Klara Auguste Anne Marie Wolff

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Klara Auguste Anne Marie Wolff (Richter)

German: Wolff (Richter)
Also Known As: "Anne Marie", "Annemarie"
Birthdate:
Birthplace: Breslau, Breslau, Niederschlesien, Deutschland (Germany)
Death: before May 1945
Jasenovac Concentration Camp, Jasenovac, Općina Jasenovac, Sisačko-moslavačka županija, Croatia (Murdered by Nazis)
Immediate Family:

Daughter of Max Emil Karl Richter and Private
Wife of Theodor Martin Gotthold Helmut Wolff and Helmuth Wolff
Partner of Erwin Süßmann
Mother of Ursula Heuß and Ursula Heuss

Managed by: Ludwig Theodor Heuss
Last Updated:
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Immediate Family

Über Klara Auguste Anne Marie Wolff (Deutsch)

Annemarie Wolff-Richter (* 27. Juli 1900 in Breslau; † Frühjahr 1945 im KZ Jasenovac) war Heilpädagogin, Individualpsychologin und Leiterin des Berliner individualpsychologischen Kinderheims. https://de.wikipedia.org/wiki/Annemarie_Wolff-Richter

Annemarie Richter wurde in Breslau als Tochter eines Spezerei- und Viktualienhändlers geboren. Dort absolvierte sie das Kunitz-Malberg-Lyzeum und kam 1920 zur weiteren Ausbildung nach Berlin. Da ihre finanzielle Situation ein Medizinstudium nicht zuließ, absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Röntgenassistentin.

Ihre Hinwendung zur Pädagogik ergab sich über den Anschluss an den Kreis um den Nervenarzt und Alfred-Adler-Schüler Fritz Künkel, der 1924 die „Berliner Gesellschaft für Individualpsychologie“ und 1927 das „Individualpsychologische Institut zu Berlin“ gegründet hatte. Sie ließ sich zur Individualpsychologin und Heilpädagogin ausbilden und betrieb die Gründung eines "individualpsychologischen Kinderheims für schwererziehbare Jungen und Mädchen“. Die individualpsychologische Ortsgruppe und insbesondere Fritz Künkel unterstützten sie in diesen Bestrebungen.[1][2] Als 26-Jährige konnte sie so ihr erstes Heim an der Schulzendorfer Straße in Hermsdorf eröffnen. 1927 erfolgte die Übersiedlung nach Frohnau, wo heute eine Gedenktafel an sie erinnert.[3] Aufnahme fanden gesunde wie psychisch kranke Kinder, weil dies wie sie sagt die Arbeit an Kindern, die heilpädagogischer Beeinflussung bedürftig sind, wesentlich fördert. Die gesunden Kinder kamen aus intellektuellen, zumeist jüdischen Kreisen.[4]

1927 heiratete sie Helmut Wolff, die Ehe wurde 1935 geschieden, sie hatten eine Tochter.

Seit den frühen 1930er Jahren stand Annemarie Wolff-Richter in Kontakt mit Manès Sperber und zu Individualpsychologen wie Benno Stein, Vera Stein-Ehrlich und zu Georg Pollack, aber auch zu Psychotherapeuten und Ärzten wie Therese Benedek, Carl Müller-Braunschweig oder Max Hodann.[5]

Trotz persönlicher Sympathie für eine linke Ausrichtung hat Annemarie Wolff-Richter zu beiden Richtungen der Individualpsychologie und auch zu bürgerlich-liberalen Kreisen der Sozialarbeit (etwa Elly Heuss-Knapp) Kontakt.

Politische Verfolgung

Bereits im März 1933 wurde Annemarie Wolff-Richter erstmals verhaftet. Zwischen 1933 und 1936 führte sie das Kinderheim verdeckt, da sie mit einem Berufsverbot belegt war, in Wannsee, an der Otto-Erich-Straße 9 und zuletzt in Zehlendorf, Am Hegewinkel 115 weiter. 1936 wurde sie von der Gestapo erneut verhaftet, wegen „staatsfeindlicher Tätigkeit durch Erziehung von Kindern in jüdisch-marxistischem Sinne“. Die Kinder seien ihr von „staatsfeindlich gesonnenen (sic!) Elementen, mit denen sie in ständiger Verbindung stand“, zugewiesen bzw. vermittelt worden.[5]

1937 konnte sie aus der Haft entkommen und floh mit ihrer siebenjährigen Tochter sowie zwölf anderen ihr anvertrauten Kindern über Prag und Budapest nach Kroatien. Mit ihrem jüdischen Lebenspartner Erwin Süssmann wäre das Emigrationsziel ursprünglich ein Kibbuz in Palästina gewesen, doch gingen kurz vor Dubrovnik die finanziellen Mittel zur Neige, so dass sie sich entschließen musste, in Jugoslawien zu bleiben. Auf der Insel Korčula und in Zagreb versuchte sie wieder ein Heim zu installieren und suchte auch Anschluss an die ihr von früher bekannten Individualpsychologen Benno Stein und Vera Stein-Ehrlich. In diese Zeit fällt auch der Kontakt zu anderen Emigranten.[6]

Mit der Okkupation Kroatiens durch die deutsche Wehrmacht 1941 hatte sie das Risiko der politischen Verfolgung wieder eingeholt. Erwin Süssmann wurde bereits 1941 deportiert und kam im gleichen Jahr ums Leben. Annemarie Wolff-Richter schloss sich Kreisen des Widerstandes und der Partisanen an und kümmerte sich insbesondere um die Kinder ihrer ermordeten oder im Untergrund lebenden Freunde. Im Sommer 1944 wurde Annemarie Wolff-Richter von der Gestapo aufgespürt und ins KZ Jasenovac verbracht. Dort wurde sie Anfang 1945 ermordet.[7] Gedenken

Am 8. August 2014 wurde vor ihrem ehemaligen Wohnort, Berlin-Frohnau, Oranienburger Chaussee 53, ein Stolperstein verlegt.

http://www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/7113 Lebensweg von Annemarie WolffAnnemarie Wolf wurde am 27. Juli 1900 in Breslau unter dem Mädchennamen Richter geboren. Ihr Vater war der Spezereien- und Viktualienhändler Carl Richter. Über die Mutter ist nichts bekannt.

Annemarie besuchte das Kunitz-Malberg Lyzeum in Breslau und bestand dort das Abitur. 1920 zog sie nach Berlin und machte eine Ausbildung als Röntgenassistentin, da die Finanzen der Familie ein Medizinstudium nicht zuließen. Hier bekam sie Anschluss an den Kreis um den Nervenarzt Fritz Künkel, Gründer der Berliner 'Gesellschaft für Individualpsychologie' und des Individualpsychologischen Instituts zu Berlin'. Infolgedessen ließ sich Annemarie als Individulapsychologin und Heilpädagogin ausbilden.

Mit 26 Jahren eröffnete Annemarie Wolf ihr rstes 'Kinderheim für schwererziehbare Mädchen und Jungen' in der Schulzendorfer Straße 57 in Berlin-Hermsdorf. 1927 erfolgte der Umzug in die Oranienburger Chaussee 53 in Berlin-Frohnau. Dort erinnert heute eine Gedenktafel an dem Haus an das Kinderheim.

Aufnahme fanden gesunde und psychisch kranke Kinder meist aus zerrütteten Familien (häufig in Folge von Arbeitslosigkeit und finanzieller Notlage). Einige der Kinder stammten aus jüdischen und linksintellektuellen Familien.

1927 heiratete Annemarie den Jugendpfleger Helmut Wolff. Der Ehe entstammt die Tochter Ursula, die 1930 geboren wurde. Die Ehe wurde am 13. November 1935 geschieden.

Bereits im März 1933 erfolgte die erste Verhaftung und Annemarie Wolff wurde mit einem Berufsverbot belegt. Daraufhin führte sie ihr Heim verdeckt weiter und zog mit den Kindern am 1. April 1933 nach Berlin-Wannsee in die Otto-Erich-Straße 9. Als dieses Haus für die Hitlerjugend beschlagnahmt wurde, musste sie nach Berlin-Zehlendorf in die Straße Am Hegewinkel 115 ausweichen.

1937 wurde Annemarie Wolff wegen „staatsfeindlicher Tätigkeit durch Erziehung im jüdisch-marxistischen Sinne“ verhaftet. Sie konnte aus der Haft entkommen und mit ihrer Tochter sowie 12 weiteren Kindern über Prag und Budapest nach Kroatien fliehen. Durch eine Scheinehe mit ihrem Lebensgefährten Erwin Süßmann bekam sie eine Arbeitserlaubnis und konnte ihr Kinderheim in Zagreb weiter führen.

Nach der Okkupation Kroatiens durch die deutsche Wehrmacht 1941 wurde Erwin Süßmann nach Kowno deportiert und kam dort ums Leben. Annemarie Wolff schloss sich dem Widerstand und den Partisanen an und betreute deren Kinder. Im Sommer 1944 wurde Annemarie Wolff von der Gestapo aufgespürt, ins KZ Jasenovac gebracht und dort Anfang 1945 ermordet.

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Klara Auguste Anne Marie Wolff's Timeline

1900
July 27, 1900
Breslau, Breslau, Niederschlesien, Deutschland (Germany)
1929
July 25, 1929
Seebad Horst, Niechorze, gryficki, Województwo zachodniopomorskie, Poland
1945
May 1945
Age 44
Jasenovac Concentration Camp, Jasenovac, Općina Jasenovac, Sisačko-moslavačka županija, Croatia
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