Pauline Schönberg

Arnold Schönbergs Vater Samuel heiratete ein Jahr nach dem Tod seines Vaters die aus Prag gebürtige Pauline Nachod (1848–1921), Tochter von Josef Gabriel Nachod (1813–1884) und Karoline Jontof-Hutter (1820–1888). Die Trauung fand am 17. März 1872 statt, bezeugt durch Samuels Bruder Ignaz (vgl. Anhang x).

»Weder mein Vater, noch meine Mutter waren irgendwie künstlerisch tätig. Sie waren beide sicher nicht mehr als ›durchschnittlich musikalisch‹, hatten zwar Freude an Musik, insbesondere an Gesang und mein Vater war in jüngeren Jahren in einem Gesangsverein, aber keinesfalls kann ich sagen, dass das irgendwie über das hinausreichte, was jeder nicht gerade musikfeindliche Oesterreicher an Musikalität besitzt. [%E2%80%A6] Die Ehe meiner Eltern scheint ganz normal gut verlaufen zu sein, höchstens getrübt durch materielle Sorgen. Mehr weiss ich darüber nicht. Meine Mutter (1848) geboren, stammt aus Prag. Kam ebenfalls i[n] jungen Jahren mit ihrer väterlichen Famil[i]e nach Wien. Sie wurde 74 Jahre alt. War eine kluge Frau, die sich viel mit ihren Kindern und zwei Ziehkindern und später mit den Enkeln geplagt hat. Sie war jedenfalls sehr aufopfernd, uneigennützig, selbstlos, bescheiden und ich könnte vielleicht von ihr einen gewissen Arbeitsamkeit und Pflichtgefühl geerbt haben. Ob sie unter den Anfeindungen, denen ich doch sehr lange Zeit ausges[e]tzt war, gelitten hat, ist mir unbekannt; jedenfalls hatten sie viel Freude, als ich später Erfolge hatte. Sonst war ihr Lebensschicksal nicht eben erfreulich, da sie als mein Vater starb mit drei eigenen und zwei Ziehkindern ohne Subsistenzmittel zurückblieb und sich durchschlagen musste.«

 Schönberg an Leopold Moll, 28. November 1931, s. Anm. x.

Carolina Meyer Yesterday Die Sterbeurkunde liegt beim Landesarchiv Berlin. Dieses hat Namensverzeichnisse der Berliner Standesämter online. Da habe ich in dem Namensverzeichnis des Standesamtes Berlin Schöneberg 1 den Eintrag für Pauline Schönberg gefunden.

Angegeben ist die Nr. der Sterbeurkunde (Nr. 955) und daß sie evangelisch war (ev.). Siehe screenshot und link.

Beim Landesarchiv Berlin kann die Sterbeurkunde am besten mit Angabe der Urkunden-Nr. und der Bestandsnr. P Rep. 160 1043 bestellt werden. No automatic alt text available.

Martina Rohde Ich habe sie gefunden: evang. KB Apostel-Paulus Schöneberg Nr. 212 http://www.archion.de/p/c6d428ae28/ Witwe, 73 Jahre, hinterläßt 1 Tochter, wohnt Hauptstr. 155, wird am 15.10.1921 auf dem Kirchhof 2 begraben, stirbt an einer Schrumpfniere. Müßte man suche wo der 2. Friedhof der Apostel-Paulus Gemeinde war.

Here is an excerpt from a letter Trudi Greissle wrote to her father on June 25, 1936, which clarifies as much as it diffuses.

Weißt Du, daß Deine Schwester Ottilie jetzt von ihrem Mann [=Oskar Blumauer alias ‚Oskar Felix‘] geschieden wird? Relativ ein Glück für sie, denn er hat sie, wie der Hans Nachod der Tante Olga berichtet hat, sehr schlecht behandelt. Sie durfte nur zeitlich morgens das Haus verlassen, seit Jahren schon zeigt er sich mit ihr nicht auf der Strasse, dabei arbeitet sie wie ein Dienstbote, mit ihren 60 Jahren. Auch die schöne Inge soll sehr egoistisch und schlecht gegen sie sein. Sie [=Ottilie] war ja voriges Jahr hier, um sich gewisse Papiere zu verschaffen und hat mich damals ausdrücklich gebeten, Dir davon nichts mitzuteilen. Sie hat sich ein Dokument beschafft, wonach Euer Vater, ein Herr Emmanuel Schönberg(-er?), Bürgermeister aus Pressburg, mit einem Standbild am Stadtplatz in Pressburg ist, natürlich röm. kath. Eure Mutter ist auf einem evangelischen Friedhof begraben, das Kirchenbuch ist bei einem Brand umgekommen, und auf einem neu ausgestellten Totenschein hat sie [= Ottilie] als Religion evangelisch angegeben. Die Inge ist aber garnicht ihre Tochter, sondern seine [=Oskar Blumauers] Adoptivtochter. Das Traurige ist nur, daß der Mann jetzt, nachdem sie ihm alle diese Papiere verschafft hat, sich doch von ihr scheiden lässt, nachdem sie anscheinend auf ihre Rechte an die Tochter verzichtet hat. Vielleicht hat man den Schwindel auch durchschaut oder ist die Sache sonstwie nicht geglückt, jedenfalls ist sie sehr bemitleidenswert. Dabei schämt sie sich und sucht die Sache zu vertuschen (oder vor sich selbst besser hinzustellen, als sie ist?)

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