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Eduard Wolfbauer

Birthdate:
Birthplace: Vienna, Vienna, Austria
Death: July 25, 1909 (37)
San Juan, San Juan, Puerto Rico
Immediate Family:

Son of Florian Wolfbauer, Jr. and Anna Josefa Cecilia Wolfbauer
Brother of Franz Xaver Wolfbauer and Florian Wolfbauer
Half brother of Johann Adam Eduard Wolfbauer

Occupation: Chemiker
Managed by: Tobias Rachor (C)
Last Updated:

About Eduard Wolfbauer

1. Georg Wolfbauer, Wolfbauer Familienarchiv - 1929, Verband der Wolfbauerfamilien, Graz, Austria 19.03.1929- Letzte Überarbeitung am 12.07.1930, 42, Steiermärkisches Landesarchiv Graz.

San Juan ist die Hauptstadt des Amerikanischen Außengebietes Puerto Rico, eines mit den USA assoziierten Inselstaates. Die Stadt liegt im Nordosten der Insel. Sie hat 418.140 Einwohner in der eigentlichen Stadt und 1.988.623 als Agglomeration (Stand jeweils 1. Januar 2005). San Juan ist die größte Stadt auf Puerto Rico, deren wichtigster Seehafen sowie das industrielle, wirtschaftliche, kulturelle und touristische Zentrum der Insel.

San Juan wurde im Jahr 1521 von den Spaniern gegründet.

Die Universität von Puerto Rico, die größte des Landes, hat hier ihren Sitz.

Der internationale Flughafen San Juan (Aeropuerto Internacional Luis Muñoz Marín) befindet sich etwa 5 km südöstlich der Stadt in Carolina.

Die Festung San Felipe del Morro – spanisch El Castillo San Felipe del Morro oder kurz El Morro – stammt aus dem 16. Jahrhundert und liegt im Nordwesten von San Juan, der Hauptstadt der Insel Puerto Rico, die Hafeneinfahrt bewachend. Benannt wurde die Festung zu Ehren des spanischen Königs Philip II. von Spanien. 1983 wurde El Morro von der UN zum Weltkulturerbe erklärt. Das zur San Juan National Historic Site gehörende Bauwerk wird jährlich von mehr als 2 Millionen Besuchern besichtigt und gehört damit zu den meistbesichtigten Attraktionen Puerto Ricos.

Die Insel Puerto Rico wurde 1493 von Kolumbus auf seiner zweiten Reise entdeckt. 1508 kolonialisierte Juan Ponce de León die Insel, San Juan wurde gegründet. 1539 begannen die Siedler mit der Befestigung des Hafens. Das Design der Festung entspricht dem anderer spanischer Festungen aus dieser Zeit.

Die erste Bauphase war 1589 beendet, dennoch wurden in den kommenden 248 Jahren immer wieder Teile verstärkt oder Komplexe hinzugefügt. Ihre fünf Meter dicken Mauern erheben sich 42 m hoch über der Stadt.

1595 konnte die Festung einen Angriff von Francis Drake abwehren. Dabei durchschlug eine Kanonenkugel die Kammer auf Drakes Flaggschiff. George Clifford, der Duke of Cumberland, war drei Jahre später erfolgreicher und eroberte die Festung. Allerdings waren seine Männer durch die Ruhr derart geschwächt, dass sie sich nach sechs Wochen wieder zurückziehen mussten. 1625 griffen die Holländer unter Boudewijn Hendricksz die Festung von der Landseite an und beschädigten es schwer, dennoch hielt die Festung stand. Der letzte Beschuss erfolgte während des Spanisch-Amerikanischen Krieges. Schiffe der United States Navy zerstörte hierbei den 1843 errichteten Leuchtturm. Der jetzige wurde 1908 erbaut. Der Vertrag von Paris beendete diesen Krieg und Puerto Rico fiel an die USA und das Fort wurde ein Posten des US-Militärs.

Im Zweiten Weltkrieg wurde in der Mitte des Forts ein Wachturm errichtet, der der höchste Punkt (55 m) des Bauwerks ist.

1961 zogen sich die Militärs zurück, das Fort wurde dem US National Park Service übergeben.

Steven Spielberg diente El Morro als Kulisse für den Film Amistad – Das Sklavenschiff. Er drehte hier die Szenen innerhalb der Sklavenfestung. Im Film Assassins – Die Killer ist die Festung ebenfalls kurz zu sehen.

Der Freistaat Puerto Rico (spanisch: Estado Libre Asociado de Puerto Rico; englisch: Commonwealth of Puerto Rico, früher dt. auch Portoriko) ist eines der US-amerikanischen Außengebiete, ein mit den USA assoziierter Inselstaat in der Karibik, bestehend aus der Insel Puerto Rico und den kleineren Nebeninseln Vieques, Culebra, Culebrita, Desecheo, Palomino, Mona, Caja de Muertos, und Monito. Puerto Rico ist die östlichste und kleinste Insel der Großen Antillen. Puerto Rico heißt „reicher Hafen“. Die Einwohner Puerto Ricos werden „Puerto-Ricaner“ genannt; sie selbst nennen sich Boricua. So werden sie auch von den anderen spanischsprechenden Lateinamerikanern bezeichnet.

Die Insel ist in weiten Teilen gebirgig (60 % der Oberfläche), aber es gibt auch Gebiete mit Regenwäldern und Wüsten.

Höchster Berg: Cerro La Punta (1.338 m).

Längster Fluss: Rio de la Plata (97 km)

Der umgebende Ozean ist sehr tief: im Norden der Inseln gibt es das 9.219 m tiefe Milwaukeetief im Puerto-Rico-Graben im Atlantik, im Süden das 5.649 m tiefe Venezolanische Becken der Karibik.

Die Insel hat tropisches Klima mit Durchschnittstemperaturen von etwa 28 °C. Die Nordküste und das Hochland verzeichnen die häufigsten Regenfälle, während der Süden relativ trocken ist.

Die Einwohner Puerto Ricos sind über 78 Gemeinden verteilt. Mehr als 80 % der knapp 4 Mio. Puerto Ricaner sind römisch-katholisch (praktiziert von etwa 55 %). Obwohl die Insel zu den USA gehört, bezeichnen sich nur etwa 10 % als US-Amerikaner. Die meisten (rund 87 %) sehen sich als Nachkommen der Spanier oder als Nachkommen afrikanischer Sklaven. Spanisch wird von über 93 % der Bevölkerung als Erstsprache gesprochen, Englisch ist die Erstsprache von 7 %.

An den Universitäten wird meist nur auf Englisch unterrichtet.

Die Geschichte Puerto Ricos begann mit der Besiedlung des Archipels durch die Ortoiroid zwischen 3000 und 2000 v.Chr. Andere Volksstämme wie die Igneri und die Arawak besiedelten die Insel zwischen 120 und 1000 n.Chr. Zur Zeit von Christoph Kolumbus' Ankunft in der Neuen Welt waren die Taínos die dominante einheimische Kultur. Die Eingeborenen verloren ihre Bedeutung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert, als ihre Anzahl durch die Ausbeutung, den Krieg und die Krankheiten, die die Spanier mitbrachten, drastisch reduziert wurde.

Dank seiner Lage im Nordosten der Karibik war Puerto Rico in den frühen Jahren der Entdeckungsreisen, Eroberungen und Kolonisation der Neuen Welt eine Schlüsselstelle für das spanische Imperium. Die kleinste der Großen Antillen war ein bedeutender Militärstützpunkt bei vielen Kriegen zwischen Spanien und anderen europäischen Mächten um die Herrschaft in der Region während des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Die Insel war ein Zwischenschritt auf dem Weg von Europa nach Kuba, Mexiko, Mittelamerika und die nördlichen Territorien Südamerikas. Während des 19. Jahrhunderts und bis zum Ende des Spanisch-Amerikanischen Krieges waren Puerto Rico und Kuba die letzten beiden spanischen Kolonien in der Neuen Welt und dienten als letzte Außenposten bei den spanischen Strategien zur Rückeroberung des amerikanischen Kontinents.

1898 drangen die USA in Puerto Rico ein und beanspruchten die Insel für sich. Die erste Hälfte des 20. Jahrhundert war geprägt von Kämpfen um mehr demokratische Rechte von den USA. Der Foraker Act von 1900, der eine zivile Regierung etablierte und der Jones-Shafroth Act von 1917, der den Puertoricanern die Bürgerrechte der USA gewährte, ebneten den Weg zur Verfassung Puerto Rico und den ersten demokratischen Wahlen im Jahr 1952. Jedoch bleibt der politische Status Puerto Ricos auch mehr als 500 Jahre nach der ersten Besiedlung durch die Europäer umstritten.

Die Besiedlung Puerto Ricos begann mit der Ankunft der Ortoiroid aus dem Orinoco-Gebiet in Südamerika. Einige Gelehrte datieren ihre Ankunft 4000 Jahre zurück. Eine archäologische Ausgrabung auf der Insel Vieques im Jahre 1990 förderte die Überreste eines angeblichen Ortoiroid-Mannes (als Puerto-Ferro-Mann bezeichnet) zu Tage, der auf etwa 2000 v.Chr. datiert wird. Die Ortoiroid wurden von den Igneri verdrängt, einem friedlichen Volksstamm aus der gleichen Region, der zwischen 120 und 400 n.Chr. auf der Insel ankam.

Zwischen dem siebten und elften Jahrhundert besiedelten vermutlich die Arawak die Insel. In dieser Zeit entstand die Kultur der Taíno, die um 1000 n.Chr. dominierte. Ihre Ursprünge liegen im Dorf Saladero im Stromgebiet des Orinoco in Venezuela. Sie erreichten Puerto Rico nach einer Wanderung über die Kleinen Antillen. Als Kolumbus ankam, lebten schätzungsweise 30.000 bis 60.000 Taíno unter der Führung von cacique (Häuptling) Agüeybaná auf der Insel, die sie boriken nannten, was soviel bedeutet wie „das große Land des tapferen und edlen Herrn“ (“the great land of the valiant and noble Lord”). Die Einheimischen lebten in kleinen Dörfern unter der Leitung eines Häuptlings und ernährten sich von der Jagd, der Fischerei und dem Sammeln einheimischer Maniok-Wurzeln und Früchten. Als 1493 die Spanier eintrafen, kam es zu Konflikten mit den Kariben, die sie zu den Antillen hinauf bewegten. Die Spanier löschten die Taíno aus, aber deren Kultur ist heute noch in der Kultur Puerto Rico verwurzelt. Musikinstrumente wie die Maracas und Güiro, die Hängematte und Wörter wie Mayagüez, Arecibo, Leguan (iguana) und Hurrikan (huracán) stellen das Erbe der Taíno dar.

Christoph Kolumbus stach am 25. September 1493 mit 17 Schiffen und 1200 - 1500 Mann Besatzung von Cádiz aus in See. Bei seiner zweiten Reise landete er am 19. November 1493 auf der Insel, die er zu Ehren Johannes des Täufers San Juan Bautista nannte. Juan Ponce de León, ein Leutnant unter Kolumbus, der später erster Gouverneur der Insel wurde (einige Quellen nennen Vicente Yáñez Pinzón, der jedoch nie auf der Insel ankam), gründete am 8. August 1508 die erste Siedlung Caparra (die heutige Hauptstadt San Juan). Im nächsten Jahr gab man die Siedlung auf, weil man eine benachbarte Insel an der Küste namens Puerto Rico („reicher Hafen“) bevorzugte, das über einen geeigneten Hafen verfügte. 1511 entstand die zweite Siedlung San Germán im Südwesten der Insel. Irgendwann in den 1520er Jahren nahm die Insel den Namen Puerto Rico an und aus dem Hafen wurde San Juan.

Die Kolonisation nahm mit den Encomienda-Siedlungen Gestalt an, in denen die Siedler die Taíno als Arbeitskräfte versklavten und ihnen im Gegenzug militärischen Schutz boten. Um die Ausbeutung der Einheimischen zu stoppen und auf Druck der römisch-katholischen Kirche erließ Ferdinand II. am 27. Dezember 1512 die Leyes de Burgos, die die Encomiendas in Repartimientos umwandelten. Diese Gesetze untersagten u.a. jede Bestrafung der Einheimischen, regelten ihre Arbeitszeiten, Bezahlung und Hygiene und ordneten an, dass sie sich der Katechese unterziehen müssten. Die Gesetze wurden jedoch meistens ignoriert und die Realität war von Sklaverei geprägt. 1511 revoltierten die Taíno gegen die Spanier. Angeblich befahl Häuptling Urayoán, wie von Agüeybaná II geplant, Diego Salcedo zu ertränken, um festzustellen, ob die Spanier unsterblich waren. Nachdem sie Diego ertränkt hatten, beobachteten sie seine Leiche drei Tage lang, um seinen Tod zu bestätigen. Ponce de León konnte den Aufstand problemlos niederschlagen und innerhalb weniger Jahrzehnte war ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung durch Krankheiten, Gewalt und eine hohe Selbstmordrate gestorben.

Die römisch-katholische Kirche erkannte die Möglichkeit, ihren Einfluss auszudehnen und kolonisierte die Insel ebenfalls. Am 8. August 1511 richtete Papst Julius II. drei Diözesen in der Neuen Welt ein, eine in Puerto Rico und zwei auf der Insel Hispaniola unter der Leitung des Erzbischofs von Sevilla. Alonso Manso, der Kanoniker von Salamanca, wurde zum Bischof der puertoricanischen Diözese berufen. Vor seiner Ankunft auf der Insel am 26. September 1512 errichtete er die erste Schule für fortgeschrittene Studien. 1513 kam Manso als erster Bischof in Amerika an. Puerto Rico wurde auch das erste geistliche Hauptquartier in der Regierungszeit von Papst Leo X. und das Zentrum der spanischen Inquisition in der Neuen Welt.

Während der Kolonisation wurden im Jahre 1513 afrikanische Sklaven auf die Insel gebracht. In den folgenden Jahren erhöhte sich ihre Anzahl parallel zum Verfall der Taíno-Bevölkerung, war jedoch im Vergleich zu den benachbarten Inseln gering. In dieser frühen Zeit gab es außerdem Versuche, den Spaniern die Kontrolle über Puerto Rico zu entreißen. Die Kariben, ein aus der Karibik einfallender Volksstamm, griffen 1514 und 1521 die spanischen Siedlungen an den Ufern des Daguao und Macao an, scheiterten jedoch an der Waffengewalt der Spanier. Dies sollten jedoch nicht die letzten Angriffe bleiben, denn die europäischen Mächte erkannten das Potential des neu entdeckten Landes und versuchten es für sich zu gewinnen.

Angelockt vom möglichen Reichtum versuchten die europäischen Mächte im 16., 17. und 18. Jahrhundert mehrmals, den Spaniern die Kontrolle über Puerto Rico zu entreißen, was zu mehreren Invasionen auf der Insel führte. Diese Invasionen waren unterschiedlich erfolgreich, aber keiner der Angreifer konnte dauerhaft die Kontrolle über die Inseln gewinnen. 1528 erkannten die Franzosen den strategischen Wert Puerto Ricos; sie überfielen und verbrannten San Gérman im Südwesten (französische Piraten fielen 1538 und 1554 erneut ein). Sie zerstörten auch viele der frühesten Siedlungen, darunter Guánica, Sotomayor (heute Aguada), Daguao (heute Ceiba) und Loíza, ehe das örtliche Militär sie zum Rückzug zwang. Nur die Hauptstadt San Juan blieb unversehrt.

Die Spanier begannen, die Bucht von San Juan zu sichern. 1532 entstand mit La Fortaleza die erste Festung am Eingang der Bucht von San Juan. Sieben Jahre danach konstruierten sie das Fort San Felipe del Morro. Später dienten auch Fort San Cristóbal und Fort San Jerónimo als Garnison und zur Verteidigung vor Angriffen über Land. Die Forts entstanden mit finanzieller Unterstützung aus den mexikanischen Minen. 1587 sorgten die Ingenieure Juan de Tejada und Juan Bautista Antonelli für die heute noch sichtbare Neugestaltung des Fort San Felipe del Morro.

Am 22. November 1595 segelte der englische Freibeuter Sir Francis Drake mit 27 Schiffen und einer Truppenstärke von 2500 Mann in die Bucht von San Juan, um die Stadt auszurauben. Obwohl er San Juan in Brand steckte, konnte er die in den Forts verschanzten Kämpfer nicht bezwingen. Im Wissen um Drakes Niederlage landete die Royal Navy am 15. Juni 1598 unter der Leitung des Herzog von Cumberland George Clifford mit Truppen von 21 Schiffen in Santurce an der Ostküste. Clifford traf auf spanischen Widerstand, als er von Condado (heute ein Bezirk der Hauptstadt San Juan) aus versuchte, die San-Antonio-Brücke nach San Juan zu überqueren. Dennoch eroberten die Briten die Insel und hielten sie mehrere Monate lang, ehe sie ein Ausbruch von Bakterienruhr in den Truppen zur Aufgabe zwang. Im folgenden Jahr schickte Spanien Soldaten, Kanonen und den neuen Gouverneur Alonso de Mercado, um San Juan wiederaufzubauen.

Im 17. und 18. Jahrhundert gab es weitere Angriffe auf die Insel. Am 25. September 1625 griffen die Niederländer unter der Führung von Boudewijn Hendrick San Juan an und belagerten das Fort San Felipe del Morro sowieso La Fortaleza. Die Einwohner flohen aus der Stadt und die Spanier konnten unter der Führung von Gouverneur Juan de Haro die niederländischen Truppen vom Fort San Felipe del Morro vertreiben. Bei ihrem Rückzug zündeten die Niederländer die Stadt an. Währenddessen ging der Bau der Festungsanlagen in San Juan weiter. 1634 errichtete Philipp IV. sechs Festungen am Fort San Cristóbal, die durch eine Reihe von Sandstein-Mauern rund um die Stadt verbunden waren. 1702 scheiterten die Engländern mit einem Angriff auf Arecibo an der Nordküste. 1797 erklärten die Franzosen und Spanier dem Vereinigten Königreich den Krieg. Die Briten versuchten unter dem Kommando von General Ralph Abercromby durch eine Invasion in San Juan mit einer Truppenstärke von 7000 Mann und einer Armada aus 64 Kriegsschiffen erneut, die Insel zu erobern. Captain General Don Rámon de Castro und seiner Armee gelang die Verteidigung.

Während die Insel regelmäßigen Angriffen ausgesetzt war, entstand allmählich eine puertoricanische Gesellschaft. Ein Zensus von Lt. General Alejandro O'Reilly im Jahre 1765 ergab eine Bevölkerungszahl von nur 44.883, darunter 5,037 (11,2%) Sklaven. Dies war im Vergleich zu anderen spanischen Kolonien ein geringer Prozentsatz. 1786 veröffentlichte Fray Íñigo Abbad y Lasierra das erste umfassende Buch über Puerto Rico. Historia Geográfica, Civil y Política de Puerto Rico erschien in Madrid und enthielt eine komplette Geschichte Puerto Ricos von der Entdeckung 1493 bis 1783. Das Buch liefert auch Informationen aus erster Hand zur puertoricanischen Identität einschließlich Musik, Kleidung, Persönlichkeit und Nationalität.

Das 19. Jahrhundert brachte viele Veränderungen für Puerto Rico, von denen einige politischer Natur waren und andere sich auf die Gesellschaft bezogen. 1809 versammelte sich die spanische Regierung zum Kampf gegen Napoléon Bonaparte in Cádiz in Südspanien. Während sie immer noch ihre Loyalität zum König schworen, luden die Cortes Generales Wahlvertreter aus den Kolonien ein. Ramón Power y Giralt wurde zum lokalen Abgeordneten des Cortes von Cadiz ernannt. Das kurze Zeit später folgende Power Law bestimmte fünf Häfen für freien Handel (Fajardo, Mayagüez, Aguadilla, Cabo Rojo und Ponce) und verordnete ökonomische Reformen zur Entwicklung einer effizienteren Wirtschaft. Die 1812 in Kraft getretene Cádiz-Verfassung unterteilte Spanien und seine Territorien in Provinzen, von denen jede eine lokale Körperschaft oder einen Rat zur Förderung der Prosperität und Verteidigung der Interessen besaß. Außerdem erhielten die Puerto Ricaner eine bedingte Staatsbürgerschaft.

Am 10. August 1815 gestattete der Real Cédula de Gracia (königlicher Gnadenbrief) Fremden (einschließlich der französischen Flüchtlinge von Hispaniola) die Einreise nach Puerto Rico und öffnete den Hafen für den Handel mit anderen Nationen als Spanien. Damit begann ein auf der Landwirtschaft basierendes Wirtschaftswachstum, bei dem Zucker, Tabak und Kaffee die wichtigsten Produkte waren. Der Gnadenbrief versprach außerdem jedem freies Land, der seine Loyalität zur spanischen Krone und zur römisch-katholischen Kirche schwor. Viele Menschen aus Deutschland, Korsika, Irland, Frankreich, Portugal und den Kanaren immigrierten nach Puerto Rico, um der wirtschaftlichen Misere in Europa zu entfliehen. Die kleinen Gewinne an Autonomie und Rechten waren jedoch kurzlebig. Nach dem Sturz Napoleons herrschte in Spanien wieder der Absolutismus, der die Cádiz-Verfassung außer Kraft setzte und Puerto Rico in den früheren Status einer Kolonie, die der uneingeschränkten Macht des spanischen Monarchen unterworfen ist, versetzte.

Neben der Integration der Einwanderer in die puertoricanische Kultur gab es weitere Ereignisse, die sich auf die Gesellschaft auswirkten. Am 25. Juni 1835 beendete König María Cristina den Sklavenhandel in den spanischen Kolonien. 1851 gründete Gouverneur Juan de la Pezuela Cevallos die Royal Academy of Belles Letters. Die Akademie lizenzierte Grundschullehrer, formulierte Methoden für die Schulen und veranstaltete literarische Wettbewerbe, die den intellektuellen und literarischen Fortschritt auf der Insel förderten. 1858 kam die Telegraphie auf die Insel, als Samuel F. B. Morse in Arroyo an der Havienda La Enriqueta eine Leitung installierte.

Die zweite Hälfte des 19. Jahrhundert war vom Kampf Puerto Ricos um die Autonomie geprägt. Eine Volkszählung im Jahre 1860 ergab eine Bevölkerung von 583.308 Menschen, von denen 300.406 (51,5%) Weiße und 282.775 (48,5%) Farbige (Schwarze, Mulatten und Mestizen) waren. Die Mehrheit der Bevölkerung war illiterat (83,7%) und lebte in Armut. Die Landwirtschaft, die zu dieser Zeit die Haupteinnahmequelle darstellte, wurde durch fehlende Straßen, rudimentäres Werkzeug und Naturkatastrophen wie Hurrikans und Trockenheit behindert. Die Wirtschaft litt auch unter steigenden Tarifen und Steuern, die ihr von der spanischen Krone aufgezwungen wurden. Außerdem hatten die Spanier begonnen, Befürworter liberaler Reformen ins Exil zu schicken oder zu verhaften.

Am 23. September 1868 revoltierten hunderte Frauen und Männer in Lares getrieben von Armut und politischer Entfremdung gegen die spanische Herrschaft und strebten nach Unabhängigkeit. Der Aufstand Grito de Lares wurde von einer Gruppe unter der Leitung des in der Dominikanischen Republik exilierten Dr. Ramón Emeterio Betances und Segundo Ruiz Belvis geplant. Betances hatte im Januar 1868 das „revolutionäre Komitee Puerto Ricos“ (Comité Revolucionario de Puerto Rico) gegründet. Weitere Anführer bei dem wichtigen, aber schnell niedergeschlagenen Aufstand waren Manuel Rojas, Mathias Brugman, Mariana Bracetti, Francisco Ramirez Medina und Lola Rodríguez de Tió.

In Folge des Grito de Lares kam es Ende des 19. Jahrhunderts zu politischen und sozialen Reformen. Am 4. Juni 1870 wurde dank der Bemühungen von Román Baldorioty de Castro, Luis Padial und Julio Vizcarrondo das Moret Law bewilligt, das die Sklaven, die nach dem 17. September 1868 geboren oder über 60 Jahre alt waren, in die Freiheit entließ. Am 22. März 1873 schaffte die spanische Nationalversammlung mit wenigen Sonderklauseln die Sklaverei in Puerto Rico offiziell ab (die Klauseln besagten, dass die Sklaven noch drei Jahre lang arbeiten müssten und dass die Eigentümer mit 35 Millionen Peseten kompensiert würden). 1870 entstanden die ersten politische Organisationen auf der Insel, als sich zwei Fraktionen entwickelten. Die Traditionalisten in der liberal-konservativen Partei Partido Liberal Conservador von José R. Fernández, Pablo Ubarri und Francisco Paula Acuña plädierten für die Assimilation in das politische Parteiensystem Spaniens. Die Autonomisten in der liberalen Reformpartei Partido Liberal Reformista von Román Baldorioty de Castro, José Julián Acosta, Nicolás Aguayo und Pedro Gerónimo Goico bevorzugten eine Dezentralisierung von der spanischen Kontrolle. Die Parteien änderten ihre Namen später in Partido Federal Reformista (föderale Reformpartei) bzw. Partido Español Incondicional (unkonditionale spanische Partei). Im März 1887 wurde die Reformpartei reformiert und in Partido Autonomista Puertorriqueño (puertoricanische Autonomistenpartei) umbenannt. Sie versuchte, eine politische und rechtliche Identität für Puerto Rico zu schaffen, während sie Spanien in allen politischen Angelegenheiten nachahmte. Sie stand unter der Führung von Román Baldorioty de Castro, José Celso Barbosa, Rosendo Matienzo Cintrón und Luis Muñoz Rivera.

Der Kampf um die Autonomie hatte sein Ziel fast erreicht, als am 25. November 1897 die Carta Autónomica, die der Insel politische und administrative Autonomie gewährte, in Spanien bewilligt wurde. Sie erlaubte der Insel, seine Vertretung in den spanischen Cortes Generales zu behalten, und etablierte eine Legislative mit zwei Kammern. Die Legislative bestand aus einem Council of Administration mit acht gewählten und sieben bestimmten Mitgliedern sowie einer Chamber of Representatives mit einem Mitglied pro 25.000 Einwohner. Im gleichen Jahr gründeten José Celso Barbosa and Manuel Fernández Juncos die orthodoxe Autonomistenpartei Partido Autonomista Ortodoxo. Am 9. Februar 1898 nahm die neue Regierung offiziell ihre Arbeit auf. Generalgouverneur Manuel Macías, der sich ohne Genehmigung des Kabinetts nicht in zivile oder politische Angelegenheiten einmischen durfte, vereidigte die neue Regierung unter der Carta Autonómica, die den Stadträten vollständige Autonomie in lokalen Angelegenheiten gab. Die teilautonome Regierung war jedoch nur kurzlebig, weil die USA beim Ausbruch des Spanisch-Amerikanischen Krieges in Puerto Rico einfielen.

Am 10. März 1898 begannen Dr. Julio J. Henna und Robert H. Todd, die Führer der puertoricanischen Abteilung der kubanischen Revolutionspartei, ihre Korrespondenz mit US-Präsident William McKinley in der Hoffnung, dass sie Puerto Rico bei der für Kuba geplanten Invasion einschließen könnten. Henna und Todd versorgten die US-Regierung mit Informationen über die militärische Präsenz der Spanier auf der Insel. Am 24. April wies der spanische Verteidigungsminister Segismundo Bermejo den Admiral Cervera an, mit seiner Flotte von Kap Verde in die Karibik sowie nach Kuba und Puerto Rico vorzustoßen.

Im Mai wurde Lt. Henry H. Whitney von der vierten US-Artillerie zu einer Erkundungsmission nach Puerto Rico geschickt. Er lieferte Karten und Informationen über die spanischen Streitkräfte an die US-Regierung, die bei einer Invasion hilfreich sein könnten. Am 10. Mai kam es am Fort San Cristóbal zu einem Feuergefecht zwischen den von Hauptmann Ángel Rivero Méndez kommandierten Spaniern und der USS Yale unter der Leitung von Capt. William C. Wise. Zwei Tage später bombardierte ein Eskadron von zwölf US-Schiffen unter Konteradmiral William Thomas Sampson San Juan, was die Bewohner in Panik versetzte. Am 25. Juni erhielt General Nelson Appleton Miles, der Kommandant der US-Streitkräfte, den Befehl nach Puerto Rico zu fahren und dort mit seinen Truppen zu landen. Am 21. Juli kam ein Konvoi mit neun Transportern und 3.300 Soldaten eskortiert von der USS Massachusetts von Guantánamo nach Puerto Rico. General Miles landete am 25. Juli widerstandlos mit dem ersten Kontingent amerikanischer Truppen in Guánica an der Südküste der Insel. Im Süden und im Zentrum der Insel trafen sie auf Widerstand, aber Ende August befand sich die Insel unter der Kontrolle der USA.

Am 12. August wurden in Washington Friedensprotokolle unterzeichnet. Kommissionen der USA und aus Spanien trafen sich am 9. September in San Juan, um die Details zum Rückzug der spanischen Truppen und der Abtretung der Insel an die USA zu besprechen. Am 1. Oktober wurde bei einem ersten Treffen in Paris ein Friedensvertrag entworfen, den die Amerikaner und Spanier am 10. Dezember unterschrieben (vom US-Senat am 6. Februar 1899 ratifiziert). Die Spanier verzichteten auf ihre Ansprüche auf Kuba, gaben Guam, Puerto Rico und die abhängigen Inseln an die USA ab und übertrugen die Souveränität über die Philippinen für 20 Millionen $ an die Amerikaner. General John R. Brooke wurde erster Militärgouverneur der USA in Puerto Rico.

Nach der Unterzeichnung und Ratifikation des Friedensvertrags von Paris kam Puerto Rico unter die militärische Kontrolle der USA, was zu einigen Veränderungen führte, die heute noch gültig sind. Die Insel wurde in „Porto Rico“ umbenannt (1932 rückgängig gemacht) und bei der Währung löste der US-Dollar den puertoricanischen Peso ab. Versammlungs-, Rede-, Presse- und Religionsfreiheit galten nun ebenso wie ein Achtstundentag für Mitarbeiter der Regierung. Ein System öffentlicher Schulen wurde eingerichtet und die US-Post auf die Insel ausgedehnt. Die Highways wurden aus- und Brücken über wichtige Flüsse neugebaut. Die Regierungslotterie wurde abgeschafft und der Hahnenkampf verboten. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft waren verheerend, da die Verluste durch die Zerstörung der Zucker- und Kaffee-Plantagen mehrere Millionen US-Dollar betrugen.

Die Zeit der Militärregierung in Puerto Rico endete am 2. April 1900, als der US-Kongress den nach dem Senator Joseph Benson Foraker benannten Foraker Act erließ.[22] Der Act etablierte eine zivile Regierung und freien Handel zwischen der Insel und den Vereinigten Staaten. Die Regierung der Insel bestand aus einem vom Präsidenten benannten Gouverneur, einem exekutiven Rat (vergleichbar mit dem Senat) und einer Legislative mit 35 Mitgliedern, wobei das Veto der Exekutive eine 2/3-Mehrheit benötigte. Der erste zivile Gouverneur Charles Herbert Allen wurde am 1. Mai 1900 vereidigt. Am 5. Juni ernannte US-Präsident McKinley einen exekutiven Rat mit fünf puertoricanischen und sechs US-amerikanischen Mitgliedern.[23] Mit dem Foraker Act entstand auch ein juristisches System, an dessen Spitze der Supreme Court stand. Puerto Rico durfte außerdem einen Resident Commissioner als Vertreter in den Kongress schicken. Das neu gebildete Bildungsministerium unter der Leitung des späteren Gouverneurs von Pennsylvania, Dr. M. G. Braumbaugh, ordnete Englisch als Unterrichtssprache an und behandelte Spanisch als besonderes Fach. Jedoch waren Englisch und Spanisch offizielle Sprachen auf der Insel. Am 6. November fanden die ersten Wahlen nach dem Foraker Act statt und am 3. Dezember nahm die legislative Versammlung ihre Arbeit auf. Federico Degetau bezog am 14. März 1901 als erster Resident Commissioner aus Puerto Rico sein Büro in Washington.

Angesichts des neuen politischen Status entstanden 1900 die föderale Partei Partido Federal und die sozialistische Arbeiterpartei Partido Obrero Socialista de Puerto Rico. Erstere wollte Puerto Rico zu einem Bundesstaat der USA machen, während letztere den Idealen der Socialist Labor Party of America folgte. Vier Jahre später verwandelten Luis Muñoz Rivera und José de Diego die amerikanische föderale Partei in die Unionspartei Partido Unionista de Puerto Rico, um die koloniale Regierung zu bekämpfen. 1909 gründeten Rosendo Matienzo Cintrón, Manuel Zeno Gandía, Luis Lloréns Torres, Eugenio Benítez Castaño und Pedro Franceschi die unabhängige Partei Partido Independentista, die als erste die Unabhängigkeit Puerto Rico auf ihrer Agenda hatte.

Im gleichen Jahr wurde der Foraker Act aufgrund von Schwächen und einer kleinen Krise in der Regierung durch das Olmsted Amendment modifiziert, das die Kontrolle über puertoricanische Angelegenheiten in die Rechtsprechung einer exekutiven Abteilung legte, die vom Präsidenten bestimmt werden mussten. 1914 wurden die ersten puertoricanischen Mitglieder des Exekutivkabinetts (Geschäftsführer Martin Travieso und der Kommissär für Inneres Manuel V. Domenech) bestimmt, was den Inselbewohnern eine Mehrheit gestattete. 1915 reiste eine Delegation aus Puerto Rico mit Gouverneur Arthur Yager nach Washington, um den Kongress um mehr Autonomie für die Insel zu bitten. Diese Delegation und Reden des Resident Commissioner Luis Muñoz Rivera im Kongress führten mit politischen und ökonomischen Interessen zur Unterzeichnung des Jones Act von 1917.

Der Jones-Shafroth Act wurde am 5. Dezember 1916 bewilligt und am 2. März 1917 durch die Unterschrift von Präsident Woodrow Wilson zum Gesetz. Durch das Gesetz wurde Puerto Rico ein organisiertes, aber nicht inkorporiertes Territorium der USA und alle Puertoricaner erhielten die Staatsbürgerschaft der USA. Der Act dehnte die Wehrpflicht auf die Insel aus, woraufhin im Ersten Weltkrieg 20.000 Soldaten zur US Army kamen. Die Macht der Regierung wurde dreigeteilt in eine Exekutive (vom US-Präsident benannt), eine Legislative und eine Judikative. Die Legislative bestand aus dem Senat mit 19 Mitgliedern und einem Abgeordnetenhaus mit 39 Mitgliedern. Die Mitglieder der Legislative wurden vom puertoricanischen Volk frei gewählt. Ein Bill of Rights legte fest, dass alle vier Jahre Wahlen stattfinden sollten. Englisch wurde zur offiziellen Sprache an puertoricanischen Gerichten.

Am 11. Oktober 1918 suchte ein Erdbeben mit einer Stärke von 7,3 auf der Richterskala zusammen mit einem 6,1 Meter hohen Tsunami die Insel heim. Das Epizentrum befand sich nordwestlich von Aguadilla im Mona Canyon (zwischen Puerto Rico und der Dominikanischen Republik). Das Erdbeben verursachte in Mayagüez große Schäden und kostete viele Menschen das Leben; an der Westküste kam es zu geringeren Schäden. Die Beben dauerten mehrere Wochen an.

Nach dem Jones Act und der Einrichtung von Wahlen entstand am 17. September 1922 die neue puertoricanische nationalistische Partei Partido Nacionalista de Puerto Rico. In den 1930er Jahren zogen sich die Nationalisten unter der Führung von Pedro Albizu Campos aus der Politik zurück, was zu Konflikten zwischen ihren Anhängern und den Autoritäten führte. Sie griffen den Gouverneur Blanton C. Winship, den Polizeichef Elisha Francis Riggs und den Richter des föderalen Tribunals, Robert Archer Cooper, an. Am 23. Februar 1936 töteten die beiden Nationalisten Hiram Rosado und Elias Beauchamp in einem Racheakt für das Río Piedras Massaker den Polizeichef Riggs in San Juan. Sie wurden verhaftet und im Hauptquartier der Polizei gemeinsam hingerichtet. Am 31. Juli 1936 wurden Pedro Albizu Campos, Juan Antonio Corretjer, Clemente Soto Vélez und andere Nationalisten zu sechs bis zehn Jahren Haft im Bundesgefängnis verurteilt. 1937 eröffnete die Polizei das Feuer auf eine Parteiparade der Nacionalista de Puerto Rico. Beim Massaker von Ponce starben 20 Menschen und 100 wurden verletzt.

In den 1920er Jahren erlebte die Wirtschaft von Puerto Rico einen Boom. Der deutliche Preisanstieg beim Zucker, Puerto Ricos wichtigstem Export-Artikel, bescherte der Insel große Einnahmen. Daraufhin verbesserte sich die Infrastruktur. Neue Schulen, Straßen und Brücken entstanden. Der steigende private Reichtum zeigte sich im Bau vieler Residenzen, während die Entwicklung des Handels und der Landwirtschaft die Ausdehnung des Banken- und Transportwesens förderte. Die Rate der Kindersterblichkeit sank dank grundlegender öffentlicher Gesundheitsprogramme ständig. Jedoch kam der Aufschwung zu einem abrupten Ende, als sich 1929 in den USA ein Börsenkrach ereignete.

Die Weltwirtschaftskrise traf die Insel hart. Zu der Zeit war die Landwirtschaft der größte Wirtschaftszweig. Industrie und Handel schwächelten in den 1930er Jahren ebenfalls. Die Krise verschärfte sich, als am 27. September 1932 der Hurrikan San Ciprián auf die Insel traf. Genaue Angaben über die Zerstörung sind nicht bekannt, aber es gab schätzungsweise 200 - 300 Tote, mehr als 1000 Verletzte und Sachschäden in Höhe von 30 bis 50 Millionen $. Die landwirtschaftliche Produktion kam zum Stillstand. Jedoch endete der Verfall der Wirtschaft hier nicht. 1938 wurde ein gesetzlicher Mindestlohn von 25 Cent pro Stunde eingeführt, woraufhin zwei Drittel der puertoricanischen Textilfabriken schließen mussten, weil die Produktivität der Arbeit unter diesem Niveau lag.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu sozialen, politischen und wirtschaftlichen Veränderungen, die sich bis heute auswirken. Nach dem Krieg begann eine zwei Jahrzehnte andauernde Auswanderung in die USA, hauptsächlich nach New York. Die Gründe hierfür lagen in der unbefriedigenden ökonomischen Situation nach der Weltwirtschaftskrise und der umfangreichen Rekrutierung durch die United States Army und amerikanische Firmen. Heute leben mehr als zwei Millionen Puertoricaner im Ausland. Die politischen Veränderungen begannen, als US-Präsident Harry S. Truman 1946 in Person des Commissioner Resident Jesús T. Piñero den ersten einheimischen Gouverneur Puerto Rico benannte und der US-Kongress ein Jahr später ein Gesetz erließ, das es den Puertoricanern erlaubte, ihren Gouverneur selbst zu wählen. Die ersten Wahlen entschied der Präsident des puertoricanischen Senats, Luis Muñoz Marín, für sich. Der erste demokratisch gewählte Gouverneur der Insel nahm am 2. Januar 1949 seine Arbeit auf und startete in den 50er Jahren ein ambitioniertes Industrialisierungsprojekt unter dem Titel Operation Bootstrap. Es war mit einer Agrarreform verbunden, die das Land, das den großen Zuckerrohr-Produzenten zur Verfügung stand, begrenzte. Die Operation animierte US-Investoren dazu, Manufaktur-Anlagen zu transferieren oder neu zu errichten, indem man ihnen Zugeständnisse bei den lokalen und föderalen Steuern machte, aber den Zugang zum US-Markt frei von Import-Pflichten hielt. Ein weiterer Anreiz waren die geringen Lohnkosten auf der dicht besiedelten Insel, die eine hohe Arbeitslosigkeit in den Städten aufwies. In den 50er Jahren entstanden arbeitsintensive Leichtindustrien wie Textilien, in den 60ern und 70ern wich die Manufaktur der Schwerindustrie wie Petrochemie und Erdölraffinerien. Muñoz Maríns Entwicklungsprogramme brachten der entstehenden Mittelschicht einigen Wohlstand und verwandelten die landwirtschaftliche Gesellschaft in eine industrielle Arbeiterschicht.

Am 4. Juli 1950 unterzeichnete Truman den Public Act 600, der es den Puertoricanern erlaubte, ihre eigene Verfassung für den Commonwealth zu entwerfen. Der US-Kongress hatte den Status der Insel zuvor vom Protektorat zum Commonwealth erhöht. Dies verärgerte zusammen mit Muñoz Maríns Weigerung, die Unabhängigkeit Puerto Ricos zu verfolgen, einige Einwohner. Ende Oktober 1950 veranstaltete eine Gruppe von Nationalisten unter der Führung von Pedro Albizu Campos einige Revolten; die erfolgreichste ist als Jayuya-Aufstand bekannt. Die Nationalisten attackierten das Haus des Gouverneur, La Fortaleza, das Kapitol und das Blair House, in dem sie ein Attentat auf Truman versuchten. Diese Vorkommnisse veranlassten Muñoz Marín, gegen die Nationalisten und die Verfechter der Unabhängigkeit Puerto Ricos hart durchzugreifen. Die Maßnahmen durch Muñoz Marín und die US-Regierung wurden jedoch später als Verstoß gegen das Verfassungsrecht gewertet. Am 25. Juli 1952 bestätigten die Wähler die Verfassung in einem Referendum und die Insel organisierte sich als Estado Libre Asociado bzw. Commonwealth of Puerto Rico (die wörtliche Übersetzung der spanischen Bezeichnung wäre „frei assoziierter Staat“, was jedoch als unangemessen betrachtet wurde, weil die USA aus Bundesstaaten bestehen). Im gleichen Jahr konnten die Flagge Puerto Ricos, die von 1852 bis 1952 geächtet war, erstmals öffentlich gezeigt werden.

Luis A. Ferré gründete die Partido Estadistas Unido, um für den Status als US-Bundesstaat zu werben. Am 23. Juli 1967 entschieden sich die Wähler beim ersten Plebiszit zum politischen Status Puerto Ricos mit 60,4% für die Beibehaltung des Commonwealth (39% für den Bundesstaat, 0,6 für die Unabhängigkeit). Am 20. August 1980 forderte das Entkolonisierungskomitee (Decolonization Committee) der Vereinten Nationen die USA zum Abzug aus Puerto Rico auf. Weitere Plebiszite zur Unabhängigkeit fanden 1993 und 1998 statt. In beiden Fällen blieb der bisherige Status quo erhalten. Die US-Verfassung erwähnt diesen Status jedoch nicht, da die Insel rechtlich ein Territorium der USA unter Aufsicht des Kongresses bleibt. Die Estadistas Unidos gründeten die neue progressive Partei Partido Nuevo Progresista unter Ferrés Führung. Die Partei plädierte dafür, dass Puerto Rico der 51. Bundesstaat der USA werden sollte (vis-a-vis die Puertoricanische Unabhängigkeitspartei). Ferré wurde am 5. November 1968 mit 43,6% der Stimmen als erster Gouverneur, der dieses Ziel verfolgte, gewählt. Seine Progressiven gehören mit den Demokraten und den Unabhängigen zu den etablierten Parteien in Puerto Rico.

Bei den Gouverneurswahlen vom 4. November 1980 siegte knapp mit nur 3.503 Stimmen der bisherige Gouverneur Carlos Romeo Berceló von der PNP, die sich weiterhin für einen Anschluss als 51. Bundesstaat der USA einsetzt gegen den Kandidaten Rafael Hernández Colón von der Popular Democratic Party (PPD), die sich für die Erhaltung des Commonwealth-Status einsetzt.

Am 11. Januar 1981 kommt es zu einem schweren Bombenanschlag durch ein Kommando der linksgerichteten Unabhängigkeitsbewegung „Los Macheteros“ (PRTP) auf den Luftwaffenstützpunkt Muñiz Air Base nahe San Juan. Dabei werden 11 Kampfflugzeuge, darunter 10 vom Typ A-7 Corsair II und ein F-104 Starfighter der Puerto Rico Army National Guard zerstört.

Heute ist Puerto Rico ein wichtiges Ziel für den Tourismus und ein führendes Zentrum für Pharmazie und Manufaktur. Die Insel kämpft trotz der 1952 gewährten lokalen Autonomie immer noch um seinen politischen Status, was in der Gesellschaft zu politischen Debatten führt. In der Wirtschaft wurde die Kreditrate von Moody’s auf Baa2 reduziert, mit der Option auf weitere Senkungen in der nahen Zukunft. Infolge dessen kam es zu finanziellen Reformen mit dem Ziel, die Ausgaben der Regierung zu senken, die Einnahmen zu erhöhen und das Budget auszugleichen.

Am 25. Oktober 2006 verlieh das puertoricanische Außenministerium dem Politiker Juan Mari Brás die puertoricanische Staatsbürgerschaft, obwohl diese seit 1917 nicht mehr zu existieren schien. Der Supreme Court und der Justizminister stellten fest, dass die Staatsbürgerschaft existierte und in der puertoricanischen Verfassung wie in den Insular Cases (Casos Insulares) von 1901 bis 1922 durch den Supreme Court der USA anerkannt war. Das State Department arbeitet an einem Protokoll, um den Puertoricanern ihre Staatsbürgerschaft zu gewähren.

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Eduard Wolfbauer's Timeline

1872
February 26, 1872
Vienna, Vienna, Austria
1909
July 25, 1909
Age 37
San Juan, San Juan, Puerto Rico
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San Juan, Puerto Rico
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