Manfred Altmann

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Manfred Altmann

Birthdate:
Birthplace: Salzburg, undefined, Austria
Death: July 22, 1999 (87)
England (United Kingdom)
Immediate Family:

Son of Rabbi Adolf Abraham Altmann and Malvine Altmann
Brother of Alexander Altmann; Erwin Altmann; Hilde (Chava) van Mentz; Edith Rivka Charna Altmann and Vilhelm Pinchas Eliezer Altmann

Managed by: George Urban, MD
Last Updated:

About Manfred Altmann

Dr. Manfred Altmann
Manfred Altmann wurde am
20. Oktober 1911
in Salzburg als
drittes Kind des
dortigen Rabbiners Dr. Adolf Altmann und seiner
Ehefrau Alwine,
geb. Weisz, geManfred Altmann links hinter seiner Schwester Hilde,
Foto aus: www.Stolpersteine-Salzburg.at
boren. Seine Elementarschulzeit absolvierte er überwiegend in Salzburg. Da sein Vater ab 1920 Oberrabbiner von Trier geworden war,
setzte er seine Schulausbildung in Trier fort. Er war Schüler des HGT
bis 1928.1

An dieser Schule wurde er 1928 aufgrund seiner außerordentlichen Leistungen durch einstimmigen Beschluss der Lehrerkonferenz von der Unterprima in die Oberprima versetzt und zur Abiturprüfung zugelassen. Er habe die Abiturprüfung „glänzend“ bestanden. Er selbst bemerkte zu seiner Schulzeit, er habe ohne Zwang gelernt. Sein Vater äußerte sich über seinen Sohn folgendermaßen:

Manfred habe „intuitiv seine Aufgaben erfasst und niemals musste
ich während der ganzen Schulzeit helfend eingreifen.“ Bereits auf der
Volksschule sei er ein Vorzugsschüler gewesen und am Gymnasium
sei er bald Primus geworden, um es zu bleiben.2
Manfred Altmann verfügte offenbar über eine exzellente rhetorische Begabung, wie seine Rede zur Schubert-Feier am HGT vor 800
Schülern im Jahre 1928 beweist. Hervorgehoben wird die Tiefe des
Vortrags, die glänzende Redekunst und die begeisterte Hingabe des
1

Vgl. Der Schild vom 3.5.1929, S. 148/49.

2

Ebd. 

Redners, den zugleich eine große Liebe zur Musik und ein starkes Verständnis für das Wesen des Meisters auszeichne.3
Am Beispiel des jüdischen Schülers Manfred Altmann lässt sich
zeigen, über welche menschliche Qualität ein deutsches Gymnasium
in der Zeit der Weimarer Republik verfügte. Während bereits in Trier
seit 1925 eine NSDAP-Ortsgruppe existierte, der völkische Antisemitismus über zahlreiche publizistische Organe verbreitet wurde, die
Schuld am verlorenen Ersten Weltkrieg den jüdischen Soldaten angelastet wurde und erste Grabschändungen in der Region Trier auf jüdischen Friedhöfen von nationalsozialistischen Tätern verübt worden
waren, beschloss das Lehrerkollegium des HGT in Trier die Versetzung von Manfred Altmann von Unterprima in die Oberprima, so dass
dieser ein Jahr vor der regulären Schulzeit die Reifeprüfung erwerben
kann. Außerdem wählte ihn die Schulleitung 1927 aus 800 Schülern
aus, die Rede zur Schubert-Feier zu übernehmen.
Wenige Jahre später war diese humane Kultur in Deutschland von
den Nationalsozialisten zerstört worden; auch Manfred Altmann
musste Deutschland nach seiner Promotion wegen der antisemitischen Maßnahmen des Nazi-Regimes verlassen, um sein Leben zu
retten.
Der Verfasser des Artikels über Manfred Altmann in der jüdischen
Zeitschrift Der Schild stellt ihn als frühreife hochbegabte Persönlichkeit dar, die die besonderen Qualitäten seiner hochgebildeten und
bedeutenden Familie verdanke.
Manfred Altmann engagierte sich während seiner Gymnasialzeit
in der jüdischen Jugendbewegung der Region Trier. Er ist als Verfasser mehrerer Artikel über Ausflüge von Jugendgruppen nach Mondorf les Bain in Luxemburg und an die Moselregion bekannt. Im Alter
von 16 Jahren publiziert er in der jüdischen Zeitschrift Der Jugendbund.4 Seine Berichte spiegeln die Begeisterung für die Schönheiten
der weiteren unbekannten Heimat an der Mosel wider, thematisieren die Freundlichkeit der ländlichen Bürger und betonen das im
Wandern erfahrene Gemeinschaftsgefühl jüdischer Jugendlicher aus
verschiedenen Ortsgruppen. 1929 bedauerte er die Spaltung der jüdischen Jugendgruppen, erkannte aber in der Existenz derselben eine
3

Ebd.

4

Der Jugendbund vom 1.10.1927, S. 7-9. 

ihm nahestehende Bewegung, die aus dem Glauben seines Volkes
und aus der Liebe zum heutigen Vaterland hervorgegangen ist.5
Sein Studium der Rechte absolvierte er an der Universität Marburg. Dort promovierte er 1934 zu dem Thema: Der Betriebsvertrag
contractus oestimatorius: seine Rechtsstruktur und rechtliche Behandlung.6
Noch im Jahre 1939 emigrierte er in die Niederlande und von dort
nach England.
Er war als Geschäftsmann im Textilimport tätig, Leitete das Institut für Jüdische Forschungen und war Mitglied des Universitäts-Kollegs London.
Über seinen Vater Oberrabbiner Dr. Adolf Altmann baute er ein
privates Archiv auf. Von ihm stammt auch der Beitrag: „K. und K.
Feldrabbiner Dr. Adolf Altmann“.7

Er starb 1999 in London.8
5

Der Schild vom 3.5.1929, S. 148/49.

6

Altmann, Manfred: Der Betriebsvertrag contractus oestimatorius:
seine Rechtsstruktur und rechtliche Behandlung, Marburg 1934.

7

Altmann, Manfred: K. und K. Feldrabbiner Dr. Adolf Altmann, in Marko M.
Feingold (Hrsg.): Ein ewiges Dennoch. 125 Jahre Juden in Salzburg, Wien
1993.

8

http://www.stolpersteine-salzburg.at/en/places_and_biographies?
victim=Altmann,Adolf 
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Manfred Altmann's Timeline

1911
October 20, 1911
Salzburg, undefined, Austria
1999
July 22, 1999
Age 87
England (United Kingdom)