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Max Schloss

Birthdate:
Birthplace: Ulrichstein, Gießen, Hessen, Germany
Death: January 02, 1955 (65)
United States
Immediate Family:

Son of Levi Plaut Schloss and Gretchen Schloss
Husband of Julie Schloss (Löwenstein)
Father of Lewis R. Schloss; Hilde Grau and Susan Wolfsfeld (Schloss)
Brother of Hylda Schloss; Moritz Schloss and Hugo Schloss

Managed by: Thomas Föhl (c)
Last Updated:

About Max Schloss

Am 29. September 1943 wurden die in Barneveld internierten jüdischen Menschen, darunter auch Hildegard Schloss, nach Westerbork ("Polizeilches Judendurchgangslager") deportiert.[1] Im Lager Westerbork existierten so gennannte "Listen" wie bspw. die "Barneveld-Liste", mit denen die Insassen des Lagers eine vorrübergehende "Sperre" vom Weitertransport nach Auschwitz oder Sobibor bewirken konnten. Familie Kisch und damit auch Pflegekind Hildegard Schloss standen auf der so genannten "Barneveld-Liste" und lebten rund ein Jahr in Westerbork. Am 4. September 1944 wurde Familie Kisch und deren Pflegekind Hildegard mit dem letzten Transport aus Westerbork "1303-XXIV/7"[2] in das Ghetto Theresienstadt [3] deportiert. Die so genannten "Barneveld-Juden" wurden auch in Theresienstadt "geschützt" und nicht in Vernichtungslager verschleppt.[4] Hildegard Schloss erlebte am 8. Mai 1945 in Theresienstadt ihre Befreiung [5] durch die sowjetische Armee. Sie kehrte nach Amsterdam zurück und emigrierte später in die USA. Ihre jüngere Schwester Susanne wurde in Holland während des Krieges von Bauern versteckt und konnte so den Holocaust überleben.

Am 27. Januar 1942 wurde Max Schloss zusammen mit seiner Frau Julia, geborene Löwenstein, geboren am 12. Mai 1897 in Unna und dem gemeinsamen Sohn Ludwig Richard, genannt "Lutz", geboren am 20. Mai 1921 in Gelsenkirchen (Horst-Emscher) aus seiner Heimatstadt in das Ghetto Riga deportiert. Die Menschen wussten nicht, was sie am Bestimmungsort Riga erwartete. Einige Wochen vor der Deportation hatten die Betroffenen bereits Benach- richtigungen erhalten, darin wurde dem Empfänger mitgeteilt, dass er zur "Evakuierung in den Osten" eingeteilt ist und sich an einem bestimmten Tag für den Transport bereit zu halten habe. Die zur Depor- tation bestimmten glaubten zu diesem Zeitpunkt noch an den von den Verfolgungsbehörden vorgegauckelten Arbeitseinsatz im Osten, wurde doch in den Briefen detailliert aufgelistet, welche Ausrüstungsgegenstände mitzunehmen sind: Schlafanzug, Nachthemd, Socken, Pullover, Hosen, Hemden, Krawatten, warme Kleidung, Näh- und Rasierzeug, Bettzeug, Medikamente und Verpflegung. Arbeit im Osten, daran glaubte man. Denn Arbeit bedeutet Brot, und Brot bedeutet Leben, bedeutet Überleben, so dachte man. Niemand konnte sich vorstellen, dass das alles nur Lug und Trug war, perfider Teil eines Mordplans.

Die Deportationsrichtlinien erließ das Judenreferat des Reichssicherheitshauptamtes. Die örtlichen Stapoleit-stellen fassten sie für den lokalen Bereich zusammen und organisierten für ihren Zuständigkeitsbereich den gesamten Abtransport. So waren der Dienstsitz der Stapoleitstellen das Zentrum, zu dem die Judentransporte der umliegenden Städte und Gemeinden zumeist zusammengeführt wurden, um dann den Transport gemäß den Absprachen mit der Deutschen Reichsbahn auf seinen verhängnisvollen Weg zu schicken. Die lokale Schutzpolizei begleitete die Transporte bis nach Riga.[6]

Nach dem Krieg wurde lange Zeit der Eindruck erweckt, als ob der Abtransport der Juden aus dem Reichs-gebiet eine Art "Geheime Reichssache" gewesen sei. Schon in den sechziger Jahre war aber in den Gerichtssälen völlig klar, dass es sich dabei um eine reine Verteidigungsstrategie der Beschuldigten handelte. Im Gegenteil, die Deportation der deutschen Juden war ein in den Behörden weithin bekannter Vorgang, der die Verwaltungen umfangreich beschäftigte. Von den Arbeitsämtern, den Industriebetrieben, den Finanzämtern, den Wohlfahrtsbehörden bis hin zu den Gerichten wurde der Vorgang als ein bürokratischer Akt behandelt. Die Banken erließen genaue Richtlinien, wie mit den Anordnungen des Reichsfinanzministeriums umzugehen sei. Die NSDAP und ihre Organisationen, vornehmlich die NS-Volkswohlfahrt, versteigerten und verteilten das Hab und Gut der Deportierten, nachdem zunächst vornehmlich die Finanzämter und andere Behörden sich aus dem beweglichen Hab und Gut für ihre Zwecke bedient hatten.[7]

Anfängliche Unsicherheiten in der Abwicklung des behördlichen Vermögensraubs wurden mit dem Erlass der 11. Verordnung zum Reichbürgergesetz beseitigt, derzufolge ein Jude beim "Verlassen des Reichsgebiets" nicht nur seine Staatsangehörigkeit, sondern auch sein Vermögen verlor. Die "Reichsvereinigung der Juden in Deutschland" und die noch bestehenden jüdischen Gemeinden, die unter dem Kuratel der Gestapo standen, wurden gleichermaßen in den Verwaltungsvorgang mit einbezogen. Sie hatten die Deportationslisten nach den Richtlinien der Gestapo zusammenzustellen, die dann von der Staatspolizei überarbeitet und genehmigt wurden. Sie "betreuten" die Menschen bis zum Abtransport.[8]

Die jüdische Bevölkerung mußte den Abtransport in den Tod selbst bezahlen, so auch die deportierten Ange- hörigen der Familie Schloss. Aus dem Nachlass von Lewis R. Schloss sind Benachrichtigungen im Zusammen- hang mit der Deportation erhalten. Diese nachfolgend abgebildeten Dokumente weisen wie kaum andere auf die perfide und zynische Handlungsweise der Nazis, mit der diese die Deportation vorbereiteten und organisierten. Die so genannte "Endlösung" war zu diesem Zeitpunkt längst beschlossene Sache. Die staatlich legalisierte Ausplünderung jüdischer Menschen setzte sich auch bei der Deportation fort: Für drei Familienmitglieder mussten 150,- RM als "Gebühr Evakuierung" und 120,- RM "Transportkosten" für die Mitnahme der beweglichen Habe gezahlt werden - gegen Quittung. Die Waggons mit den wenigen Habseligkeiten der Verschleppten wurden jedoch bereits in Hannover abgehängt.

cf.: http://www.stolpersteine-gelsenkirchen.de/stolpersteine_familie_sch...

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Max Schloss's Timeline

1889
December 29, 1889
Ulrichstein, Gießen, Hessen, Germany
1921
May 20, 1921
Gelsenkirchen, North Rhine-Westphalia, Germany
1924
May 2, 1924
Gelsenkirchen-Horst, North Rhine-Westphalia, Germany
1928
May 28, 1928
Gelsenkirchen, North Rhine-Westphalia, Germany
1955
January 2, 1955
Age 65
United States