harnack

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Dr. jur. et phil. Arvid Harnack

Birthdate:
Birthplace: Darmstadt, Hessen, Germany
Death: December 22, 1942 (41)
Berlin-Plötzensee, Germany (hingerichtet | executed)
Immediate Family:

Son of Prof. Dr. Rudolf Gottfried Otto* Harnack and Clara Emilie Harnack
Husband of Dr. Mildred Elizabeth Harnack (Fish)
Brother of Ingeborg Harnack; Angela Harnack and Falk Erich Walter Harnack

Occupation: deutscher Jurist, Nationalökonom und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus in der Gruppe Rote Kapelle
Managed by: Private User
Last Updated:

About Dr. jur. et phil. Arvid Harnack

Harnack war ein Sohn des Literaturwissenschaftlers Otto Harnack und der Malerin Clara Harnack, geb. Reichau und ein Neffe des Theologen Adolf von Harnack. Er war der ältere Bruder des Regisseurs und Drehbuchautors Falk Harnack und ein Vetter des Berliner Pfarrers Dietrich Bonhoeffer, die beide ebenfalls im Widerstand arbeiteten.

Arvid Harnack wurde 1901 in der Hochstraße 68 in Darmstadt geboren, wo sein Vater Otto Harnack seit 1896 als Professor für Geschichte und Literatur an der TH Darmstadt lehrte. Dessen Ruf an die Universität Stuttgart zum 1. April 1905 führte zum Ortswechsel der ganzen Familie. Der Vater nahm sich 1914 das Leben. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg machte Arvid 1918 das Notabitur. Von 1919 bis 1923 studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten Jena, Graz und Hamburg und wurde 1924 zum Dr. jur. promoviert. Von 1926 bis 1928 studierte er mit Hilfe eines Rockefeller-Stipendiums Nationalökonomie an der University of Wisconsin-Madison (USA), wo er 1926 die Literaturwissenschaftlerin Mildred Fish heiratete. 1929/30 wurde er in Gießen zum Dr. phil. promoviert bei dem Nationalökonomen Friedrich Lenz (1885–1968), mit dem er 1931 die „Arplan“ (Arbeitsgemeinschaft zum Studium der Planwirtschaft) gründete. Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise hatte das kapitalistische System offensichtlich versagt und das sowjetische Modell schien eine interessante Alternative. 1932 organisierte er eine Studienreise in die Sowjetunion. 1933 wurde er zunächst als wissenschaftliche Hilfskraft im Reichswirtschaftsministerium angestellt, wo er später Regierungs- und Oberregierungsrat wurde. Zusammen mit seiner Frau Mildred, dem Schriftsteller Adam Kuckhoff und dessen Frau Greta baute er einen Diskussionszirkel auf, der politische Perspektiven nach dem erwarteten Sturz der Nationalsozialisten erörterte. Harnack war ein geheimes Mitglied der KPD.

Seit 1935 arbeitete er für den sowjetischen Nachrichtendienst NKGB[3], der ihn unter dem Decknamen Korsikanez (Korse) führte. 1936 nahm er über seine Frau Mildred Kontakt zur US-amerikanischen Botschaft auf, um vor der von Deutschland ausgehenden Kriegsgefahr zu warnen. Zur Tarnung wurde er 1937 Mitglied der NSDAP. 1939 nahm er Kontakt zu der Gruppe um Harro Schulze-Boysen auf, 1940 zu den Kommunisten Hilde Rake und Hans Coppi. Dadurch entstand das von der Gestapo „Rote Kapelle“ genannte Widerstandsnetz. 1940/1941 hatte die Gruppe Kontakt mit Alexander Michailowitsch Korotkow, dem Repräsentanten des NKGB[4] in der sowjetischen Botschaft in Berlin und informierte diesen über den bevorstehenden deutschen Krieg gegen die Sowjetunion und andere wirtschaftliche und militärische Sachverhalte.

Harnack gab 1941 die Widerstandszeitschrift Die innere Front mit heraus. Anfang 1942 verfasste er eine Studie Das nationalsozialistische Stadium des Monopolkapitals, die unter Regimegegnern in Berlin und Hamburg verbreitet wurde.

Am 7. September wurden Arvid und Mildred Harnack verhaftet. Am 19. Dezember fällte das Reichskriegsgericht das Todesurteil über Arvid Harnack. Am 22. Dezember 1942 wurde er um 19:10 Uhr im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee auf Befehl Adolf Hitlers erhängt.

cf.: http://www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/5275

&: https://de.wikipedia.org/wiki/Arvid_Harnack

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Dr. jur. et phil. Arvid Harnack's Timeline

1901
May 24, 1901
Darmstadt, Hessen, Germany
1942
December 22, 1942
Age 41
Berlin-Plötzensee, Germany