Ernst Jacob Tenbosch

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Ernst Jacob Tenbosch (ten Bosch)

Also Known As: "Karl (?)"
Birthdate:
Birthplace: Bocholt, North Rhine-Westphalia, Germany
Death: 2000 (88-89)
Netanya, HaSharon, Center District, Israel
Immediate Family:

Son of Abraham ten Bosch and Fanny ten Bosch
Husband of 1e wife of Ernst ten Bosch and 2 rd wife of Ernst ten Bosch
Ex-husband of Rachel Stieber
Father of Private; Private; Private and Private
Brother of Karl Alfred Salomon ten Bosch and Helene ten Bosch

Managed by: Karin Alexandra Skalina
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Immediate Family

About Ernst Jacob Tenbosch

Am 11.11.1938 Deportation nach dem KZ Buchenwald; dort am 22.12.1938 entlassen; anschließend Flucht nach Palästina mit seiner ersten Frau

cf.: http://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/stassfurt/995250_Ernst-...

Ernst ten Bosch wurde am 27. Dezember 1911, also noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, als Sohn des Malers Abraham ten Bosch und seiner Frau Fanny (geb. Katz) in Bocholt (eine Stadt im Nordwesten Nordrhein-Westfalens) geboren. Hier verbrachte er gemeinsam mit dem älteren Bruder Karl Alfred Salomon (geb. 1909) und der jüngeren Schwester Helene (geb. 1920) seine Kindheit und Jugend. Inwiefern die Wirren des Krieges sein Leben beeinflussten, ist nicht bekannt.

Als junger Erwachsener sah er sich einer anderen Bedrohung ausgesetzt, nämlich der Judenpolitik des NS-Regimes. Kurz vor Hitlers Machtübernahme verzog er am 29. Dezember 1932 nach Düsseldorf-Gerresheim und lebte dort vom 6. Januar 1933 bis zum 22. März 1937 in der Ferdinand-Heye-Straße 129. Von Düsseldorf zog er 1937 (noch ledig) nach Schöppingen (Kreis Ahaus) um, noch im selben Jahr zog er von dort weiter nach Staßfurt.

Hier arbeitete er als Verkäufer bei Julius Schönstädt (für Julius und Elli Schönstädt wurden 2011 Stolpersteine gesetzt); er wohnte in dessen Geschäftshaus, Steinstraße 22 (heute Nr. 39). Von Kindheit an war Ernst ten Bosch begeisterter Sportler und Mitglied jüdischer Sportvereine, zuletzt bei I.T.S.V. "Makkabi" Magdeburg. Der Deutsche Makkabi-Kreis e.V. brachte nicht nur das Gemeinschaftsgefühl einer ganzen Jugendbewegung zum Ausdruck, sondern bedeutete auch eine Möglichkeit der Identifikation und des Schutzes in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus und Rassismus.

Ernst ten Bosch befand sich in den Reihen einer Gesellschaft, die sich nach Demokratie sehnte; doch musste er erleben, wie der Versuch der Umsetzung scheiterte. Nur einige Monate nach seiner Ankunft in Staßfurt wurde er im Zuge des Novemberpogroms am 9./10. November 1938 in "Schutzhaft" genommen; vom Magdeburger Polizeigefängnis aus wurde er am 11. November 1938 in das KZ Buchenwald überführt (Häftlingsnummer 23850). Ernst ten Bosch war einer von 9845 Juden, die nach den antijüdischen Pogromen "in einen Stacheldrahtpferch gedrängt, grausam misshandelt und ausgeraubt wurden. 255 Juden verlieren dabei ihr Leben." (Gedenkstätte Buchenwald) Seine damalige (nicht-jüdische) Ehefrau habe sich für seine Entlassung eingesetzt, so erinnert sich seine Tochter. Am 22. Dezember 1938 wurde Ernst ten Bosch aus dem KZ Buchenwald entlassen, wahrscheinlich zur unverzüglichen Ausreise aus Deutschland.

Gemeinsam gingen Ernst ten Bosch und seine erste Frau, deren Namen nicht bekannt ist, nach Palästina (ab 1948 Staat Israel); mit den dortigen Lebensbedingungen konnte sich seine Frau nicht anfreunden, sie kehrte bereits nach einem Jahr wieder in ihre alte Heimat zurück. Später traf Ernst ten Bosch in Netanya eine tschechische Jüdin, die ebenfalls 1939 vor den Nazis geflohen war; sie wird 1944 seine zweite Frau, beide haben vier Kinder (drei Töchter, ein Sohn).

Das Glück beider, überlebt zu haben, konnte nicht den Schmerz mildern, den Ernst ten Bosch erlitten haben muss. Seine Eltern und seine Schwester Helene wurden von Bremen aus am 18.11.1941 in das Ghetto Minsk deportiert und dort ermordet; als ihr Todestag gilt der 28.7.1942 - für alle drei wurden in Bremen Stolpersteine verlegt. Der Bruder von Ernst, Karl ten Bosch, schaffte es wie er, das Dritte Reich zu überleben. Ernst ten Bosch baute sich in Israel eine neue Existenz auf: vierzig Jahre arbeitete der Familienvater und Ehemann als Maler - wie sein Vater.

In Israel bewahrte sich Ernst ten Bosch seine deutsche Sprache, vor allem im Gespräch mit seiner Ehefrau, aber auch als Abonnent einer deutschsprachigen Zeitung. Wöchentlich traf er sich mit ebenfalls aus Deutschland geflohenen Juden zum Kartenspiel. Seine Herkunft und Kultur hat er wohl nie vergessen. Mit den eigenen Wurzeln zu brechen, wäre für Ernst ten Bosch anscheinend nie eine Möglichkeit des Vergessens gewesen.

Nach der Trennung von seiner zweiten Frau lebte Ernst ten Bosch noch einmal in Deutschland. Er heiratete eine deutsche Jüdin, mit der er von 1983 bis 2000 in Berlin lebte. Nach ihrem Tod kehrte er zu seinen Kindern nach Israel zurück, wo er im Jahr 2000 starb; begraben ist er in Netanya, wo er die längste Zeit seines Lebens an einem Ort verbrachte.

Am 26. März 2013 werden zwei Töchter Ernst ten Boschs aus Israel anreisen, wenn Gunter Demnig einen Stolperstein für ihn verlegt. Die Verlegung beginnt um 15 Uhr vor dem Haus Steinstraße 39 (Modehaus Tessmer), in dem Ernst ten Bosch ab 1937 bis zu seiner Flucht nach Palästina in Staßfurt wohnte. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen, an dieser Stolpersteinverlegung teilzunehmen.

http://www.stolpersteine-bremen.de/detail.php?id=426

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Ernst Jacob Tenbosch's Timeline

1911
December 27, 1911
Bocholt, North Rhine-Westphalia, Germany
2000
2000
Age 88
Netanya, HaSharon, Center District, Israel